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Kinderarbeit in den Goldminen auf den Philippinen

 |  Bild:  © Whitestar1955 - dreamstime.com

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Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch prangert in ihrem Bericht « What…If Something Went Wrong: Hazardous Child Labor in Small-Scale Gold Mining in the Philippines » , der am 29. September 2015 veröffentlicht wurde, die Kinderarbeit auf den Philippinen an. Darin wird beschrieben, wie tausende philippinische Kinder, manchmal nur neun Jahre alt, in illegalen Goldminen beschäftigt werden. Sie arbeiten in 25 Meter tiefen, instabilen Schächten, direkt im Wasser an der Küste oder im Fluss und holen das Gold mittels giftigem Quecksilber heraus. „Die Verwendung von Quecksilber stelle eine große gesundheitliche Gefahr dar. Mit bloßen Händen vermischten neunjährige Kinder die goldhaltigen Schlämme mit dem giftigen Metall, um das Gold zu lösen. Anschließend werde das Gemisch erhitzt, wobei das Quecksilber verdampfe. Quecksilber greift das zentrale Nervensystem an und verursacht Hirnschäden. Das kann tödlich enden“, sagt Juliane Kippenberg von Human Rights Watch (HRW). 1)

Insgesamt hat Human Rights Watch zwischen 2014 und 2015 mit 135 Personen, die in den Goldminen arbeiten, davon 65 Kinder zwischen 9 und 17 Jahren, gesprochen. Die Kinder berichten über Rückenschmerzen, Hauterkrankungen, Krämpfe und Ängste. 2)

Ein Großteil des philippinischen Goldes liegt in Flussbetten. Beim „Compressor Mining“ tauchen die Goldgräber in 80 Zentimeter breiten Schächten bis zu zehn Meter in die Tiefe. Dabei atmen sie durch einen dünnen Schlauch, der mit einem Kompressor verbunden ist. Drei Stunden bleiben sie unter Wasser – eine riskante Methode, die offiziell verboten ist. Kontrollen finden aber kaum statt. Zwar habe die philippinische Regierung bereits reagiert und „Compressor Mining“ sowie den Einsatz von Quecksilber im März dieses Jahres verboten, doch das Gesetz werde bislang nicht richtig umgesetzt, kritisiert Kippenberg.

Der Goldbergbau sei für die Philippinen ein wirtschaftlich wichtiger Sektor, den man nicht schwächen dürfe. Die Regierung müsse jedoch dafür sorgen, dass auch die Kleinbergbauminen eine Lizenz haben und regelmäßig kontrolliert werden. „Viele Minen werden illegal betrieben.“ Auch ist Kinderarbeit gesetzlich verboten. Der Anteil an Kindern, die nicht zur Schule gehen, sei dennoch relativ hoch. Die Regierung müsse armen Familien finanziell unter die Arme greifen, fordert Kippenberg. „Kinder müssen in die Schule gehen, statt in den Goldminen zu schuften.“ 1) ; 3)

 

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. Der Tagesspiegel: Der schmutzige Weg des Goldes – aufgerufen am 30.09.2015
  2. Philippines: Children Risk Death to Dig and Dive For Gold – aufgerufen am 30.09.2015
  3. Philippines: Children Risk Death to Dig and Dive For Gold – aufgerufen am 30.09.2015



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