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Frisch und fruchtig oder ausbeuterisch und grausam?

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

aktiv gegen kinderarbeit | Bild: © earthlink e.v.

Bei Früchte- und Gemüsesorten, die besonders in Entwicklungsländern wachsen, könnte es sehr gut sein, dass sie von Kinderhänden gepflückt werden, wie die niederländische Stiftung zur Lebensmittel-Forschung „QuestionMark“ mitteilte.

Die Organisation untersuchte die Herkunft von über 3.300 verschiedenen Sorten von Früchten und Gemüse, die in niederländischen Supermärkten angeboten werden. Besonders Produkte aus Mittel- und Südamerika werden häufig durch Kinderarbeiter geerntet. Auch Produzenten aus dem Mitteleren Osten beschäftigen viele Minderjährige auf ihren Plantagen.

Zusätzlich werden illegale Migranten besonders in Spanien und Italien dazu missbraucht, Früchte und Gemüse zu pflücken. Experten gehen davon aus, dass diese Arbeitskräfte häufig unterbezahlt sind. Oftmals sind sie auch der Sonne und Pestiziden ungeschützt ausgesetzt. Problematisch ist diese Situation zudem, weil illegale Einwanderer sich nicht über die unmenschlichen Arbeitsbedingungen beschweren können, da sie sonst abgeschoben werden könnten.

Die Stiftung hat eine Datenbank entwickelt, mit deren Hilfe Konsumenten mehr über die Produktionsbedingungen und die Nachhaltigkeit ihrer Einkäufe erfahren können. Die Datenbank deckt auf, dass Ananas, Bananen, Mandarinen und Orangen am wahrscheinlichsten in Verbindung mit Kinderarbeit oder anderen Formen der Ausbeutung stehen. Bei Gemüse sind Erbsen, Bohnen und Spargel am meisten betroffen. 1)

Die Beschäftigung von Kindern beim Anbau und der Ernte von Früchten und Gemüse ist äußerst bedenklich. Die Minderjährigen sind dabei häufig gesundheitsgefährdenden Chemikalien ausgesetzt. Besonders der Kontakt mit Pestiziden kann zu teilweise bleibenden Schäden führen. Zudem verrichten die jungen Lohnabhängigen ihre Arbeit häufig mit spitzem Werkzeug, das schnell zu schwerwiegenden Verletzungen führen kann. Außerdem hindert die Arbeit auf den Plantagen die Kinder daran, die Schule zu besuchen. Somit wird ihnen eine Chance auf eine Zukunft ohne Armut und Leid verwehrt. 2)

Nicht selten kommt es vor, dass Minderjährige Opfer von Entführern werden, die sie gezielt für den Einsatz auf Plantagen auswählen. Diese Kinder leben oft wie Sklaven. Viele von ihnen bleiben bis zu ihrem verfrühten Tod auf den Farmen und können ihre Familien nie wieder sehen. 3) 4)

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. Dutch News: Child labour, sustainable production: new app tracks fruit and veg – aufgerufen am 4.5.2015
  2. ILO: Child labour in agriculture – aufgerufen am 4.5.2015
  3. Unicef: Children Working in Commercial Agriculture – aufgerufen am 4.5.2015
  4. Schwäbisches Tagblatt: Miki Mistrati: Schmutzige Schokolade ; aufgerufen am 05.03.2018



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