In den vergangenen Wochen haben sich die Berichte zur menschenunwürdigen Situation der Bewohner der Zentralafrikanischen Republik (ZAR) gehäuft. Nun ruft Unicef die höchste Notfallstufe aus: 2,3 Millionen Kinder sind vom Bürgerkrieg betroffen, der das Land seit dem Putsch im vergangenen Frühjahr heimsucht. Sie werden Opfer gezielter Tötungen, Verstümmelungen durch Macheten, Opfer sexuellen Missbrauchs und als Kindersoldaten von den Milizen zwangsrekrutiert. In Verhandlungen gelang Unicef die Freilassung von bisher rund 1 000 Kindersoldaten. „Man fragt sich, ob hier die Menschlichkeit völlig verloren gegangen ist, wenn erwachsene Menschen durch die Straßen laufen, Kindern ins Gesicht schießen und dafür nicht einmal belangt werden“, so Daniel Timme, Unicef-Kommunikationsbeauftragter. Das zerrissene Land befindet sich in der Gewalt christlicher und muslimischer Milizen, Tausende sind bereits getötet worden, 1, 5 Millionen Menschen befinden sich auf der Flucht. Es mangelt ihnen an Nahrung, Trinkwasser und sanitären Anlagen, Krankheiten sind auf dem Vormarsch. Die Gefahr von Cholera steigt mit der beginnenden Regenzeit.