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Böse Überraschung im Ü-Ei?

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

aktiv gegen kinderarbeit | Bild: © earthlink e.v.

Das beliebte Überraschungsei von Ferrero könnte weit mehr Kinderprodukt sein, als seine Zielgruppe vermuten lässt. Beim Konzern bahnt sich ein Skandal an, der neuerlich auf Kinderarbeit und Ausbeutung hindeuten könnte. Bereits gegen die Produktion von Nutella & Co. wurden schwere Vorwürfe von Kinderarbeit auf Kakao- und Haselnussplantagen erhoben. 1)

Die britische Zeitung The Sun hat einen Report über eine rumänische Familie und andere Arbeitskräfte veröffentlicht, die wohl für einen Hungerlohn Spielzeuge für die „Kinder Überraschung“ zusammensetzen. Die sechs- und elfjährigen Kinder helfen jeden Tag stundenlang mit, die Spielzeuge in das typische gelbe Plastikei zu verpacken. Pro Stunde soll die Familie umgerechnet 26 Cent verdienen, für 1.000 fertige Eier 20 Rumänische Leu (ungefähr 4,43 €) erhalten. 2) Rumänien ist Mitglied der Konvention Nr. 138 der International Labour Organisation, die Kinderarbeit verbietet und ein Mindestalter von 16 Jahren festsetzt. 3)

Die Aufträge werden The Sun zufolge u.a. von der Firma Prolegis erteilt, einem Zulieferer der Romexa SA. Ein Sprecher von Romexa dementiere die Vorwürfe des Boulevardblatts. Ferrero reagiere mit der Versicherung, Kinderarbeit abzulehnen und allen Arbeitern den Mindestlohn zu gewähren. Außerdem hätten Romexa SA und Prolegis erst im Mai eine Qualitätskontrolle bestanden. 2)

Sollte sich der Bericht bewahrheiten und noch weitere Fälle gefunden werden, hat der Konzern seine Produktionsketten wohl nicht ganzheitlich unter Kontrolle und dürfte in Erklärungsnot geraten.

Aktualisierung 24.11.2016: Die rumänische Justiz hat nun Ermittlungen zu dem Fall aufgenommen. Ferrero sagte zudem gegenüber einem rumänischen TV-Sender, dass sie umfassende Untersuchungen einleiten würden. Allerdings wurden Zweifel an dem Bericht von The Sun laut, da wohl lokale Medien herausgefunden hatten, dass die beschriebenen Kinder regelmäßig in der Schule seien.

 

  1. Aktiv gegen Kinderarbeit: Rumänien; Stand: 22.11.2016
  2. The Sun: Eggsploitation Exposed; veröffentlicht am 21.11.2016
  3. International Labour Organisation: Ratifications for Romania; Stand 22.11.2016



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