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Kolumbien: Sexuelle Übergriffe auf Frauen und Kinder an der Tagesordnung

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

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In einem Interview der Zeitung „Columbia Reports“ mit der kolumbianischen Kongressabgeordneten Angela Robledo wurde noch einmal auf die sexuellen Übergriffe von bewaffneten Gruppen auf Zivilisten aufmerksam gemacht.

So werden die Übergriffe durch diverse Rebellengruppen (FARC, ELN), als auch durch die kolumbianischen Sicherheitskräfte verübt.

Die gesetzliche Grundlage zum Schutz der Frauen, Mädchen, aber auch Jungen, sei zwar gegeben, jedoch würden nur wenige Fälle zur Anzeige gebracht. Unter vielen Opfern herrscht zudem große Angst, dass man aufgrund der Anzeige wieder zu einem Opfer wird.

In Einzelfällen sei es auch vorgekommen, dass die zuständige örtliche Behörde das Anliegen als „Erfindung“ abgetan habe. 1)

Ein Beispiel für die Übergriffe ist die Geschichte von Yolanda. Die damals Elfjährige wurde auf dem Weg von der Schule nach Hause von einem Soldaten entführt und vergewaltigt. Als sie das zur Anzeige bringen wollte, glaubte man ihr nicht.

Der Non-Governmental-Organisation (NGO) Humananas zufolge sind sexuelle Übergriffe in Konfliktregionen ein Instrument der totalen Dominanz. Gerade bei den Rebellengruppen sei die sexuelle Ausbeutung von Frauen und Kindern weithin verbreitet.

Darüber hinaus berichtet eine Mitarbeiterin dieser NGO, dass die meisten Frauen, die von Rebellengruppen ausgebeutet werden, mindestens eine gewaltsame Abtreibung erfahren.

Besonders durch die kolumbianischen Sicherheitskräfte wird Statistiken zufolge knapp über die Hälfte aller sexuellen Übergriffe verübt – mehr als durch alle anderen Gruppen. 2)

Bereits im vergangenen Jahr machte die UN durch Margot Wallström auf die Lage der sexuellen Übergriffe in den Konfliktregionen aufmerksam. Es könne keinen dauerhaften Frieden geben ohne die Sicherheit und den Schutz der Frauen, ebenso müsse mehr für die Opfer getan werden, sowohl was die soziale Integration betrifft als auch für den Zugang zur Justiz. 3)

Der von der Organisation „Human Rights Watch“ für Kolumbien veröffentlichte „World Report 2012“ bestätigt die getroffenen Aussagen. Sexuelle Übergriffe durch Rebellengruppen, das Militär und den nationalen Sicherheitsdienst (DAS) seien bekannt, und das auch nicht in geringem Maße. 4)

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. Colombian authorities fail to stop or punish sexual violence against women – Amnesty International – zuletzt abgerufen am 20.03.2013 Link nicht verfügbar 10.06.15
  2. Sexual violence employed methodically in Colombia’s armed conflict – Columbia Reports – zuletzt abgerufen am 20.03.2013
  3. Colombia must fight impunity for sexual violence crimes – UN – Link nicht mehr abrufbar – 11.05.2018
  4. World Report 2012: Colombia – Human Rights Watch – zuletzt abgerufen am 20.03.2013



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