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Razzien gegen Kinderarbeit in China: Mehr als 500 Fälle aufgedeckt

Die vor einer Woche angekündigten landesweiten Razzien gegen Zwangs- und Kinderarbeit in China scheinen tatsächlich stattzufinden. Einen Schwerpunkt bilden die beiden Provinzen Henan und Shanxi südwestlich von Peking. Über 14.000 Polizisten seien für die Razzien abgestellt. Sie durchsuchten in der letzten Woche 7.500 Ziegeleien, Kohleminen und Gießereien. Die Ergebnisse sind erschreckend: Mehr als 500 Zwangsarbeiter wurden bereits gefunden und befreit, darunter geistig Behinderte und Kinder. Auch von Kindern unter 8 Jahren wurde berichtet. Die Kinder waren für weniger als 50€ verkauft worden und verrichten nun körperliche Schwerstarbeit in den Ziegeleien. Dort wurden die Kinder festgehalten, sogar ihre schmutzigen Behausungen befanden sich in den Fabriken. Bei weiteren Untersuchungen kamen noch mehr Missstände und Grausamkeiten ans Licht.
Die befreiten Zwangsarbeiter und Kinder sind oft geschwächt und krank. Sie berichten von Prügelstrafen, wenn sie nicht genug gearbeitet hatten. Ein Arbeiter wurde sogar erschlagen, weil er nicht hart genug arbeitete. Der Chef der Ziegelei gab später an, er habe den Mann „ein bisschen erschrecken“ wollen. Obwohl in China vielerorts schlechte Arbeitsbedingungen herrschen, regt sich angesichts solcher Zustände auch im Land selbst Widerstand. Eltern schließen sich zusammen und suchen nach ihren Kindern. Sie stürmen Fabriken und decken die dortigen Verhältnisse auf. Dann muss auch die Polizei eingreifen. In der Folge wurden mehrere Fabriken geschlossen. Die chinesische Regierung unterdes verspricht umfassende Aufklärung und hartes Durchgreifen: Weitere Ermittler wurden entsandt, die örtlichen Behörden zu schneller und gründlicher Arbeit angehalten. Da eine der geschlossenen Ziegeleien dem Sohn eines hochrangigen Lokalpolitikers gehörte, sollen auch die mögliche Verwicklung mit der politischen Führung aufgeklärt werden. „Wir müssen alles tun, um Menschenhandel zu bekämpfen“, sagte der Polizeichef von Henan. Die Einhaltung der Versprechen ist angesichts der bekannt gewordenen Zustände und der unbekannten Zahl weiterer Fälle dringend geboten. Nicht nur im Ausland, auch in China selbst wird zunehmend kritisch darauf geachtet werden. Blogeintrag China-Guide




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