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Thailand: Kinder fangen Fische

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

aktiv gegen kinderarbeit | Bild: © earthlink e.v.

Hinter dem Geschmack von Shrimps liegt leider ein blutiger Weg. Viele Immigrantenfamilien müssen von Kambodscha nach Thailand flüchten, um auf bessere Arbeit zu hoffen. Leider gibt es in Thailand auch nicht viele Arbeitsplätze, aber in der Shrimp-Industrie wird immer eine helfende Hand benötigt.

Viele Kinder haben schon von klein auf eingetrichtert bekommen, dass sie möglichst früh arbeiten müssen, um Geld nach Hause zu bringen. Es ist keine Seltenheit, auf den Booten Kleinkinder zwischen sieben und 17 Jahren anzutreffen. 1)

Viele der Kinder haben noch nie die Schule besucht und sind Analphabeten. Leider kommt dies in Entwicklungsländern häufig vor und somit haben die Kinder schlechte Aussichten auf ein besseres Leben.

Zwar ist es in Thailand strengstens verboten, Kinder anzustellen aber nur in den wirklich großen Unternehmen wird dies befolgt. In vielen der kleineren Fischereien stellt man Kinder ein, da diese nicht viel kosten und die gleiche Arbeit schneller verrichten können als Erwachsene.

Die Kinder selbst nehmen die Arbeit dankend an. Sie müssen Geld nach Hause bringen, sonst haben ihre Familien nicht genug zu essen. Nicht selten sparen die Familien das Geld und schicken es an Angehörige in Kambodscha. Auch wenn sie auf der Arbeit häufig geschlagen werden und nicht genug zu essen bekommen, werden die Kinder selten aufmüpfig, denn sie brauchen den Job.

Um auf dem Markt bessere Chancen zu haben, geben sich die Kinder meist älter aus, als sie in Wirklichkeit sind. Da sie keine Papiere vorweisen können oder diese gar nicht kontrolliert werden, ist es ein leichtes Spiel, an Arbeit zu kommen.

Da die meisten Helfer auf Arbeitssuche nach Thailand kommen, brauchen sie  Arbeitsplätze, Ausweise, Aufenthalts-oder Arbeitsgenehmigungen. Viele Familien nutzen dafür die sogenannten „Broker“. Diese besorgen alles für sie, verlangen dafür aber Gegenleistungen. Wobei sich die Familien häufig verschulden. Manchmal kann es auch passieren, dass die Broker das Geld kassieren und dann weg sind. Und nicht selten stehen die Familien mit weniger als ein paar Cent da. 2)

Leider ist der Markt für Garnelen sehr intransparent. Dadurch kann man oft nicht erkennen, woher die Meeresfrüchte wirklich kommen. Oft kommt es vor, dass die Garnelen, die in Deutschland auf unseren Tellern köstlich zubereitet liegen,  nicht aus dem Land stammen, welches auf der Verpackung steht.

Das Problem der Kinderarbeit auf Fischerbooten ist eng verbunden mit der massenhaften Nachfrage nach Fisch bzw. Meeresfrüchten. Die Europäische Union beispielweise ist für ca. 13 Prozent des weltweiten Fischkonsums verantwortlich. 3)

Die europäischen Unternehmen müssten mehr darauf achten, woher  sie die Garnelen kaufen, und ob es dort auch mit rechten Dingen zugeht. Die Verbraucher sind wichtiger Bestandteil dieses Marktes. Ohne sie würden manche Marken nicht existieren und somit auch keine Ausbeutung stattfinden.

 

  1. Plan international: Kinderarbeit in der Fischindustrie nimmt zu; Artikel vom 15.04.2015
  2. terre des hommes: Kinderarbeit in der Thai Shrimp Industrie; Aufgerufen am 14.06.2017
  3. terre des hommes: Kinderarbeit in der Thai Shrimp Industrie; Aufgerufen am 14.06.2017



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