Der prominente indische Ökonom und Globalisierungsbefürworter Jagdish Bhagwati hat sich in einem Interview für die Zeitung „Neues Deutschland“ gegen Sanktionen für Unternehmen ausgesprochen, die Kinder beschäftigen. Kinder seien oftmals die einzigen Ernährer einer Familie, also deren Lebensgrundlage. Wenn diese dann plötzlich ihre Arbeit verlieren, ohne dass die Eltern in anderer Form unterstützt werden, würden sich viele Kinder prostituieren. Dennoch dürften Kinder grundsätzlich niemals zu Arbeiten genötigt werden, die zu körperlichen oder seelischen Schäden führen, wie beispielsweise die Arbeit in einer Kohlemine. Für Kinder haben die Menschenrechte genauso zu gelten wie für Erwachsene. Anstatt also Sanktionen zu verhängen, soll versucht werden den Kindern eine angemessene Schulbildung zu ermöglichen. Wegen Problemen wie der Kinderarbeit sollten die Prozesse der Globalisierung deshalb nicht verschleppt, sondern besser ausgestaltet werden. Earthlink meint: Bhagwatis Aussage ist zu pauschal. Sicher trifft es in Einzelfällen zu, dass Kinder die einzigen Ernährer einer Familie sind, beispielsweise wenn die Eltern bereits verstorben oder schwer krank sind. Aber in den meisten Familien, die von Kinderarbeit betroffen sind, sind die Eltern durchaus arbeitsfähig. Dennoch stellen die entsprechenden Unternehmen vermehrt Kinder ein, da sie diese deutlich schlechter behandeln und bezahlen können als Erwachsene. Link zum Interview
Bhagwati: „Kinder sind oft die einzigen Ernährer der Familie“
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- von earthlink e.V.
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