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Welttag für die menschenwürdige Arbeit

 |  Bild:  © Zurijeta - Dreamstime

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Gestern fand der Welttag der menschenwürdigen Arbeit statt. Der Internationale Gewerkschaftsbund organisiert seit 2008 jeweils am 7. Oktober den Welttag für die menschenwürdige Arbeit (WFMA) 1). Zwar ist am 12 Juni Welttag gegen Kinderarbeit  aber laut Simon Steyne, Experte zur Bekämpfung von Kinderarbeit bei der IAO (Internationale Arbeitsorganisation/ILO), „sind derzeit rund 168 Millionen Kinder von Kinderarbeit betroffen“ 2). Eine alarmierende Zahl, die zeigt, dass 2 Welttage nicht ausreichen, um sich mit dem Problem der Kinderarbeit auseinanderzusetzen. Die Welttage könnten eher eine Gelegenheit sein, noch einmal das Bewusstsein darauf aufmerksam zu machen, was Kinderarbeit bedeutet:

  • Sie arbeiten Vollzeit, schon in jungen Jahren: 120 Millionen von den 168 Millionen Kinder sind jünger als 15 Jahre.
  • Arbeitsbedingungen sind gefährlich oder ausbeuterisch
  • Sie sind wenig oder gar nicht vor Gewalt oder sexuellen Übergriffen geschützt.
  • Arbeiten ist keine Wahl: bestimmte Lebensbedingungen oder sogar Personen zwingen sie, zu arbeiten. Der Lohn ist sehr niedrig oder es gibt gar keinen: Siebzig Prozent arbeiten kostenfrei für ihre Familie.
  • Sie leben und arbeiten auf der Straße in extremen Lebensbedingungen.
  • Sie bleiben auch als Erwachsene arm, da sie nicht zur Schule gehen können. 3)

Gerhard Riess (Branchensekretär der Gewerkschaft PRO-GE) verwies auf der Veranstaltung „Kinderarbeit stoppen – Ursachen bekämpfen!“ am 05 Oktober in Österreich in seinen Ausführungen darauf, wie wichtig es sei, dass Bewusstsein geschaffen werde – in den Unternehmen sowie auch beim Konsumenten. Gerade die Gewerkschaften müssen bewusst machen, dass Solidarität auch über die Grenzen hinweg zu gelten habe. (…) Er nannte in diesem Zusammenhang die erfolgreiche Kampagne „Bittere Orangen“, die dazu beigetragen habe, den Anteil an fair gehandeltem Orangensaft in Österreich deutlich zu erhöhen. Derzeit unterstütze man „Make chocolate fair“, um die Situation der Kakaobauern zu verbessern und die Ausbeutung von Kindern zu verhindern. „Der Kapitalismus produziert, was der Konsument will“, so Riess. Derzeit würde der Schokoladeweltmarkt zu 60 Prozent von fünf multinationalen Konzernen bestimmt. Würden Konsumenten hier Veränderungen einfordern, dann würden auch die Konzerne reagieren. Insgesamt, so Riess, müsse man dafür sorgen, dass der internationale Handel mit der Einhaltung der ILO-Normen verknüpft werden müsse. 2)

 

 

 

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. Welttag für menschenwürdige Arbeit – zuletzt aufgerufen am 08.10.2015
  2. ÖGB:Kinderarbeit stoppen – Ursachen bekämpfen – zuletzt aufgerufen am 08.10.2015
  3. Travail des enfants – zuletzt aufgerufen am 08.10.2015 + Welttag gegen Kinderarbeit – zuletzt aufgerufen am 08.10.2015



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