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Zimbabwe: Verkauf von Blutdiamanten

Durch die Investitionen ausländischer Banken in lokale Unternehmen und Finanzinstitute, wird Zimbabwe die Möglichkeit gegeben, den illegalen Handel mit Blutdiamanten zu etablieren. Die „Partnership Africa Group“ versucht den Handel mit den Konfliktsteinen zu stoppen. Das neu veröffentliche Dokument der Gruppe zeigt auf, dass die halbstaatliche „Mineral Marketing Corporation“ Zimbabwes angeboten hat, Diamanten in Wert von 200 Millionen Dollar zu verkaufen. Das zeigt, dass das Land absichtlich einen Verstoß gegen das universelle Verbot gegen Marange Diamanten begeht. Die lokalen Banken, die Commercial Bank of Zimbabwe, die BancABC und die Premier Banking Group haben einflussreiche ausländische Anteilnehmer, wie die Barclays UK Bank, die South Africa’s Standard Bank und die International Finance Bank. Das bedeutet, dass diese indirekt an der Korruption in Zimbabwe beteiligt sind.

Das Tal, in welchem die Diamanten abgebaut werden, wurde im Jahr 2006 entdeckt und soll für die nächsten 80 Jahre profitabel sein. Die Diamanten, die man dort geschürft hat, werden auf einen Wert von insgesamt 800 Milliarden Dollar geschätzt. Der Verkauf der Steine aus diesem Tal fällt unter die Restriktionen des „Kimberly Process Certification  Scheme“, die versuchen den Handel mit Blutdiamanten zu unterbinden.

Die Restriktionen wurden dem Land auferlegt, als im Jahr 2009 Berichte über brutale Auseinandersetzungen und Menschenrechtsverletzungen der Regierungsstreitkräfte, bei denen mindestens 200 Zivilisten getötet wurden, in die Medien gelangten. Seit damals gab es laufend neue Berichte über Morde, Vergewaltigungen und Kinderarbeit. Bei vielen der Arbeiter in den Mienen handelt es sich um Kinder unter 18 Jahren. In den Tunneln werden sie der Gefahr von Explosionen, Tunneleinbrüchen und Steinschlägen ausgesetzt. An der Oberfläche müssen sie Steine schleppen, Tunnel graben und das meist den ganzen Tag unter der prallen Sonne, ohne Wasser und angemessene Pausen. Weiterhin füllen sich ihre Lungen mit feinem Staub und oftmals giftigen Gasen. Dies führt gerade bei Kindern, die sich noch in der Entwicklung befinden, zu Hör- und Sehschwäche, konstanten Kopfschmerzen, zu mentalen und körperlichen Störungen und vielen weiteren Krankheiten.

Bisher wurden erst zwei legale Verkäufe von Diamanten aus dem Marange Tal durchgeführt, die im Jahr 2010 stattfanden. Dennoch wurden die illegalen Geschäfte fortgesetzt und haben zu einer Bereicherung der Mugabe ZANU-PF Partei geführt, die, mit diesem Geld, die nächsten Wahlen beeinflussen will. Die Banken, denen vorgeworfen wird sie würden durch ihre Investitionen Geldwäsche betreiben, wiesen diesen Vorwurf zurück.

Trotz der Aussage des Kimberly Prozesses, die privaten Unternehmen würden bessere Arbeitsbedingungen bieten als die staatlichen Mienen, sind sich Mitarbeiter der „Human Rights Watch“ einig, dass sich die Verhältnisse in Marange nicht zum positiven gewandelt haben. Nach Aussagen vieler Mienenarbeiter werden sie regelmäßig von den Sicherheitskräften geschlagen, von Hunden gebissen oder angeschossen. Die Situation sei zum Teil noch schlimmer geworden.

 

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