Zum Inhalt springen

Vorschläge zur Arbeit in Schulen

1. Informationsphase

In einer ersten Phase sollten die SchülerInnen in das Thema Kinderarbeit eingeführt werden: Die EarthLink Broschüre „In Schulen aktiv gegen Kinderarbeit“ stellt Hintergründe und Fakten zu Kinderarbeit weltweit zusammen. Neben der Lektüre dieser Broschüre können noch weitere Informationen, Meinungen und Vorstellungen zu Kinderarbeit und zu Kinderrechten gesammelt werden (entsprechende Quellen sind am Ende der Broschüre angegeben). Auch die auf der EarthLink Internetseite http://www.aktiv-gegen-kinderarbeit.de/aktiv_werden/schule/ empfohlenen Filme, Bücher, Bilder etc. liefern Hintergrundwissen.

Nach dieser Informationsphase können die SchülerInnen in einer zweiten Phase in Gruppen aufgeteilt werden und folgende Fragen bearbeiten:

  • Welche Rechte haben Kinder?
  • Warum gibt es Kinderarbeit? Was sind die Hauptursachen?
  • Welche Formen von Kinderarbeit gibt es? Ist jede Form der Kinderarbeit ausbeuterisch?
  • Welche Folgen hat ausbeuterische Kinderarbeit? Welche Zukunft haben Kinder die in jungen Jahren bereits schwere körperliche Arbeit leisten müssen?
  • In welchem Verhältnis stehen Kinderarbeit und Exportindustrie?
  • Welche entwicklungspolitischen Maßnahmen sind international nötig, um ausbeuterische Kinderarbeit abzuschaffen?
  • Wie können wir dazu beitragen, ausbeuterische Kinderarbeit zu bekämpfen?

2. Rollenspiel

Mit Hilfe eines Rollenspiels können die verschiedenen Meinungen/Argumente für und gegen Kinderarbeit dargestellt werden. Dazu kann entweder das auf „Schulen“ verfügbare Rollenspiel benutzt, oder selber eines vorbereitet werden. Folgende Rollen können dabei verteilt werden:

  • ein Teppichhändler aus Indien
  • ein Kind, das jahrelang unter ausbeuterischen Bedingungen arbeiten musste
  • ein Vater eines arbeitenden Kindes, der seine Familie mit seinem Einkommen nicht ernähren kann, und selbst als Kind gearbeitet hat
  • eine Konsumentin die keine Produkte aus ausbeuterischer Kinderarbeit kaufen möchte
  • ein Konsument, der möglichst billig einkaufen will
  • ein/e DiskussionsleiterIn

Anschließend sollten die SchülerInnen berichten, wie sie sich in ihren Rollen gefühlt haben. Dabei sollten die verschiedenen Meinungen zum Thema Kinderarbeit diskutiert werden (Kinderarbeit ist generell sinnvoll/Kinderarbeit ist zu verurteilen, wenn sie bestimmte Merkmale aufweist/Kinderarbeit ist immer zu verurteilen).


3.Konkrete Beispiele

Um ein genaues Bild von den Lebens- und Arbeitsumständen der KinderarbeiterInnen zu bekommen ist es sinnvoll, mit konkreten Beispielen zu arbeiten. Es können Untergruppen zu einzelnen Produkten, in denen ausbeuterische Kinderarbeit stecken kann, gebildet werden. Hilfreich können dabei auch die Erzählungen über KinderarbeiterInnen auf http://www.aktiv-gegen-kinderarbeit.de/faelle/ sein.

Jede Gruppe stellt Informationen über das bestimmte Produkt und den Einsatz von Kinderarbeit bei dessen Herstellung zusammen. Folgende Fragen sollten dabei beantwortet werden:

  • Wo und wie wird das Produkt hergestellt?
  • Welche Rolle spielt Kinderarbeit bei der Produktion?
  • Unter welchen Umständen müssen Kinder bei der Herstellung des Produktes arbeiten?
  • Welche Risiken gibt es für die KinderarbeiterInnen?
  • Welche Lösungsansätze gibt es (Sozialsiegel o.ä.)?

4. Wandzeitung

Die Ergebnisse können zu einer Wandzeitung verarbeitet werden. Neben allgemeinen Hintergrundinformationen zum Thema Kinderarbeit kann anhand der einzelnen Produkte konkret aufgezeigt werden, unter welchen Umständen Kinder in anderen Erdteilen arbeiten müssen und was dagegen unternommen werden kann. Die Wandzeitung sollte möglichst vielen SchülerInnen zugänglich gemacht werden, damit auch andere Klassen für das Thema sensibilisiert werden (z.B. in der Schulaula als eine Art Ausstellung).


5. Themenkisten

Mit einer Sammlung von verschiedenen Gegenständen, Literatur, Bildmaterial und Handlungsvorschlägen soll eine Themeneinheit als überschaubares Lernmodell „begreifbar“ gemacht werden.

  • Orangenkiste mit einer Orangen-Schälmaschine, einem Erntesack, Dias, Video und vielen Informationen zum Thema Kinderarbeit auf Orangenplantagen
  • Sklavereikoffer: Der Inhalt der Materialiensammlung umfasst Broschüren und Bücher, Zeitungsartikel und Videos zur „Neuen Sklaverei“. Dabei geht es um das Thema als ganzes wie auch um Einzelthemen wie Kinderarbeit, Menschenhandel, Kindersoldaten oder Zwangsarbeit.
  • Kakao- und Schokoladenkiste: eine Diaserie, ein Video, CD-Roms, Poster und Overheadfolie, Literatur und Bücher, Spiele und Aktionsvorschläge für Projekte und Arbeitsgruppen, Schokoladenrezepte, Literaturliste und Adressenverzeichnis.
  • Fußballtasche: Ein Fußballnähset, Bücher, Broschüren sowie Videos, eine Dia-Serie und vieles mehr.
  • Kinderarbeitskiste Klassensatz (33): Holzrahmen, Garnrolle zum Bespannen der Rahmen, 3 Holzschieber Sack Wolle, 28 Bücher/Materialien, Video „How are the kids? Oca (7 Jahre)“, Video „Rücksichtslos billig“, Video „Kinder als Sklaven – der kleine Teppichknüpfer von Pakistan“, 32 Dias.

Themenkisten zu Kinderarbeit können gegen eine Gebühr in den meisten Weltläden ausgeliehen werden. Außerdem bieten folgende Institutionen verschiedene Kisten an:

Sachsen: F.A.I.R.E. Warenhandels eG Themenkisten bei F.A.I.R.E.
Bayern: Mission Eine Welt (KED) Themenkisten bei KED

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




Umfrage
Was bewirkt unsere Arbeit?
Um zu erfahren, was unsere Kampagne "Aktiv gegen Kinderarbeit" bewirkt, bitten wir dich um Antwort auf zwei kurze Fragen:

Hast du hier Neues erfahren?

Willst du möglichst nur noch Produkte ohne ausbeuterische Kinderarbeit kaufen?

Anregungen, Kritik oder sonstige Anmerkungen: