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Benetton Group

Zu Benetton Group gehören die Marken / Firmen:
Sisley - United Colors of Benetton

Unternehmenspolitik gegen Kinderarbeit
Kontrollen der Produktionsstätten
Vorwürfe bzgl. Kinderarbeit
Unsere Branchenzuordnung:
Mode, Bekleidung, Textilien
Auf unsere Anfragen seit 30.07.2012 haben wir noch keine Antwort erhalten.


Produkte und Produktionsorte

Welche Produkte, Vorprodukte oder Rohstoffe sind in Bezug auf ausbeuterische Kinderarbeit besonders zu betrachten?

Woher kommen die Produkte, Vorprodukte oder Rohstoffe bzw. wo wird produziert?

Unternehmenspolitik

Wie ist die allgemeine Unternehmenspolitik bezüglich Kinderarbeit?

Die Firma ist Mitglied bei bzw. unterstützt (auch nach eigenen Angaben):
  • Das eigene „Corporate Governance“- Programm wurde den Richtlinien der „Code of Conduct for Listed Companies“ angepasst.
  • Die Benetton Group spricht sich in ihrem „Code of Conduct“ gegen Kinderarbeit aus. BG-Geschäftspartner dürfen keine Personen unter 15 Jahren bzw. 14 Jahren  beschäftigen, je nach Gesetzeslage des jeweiligen Landes. Alle gesetzlichen Beschränkungen für die Beschäftigung von Kindern unter 18 Jahren müssen angewendet werden, insbesondere das Mindestalter für die Zulassung zur Arbeit in gefährlichen Tätigkeiten. 1)

    2)

  • Die Benetton Gruppe hat eine internationale „Magna Carta“ unterschrieben, die die Prinzipien für den Welthandel im Textil-Sektor regelt. Dazu gehört auch das Verbot von Kinderarbeit.

Kontrollen

Wie wird die Einhaltung der Unternehmenspolitik oder Richtlinien kontrolliert?

  • Die Zulieferer verpflichten sich, regelmäßigen und unangekündigten Prüfungen durch international anerkannte externe Wirtschaftsprüfungsgesellschaften zu unterziehen.3)
  • Das Unternehme bemüht sich, stetig transparenter zu werden. So konnte Benetton seine Gesamterwertung im Fashion Transparency Index von 55 % im Jahr 2020 auf 60 % im Jahr 2021 verbessern.4)

Welche Siegel bzw. Zertifikate nutzt die Firma (auch nach eigenen Angaben) um aubeuterischer Kinderarbeit vorzubeugen?

Vorwürfe

Gibt es Vorwürfe zu Kinderarbeit?

  • Am 12. Oktober 1998 wurde in der italienischen Tageszeitung Corriere della Sera behauptet, in einem Zulieferbetrieb von Benetton in der Türkei seien Kinder beschäftigt worden. 5) Ein von Benetton angerufenes italienisches Gericht, stellte fest, dass der Zeitungsartikel nicht der Wahrheit entsprach. 6) Nach unseren Kenntnissen ist es unklar, ob Zulieferer, die nicht direkt zu Benetton gehörten, beteiligt waren.
  • Im April 2013 stürzte das Rana Plaza Gebäude ein. In Folge des Einsturzes gab es Vorwürfe von Kinderarbeit in vier der fünf Fabriken, die in Rana Plaza produzierten. Es handelte sich um New Wave Bottom, New Wave Style, Ethertex und Phantom Apparel. Es wird den Fabrikmanagern vorgeworfen, Kinder gezwungen zu haben, sehr lang zu arbeiten und sie vor externen Kontrolleuren verborgen zu haben. 7) Ajiron Begun (40 Jahre), eine Arbeiterin bei New Wave Bottom, erklärte, es habe einige Kinderarbeiter gegeben. Wenn ein Käufer die Fabrik inspizierte, seien sie in der Toilette versteckt worden. Ajiron Begun erklärte weiter, sie habe ein Mädchen gekannt, das noch nicht einmal 15 Jahre alt war. 7) In den Überresten von Rana Plaza wurden Dokumente gefunden, die einen Auftrag der Benetton Group an die New Wave Fabrik zeigen. Der Auftrag umfasste 72 000 Kleidungsstücke.

Reaktionen

Wie reagierte oder reagiert das Unternehmen auf Vorwürfe?

  • Italienische und türkische Gewerkschaften intervenierten und regten eine Vereinbarung an, welche ausbeuterische Kinderarbeit in türkischen Textilfabriken, die für Benetton produzieren, ausdrücklicht verbietet. 5)
  • Es gab Kontrollen vom türkischen Arbeitsministerium und von Ernst&Young, die die Vorwürfe widerlegten.
  • Benetton verklagte die Reporter, die die Vorwürfe veröffentlicht hatten und bekam Recht. Laut Gerichtsurteil habe Benetton nichts von dem „Phänomen“ in der Türkei gewusst und sei in keiner Weise an der angeblichen Ausbeutung beteiligt gewesen. 6) 8)
  • Bezüglich der Kinderarbeitsvorwürfe im Rana Plaza Gebäude wies die Benetton Group zu Beginn die Vorwürfe bei New Wave produziert zu haben zurück. Später gab das Unternehmen jedoch einen einmaligen Auftrag zu, der Wochen vor dem Unglück beendet worden sei. 9) Eine Sprecherin der Benetton Group gab an, die Lieferfirma sei nach Fertigstellung des Auftrages von Benettons Zustellerliste entfernt worden, da sie nicht länger „bestimmte Standards“ des Unternehmens erfüllte. 9)

Soziales Engagement

Engagiert sich das Unternehmen herausragend um ausbeuterischer Kinderarbeit entgegen zu wirken?

  • Es liegen uns hierzu keine aussagekräftigen Informationen vor.

Bemerkenswertes

Gibt es Erwähnenswertes (positiv oder negativ) in Bezug auf die Arbeits- und Produktionsbedingungen über das Thema „ausbeuterische Kinderarbeit“ hinaus?

  • Seit 2017 ist Benetton Teil der SAC (Sustainable Apparel Coalition), der größten Allianz für nachhaltige Produktion für Mode-, Schuh- und Textilmarken.
  • Als Mitglieder des SAC hat das Unternehmen den Higg-Index eingeführt, eine Reihe von Instrumenten, die es ermöglicht, die Nachhaltigkeitsleistung der Unternehmen zu messen und Lieferanten in den Prozess der kontinuierlichen Verbesserung in Bezug auf Umweltmanagementsysteme, Wasser- und Energieverbrauch, atmosphärische Emissionen einzubeziehen und der Einsatz von Chemikalien.4)

Fußnoten, Links und Quellen:

  1. Benetton, Code of Conduct, aufgerufen am 04.07.2022
  2. Code of Ethics
  3. Benetton, Code of Conduct, Stand 22.11.21
  4. Benetton, Fashion Transparency Index, 2020
  5. Child labour: the Benetton case in Turkey
  6. Benetton gewinnt Klage gegen Zeitung
  7. Human Rights Watch, 23.04.14: Bangladesh: Rana Plaza victims urgently need assistance – aufgerufen am 28.04.14
  8. Benetton Stellungnahmen
  9. Dhaka Tribune: Doomed factories were rushing to fill orders; nicht mehr verfügbar



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2 Gedanken zu „Benetton Group“

  1. Wir kaufen nichts mehr von Benetton ob bei Zalando (dort werden auch die Arbeiter ausgebeutet) oder wo anders. Benetton hat Milliarden verdient in ihrer Firmengeschichte und jetzt drücken die sich um eine Millionenentschädigung für Bangladesch. Was für ein schmutziges Unternehmen an denen viel Blut klebt. Ich würde lieber für ein Teil mehr zahlen aber selbst dann bin ich mir sicher wird dieses Geld in schwarze Löcher verschwinden. Die schlimmste Kreatur auf diesem Planeten ist und bleiben die Menschen.

  2. in nur 90 Sekunden ist eine achtstöckige Textilfabrik in Bangladesch eingestürzt und hat 1134 Menschen in den Tod gerissen. Um sich zu befreien, haben sich einige der Überlebenden sogar Gliedmaßen abgesägt. Nach diesem Albtraum will die UNO mit einem bahnbrechenden Programm die Opfer entschädigen und Unternehmen zur Rechenschaft ziehen ― und es zeigt Wirkung. Doch ein beteiligtes Unternehmen stellt sich quer und wir können es jetzt zur Kasse bitten.

    Der milliardenschwere italienische Mode-Gigant Benetton weigert sich, die Opfer zu entschädigen, die seine Kleidung hergestellt haben. Damit ist Benetton die einzige große Weltmarke, die erwiesenermaßen beteiligt war, ihren Beitrag aber nicht leistet. Benetton ignoriert die Überlebenden und wird damit durchkommen, solange es seinem Ruf nicht schadet.
    Normalerweise kehren multinationale Konzerne solchen Katastrophen einfach den Rücken zu. Doch damit ist Schluss. Zum ersten Mal hat das unter Aufsicht der UNO erstellte „Rana Plaza Arrangement“ die wichtigsten Beteiligten an einen Tisch geholt: die Regierung Bangladeschs, Hersteller, Einzelhändler aus aller Welt und Organisationen für Arbeitsrecht. Und wenn der Plan aufgeht, könnte er eine neue Ära für Unternehmensverantwortung und Arbeiterrechte einläuten und dafür sorgen, dass Lieferketten unter die Lupe genommen werden. Doch wenn Benetton auf das Abkommen pfeift, werden andere Unternehmen nachziehen. So würde diese Chance verstreichen, einen Präzedenzfall für die Opfer zu schaffen.

    Benetton ist die einzige große Weltmarke mit erwiesenen Verbindungen zu Rana Plaza, die nicht mitzieht. Während die Profite des Unternehmens im Jahr des Fabrikeinsturzes bei 139 Millionen Euro lagen, behauptet Benetton, es habe eine unbekannte Summe an eine Wohltätigkeitsorganisation vor Ort gespendet und damit seine Pflicht erfüllt. Doch Wohltätigkeit ist nicht mit gerechter Entschädigung gleichzusetzen. Tatsache ist, dass Unternehmen fahrlässig gehandelt haben und eigentlich zur Entschädigung verpflichtet sein sollten. Doch zumindest sollten sich die Firmen, die in diese Tragödie verwickelt waren, gezwungen sehen, zu dem freiwilligen Entschädigungsfonds beizutragen.

    zitiert von avaaz.com

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