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Indonesien: Filmaufnahmen zeigen Kinder bei Arbeit auf Palmölplantagen

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

aktiv gegen kinderarbeit | Bild: © earthlink e.v.

Im Jahre 2008 hatte die Firma PT Sinar Sawit Andalan (SSA), welche Palmölplantagen in Indonesien betreibt, ein 20.000 Hektar großes Gelände im Distrikt Sintang erworben. Vor kurzem wurden jedoch Vorwürfe bekannt, wonach sich diese Anbaugebiete mit dem Lebensraum indigener Bevölkerung überlappen. Um diesen Vorwürfen nachzugehen, begab sich ein Einheimischer namens Hovek in das betroffene Areal – und entdeckte etwas ganz anderes.

Seinen Angaben nach sah er 60 Kinder beim Arbeiten – sie alle waren noch im schulfähigen Alter. Er konnte auf Film festhalten, wie die Kinder Behälter mit Erde füllten und die 10 Kilo schweren Beutel danach auf einem Karren forttransportierten. Wer dazu körperlich noch nicht in der Lage war, musste Unkraut zupfen. Nach persönlichen Gesprächen mit den Betroffenen wusste Hovek zudem zu berichten, dass die Kinder fast alle aus Kesange, einem in der Nähe liegenden Dorf, stammten. Sie bestätigten, dass sie gezwungen wurden, die Schule zu verlassen, um mit ihren Eltern auf der Palmölplantage zu arbeiten. Pro abgefertigtem Beutel konnte man umgerechnet kärgliche 0,05 US-Dollar verdienen – die Löhne der letzten drei Monate stehen jedoch noch aus. Insgesamt muss noch das Entgelt für 37.000 Beutel ausgezahlt werden, viele haben deswegen bereits die Arbeit aufgegeben. 1)

Die Firma bestritt die Vorwürfe und erwiderte, dies sei nicht möglich, da dies in einem monatlichen Bericht überprüft werde. Dass die Kinder ihre Eltern begleiten, sei den mangelnden Aufsichtsmöglichkeiten geschuldet. Im Gegenteil, in einem Fall sei gar eine Kindertagesstätte entstanden.

Indonesien ist weltweit führend in diesem Sektor – auf einer Fläche von 7,5 Millionen Hektar wird das kostbare Palmöl angebaut und produziert. 2) Dass das Phänomen der Kinderarbeit in dieser Domäne existiert, ist anzunehmen – zumindest die Regierung der Vereinigten Staaten geht davon aus. 3) Die betroffenen Kinder leiden dann nicht nur unter den langen Arbeitszeiten – auch die bei der Arbeit vorherrschende Hitze macht den meisten sehr zu schaffen. Zudem kommen sie oft in Kontakt mit giftigen Chemikalien, wenn sie Palmen damit besprühen – ohne entsprechende Schutzmasken oder -kleidung. 4)

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1.  Child labor caught on film at palm oil plantation in Indonesian Borneo – Mongabay.com – Englisch
  2.  Almost a Quarter of Filipino Palm Oil Workers Are Children – TriplePundit  – Englisch
  3. Worst Findings of Child Labor 2011 – Indonesia – US Department of Labor – PDF-Datei – Seite 1 – Englisch
  4.  Forced, child and trafficked labour in the palm oil industry – World Vision Action – PDF-Datei – Seite 4 – Englisch nicht verfügbar



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