Kommt ein Fall von Kinderarbeit an die Öffentlichkeit, erleidet das betroffene Unternehmen große Ansehensverluste und Gewinneinbußen. Maik Pflaume, Referent für Entwicklungspolitik bei der christlichen Initiative Romero, erklärt warum sie trotzdem noch vorkommt und in welchem Maße, Unternehmen dafür verantwortlich gemacht werden können. Die meisten großen Konzerne verfügen über einen Verhaltenskodex, in dem sich für gute Arbeitsbedingungen und einen Mindestlohn ausgesprochen wird. Allerdings reicht dieser Mindestlohn zum einen oft nicht dafür aus eine Familie zu ernähren, zum anderen finden keine ausreichenden Kontrollen zur Einhaltungen der Richtlinien statt.
Durch den Preisdruck, den Firmen an ihre Zulieferer weitergeben, werden diese indirekt dazu gedrängt geringere Löhne auszuzahlen und somit auch auf minderjährige Arbeitskräfte zurückzugreifen.
Pflaume ist sich allerdings auch bewusst, dass Hersteller heutzutage für ein Produkt auf mehrere Hundert, wenn nicht Tausende Zulieferer angewiesen sind. Eine Kontrolle aller involvierten Akteure erweist sich deshalb als außerordentlich schwierig. "Mit einer vernünftigen Auftragsvergabe und strikten Kontrollen", so Pflaume, aber nicht als unmöglich.
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