HEG Technology (Huizhou) Co, ein Zulieferer von Samsung, hat Klage gegen einen Kinderrechtsaktivisten eingereicht, der dem Unternehmen vorwirft in Kinderarbeit involviert zu sein. Li Qiang, der Gründer von China Labor Watch und einer weiteren Gruppe von Aktivisten, die im Auftrag einer amerikanischen Nonprofit-Organisation arbeitet, hatte im August einen Bericht vorgelegt, welcher belegen sollte, dass bei HEG zu diesem Zeitpunkt mindestens 10 Kinder, die jünger als 16 Jahre alt waren, arbeiteten.
HEG bestreitet die Vorwürfe und bezichtigt den Aktivisten in der Anzeige nun der Rufschädigung. Das Unternehmen hätte in eigenen internen Untersuchungen keinen Hinweis auf Gesetzesverstöße bezüglich der Beschäftigung von Minderjährigen finden können. Lediglich 200 Schüler einer Berufsschule waren über einen Zeitraum von dreieinhalb Monaten bei dem Unternehmen beschäftigt. Allerdings seien davon alle über dem Mindestalter von 16 Jahren gewesen. Li Qiang von Child Labor Watch bleibt bei seinen Vorwürfen und verweist auf eine Liste von Angestellten, die in die Hände von Aktivisten gelangt ist und das junge Alter einiger Mitarbeiter beweisen soll.
Samsung war in den vergangen Monaten häufig mit Vorwürfen konfrontiert, seine Zulieferer beschäftigten Kinder in ihren Fabriken. Zuletzt erregte der Fall des Zulieferers Shinyang Electronics Aufsehen. Dort hatten die Aktivisten von China Labor Watch im Juli dieses Jahres die Beschäftigung von Minderjährigen, die oft bis zu 11 Stunden täglich arbeiteten, aufgedeckt. Samsung hatte daraufhin die Zusammenarbeit mit dem Unternehmen deutlich eingeschränkt.
Eine Anhörung des aktuellen Falls wird am 13. November in der Stadt Huizhou, in der HEG seinen Sitz hat, stattfinden. Der Angeklagte Li Qiang macht sich keine Sorgen und hält den Prozess nur für eine PR-Kampagne des Unternehmens: „Ich befinde mich in den USA. Es macht keinen Sinn mich in China anzuzeigen. Wenn sie es wirklich ernst meinen würden, würden sie den Prozess in den USA führen.“ 1) 2)