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Brasilien: Vorwürfe gegen Zara wegen menschenunwürdiger Beschäftigung und Kinderarbeit

Das brasilianische Arbeitsministerium gab bekannt, dass es gegen Inditex, der Mutterfirma von Zara, Anschuldigungen wegen menschenunwürdiger Beschäftigung und Kinderarbeit gäbe. Diese Verstöße wurden im Rahmen einer Inspektion in zwei Fabriken in São Paulo bekannt. Die inspizierten Fabriken verkauften ihre Ware an das spanische Modeunternehmen Zara.

Ein Mitarbeiter der Kommission für Arbeitsinspektionen, Renato Bigmani, erklärte,  dass die Inspektion in zwei Fabriken durchgeführt wurde, die Kleindung für die Textilfirma AHA produzierten. Diese liefert 90% ihrer Waren an das spanische Modeunternehmen Zara.

Es wurde jetzt bekannt, dass in diesen beiden Fabriken am 26. Juli 2011 insgesamt 15 Arbeiterinnen und Arbeiter befreit wurden, die unter menschenunwürdigen Bedingungen angestellt waren. Darunter sei auch ein 14-jähriges Mädchen gewesen, es gäbe also Hinweise auf Kinderarbeit.

Laut Bignani wurden die Arbeiterinnen und Arbeiter aus Peru und Bolivien, die meist mehr als 12 Stunden täglich arbeiteten, streng überwacht. Die Menschen lebten in prekären Verhältnissen in diesen Fabriken, ohne dass Gesundheits- oder Arbeitsschutzmaßnahmen eingehalten würden. Außerdem würde  der in Brasilien vorgeschriebene Mindestlohn von 545 Real, was etwa 239 Euro entspricht, nicht eingehalten.

Laut Bignani sei Zara für die Zustände in den Zulieferfirmen voll verantwortlich und habe die Möglichkeit, entsprechende Schritte einzuleiten, um die Arbeitsbedingungen in diesen Fabriken zu verbessern.

Die spanische Gruppe Inditex, Mutterfirma von Zara, wies jegliche Verantwortung von sich, gab jedoch zu, dass die Zulieferfirma AHA gegen den Verhaltenskodex für Fabrikarbeiter verstoßen habe.

Das Unternehmen gab bekannt, dass es Maßnahmen einleiten werde, damit AHA Entschädigungen an die ausgebeuteten Arbeiter zahle und die Arbeitsbedingungen in den Fabriken verbessere.

Die Gruppe berichtete außerdem, dass sie eng mit dem Ministerio del Trabajo y Empleo de Brasil (Brasilianisches Arbeits- und Beschäftigungsministerium) zusammenarbeite, um schlechte Arbeitsbedingungen in Fabriken abzuschaffen.

Inditex fügte hinzu, dass das Unternehmen in Brasilien mit 50 Zulieferfirmen zusammenarbeite. Diese hätten im vergangen Jahr sieben Millionen Kleidungsstücke hergestellt. Die Produkte aus irregulärer Beschäftigung, wie in den beschriebenen Fällen, stellten dabei nur etwa 0,03 Prozent dar.

Diese Erklärungen haben die brasilianische Regierung jedoch nicht überzeugt, Zara sei für alle Unregelmäßigkeiten und Verstöße verantwortlich.

Auch die Finanzbeamtin Giuliana Cassiano Orlandi betonte, dass Zara für seine Zulieferfirmen verantwortlich sei. Die Menschen, die in den Zulieferfabriken angestellt seien, würden Kleidungsstücke für Zara herstellen. Der Verkauf dieser Kleidungsstücke stelle das Hauptgeschäft von Zara dar, weshalb Zara auch wissen müsse wo und unter welchen Bedingungen die Kleidung hergestellt wird.

 

Link zum Artikel (Spanisch):

Link zum Artikel (Deutsch):

 





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