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Dr. Oetker

Unternehmenspolitik gegen Kinderarbeit
Kontrollen der Produktionsstätten
Vorwürfe bzgl. Kinderarbeit
Unsere Branchenzuordnung:
Lebensmittel
Auf unsere Anfragen seit 31.10.2008 haben wir Antwort erhalten.


Produkte und Produktionsorte

Welche Produkte, Vorprodukte oder Rohstoffe sind in Bezug auf ausbeuterische Kinderarbeit besonders zu betrachten?

  • Dr. Oetker ist dezentral organisiert. Das bedeutet, dass die Ländergesellschaften unabhängig voneinander agieren können insbesondere auch vor dem Hintergrund nationaler Gesetzgebungen und mitunter zahlreiche länderspezifische Artikel führen. Allein in Deutschland verarbeitet Dr. Oetker beispielsweise insgesamt rund 1.500 verschiedene Rohwaren, die größtenteils in Europa angebaut oder produziert werden. 1)
  • Die Bananen stammen aus den Philippinen. 1)
  • Das Hähnchenfleisch an den deutschen Produktionsstandorten stammt auch Deutschland und den Niederlanden. An den internationalen Standorten wird auch Fleisch aus Polen, Kanada und Thailand eigesetzt. 1)
  • In Deutschland verarbeitet Dr. Oetker Schweinefleisch aus Deutschland, Österreich, Dänemark, Belgien, den Niederlanden und Irland. An den internationalen Standorten wird auch Schweinefleisch aus Polen, Kanada und den USA eingesetzt. 1)
  • Das in Deutschland verarbeitete Fleisch ist QS-zertifiziert. 1)
  • Für die europäischen Produktionsstandorte bezieht Dr. Oetker die großen Positionen wie
    Weizen und Hafer aus Europa (entspricht 97 % der Getreideprodukte) jeweils möglichst aus der Nähe der Produktionsstandorte. 1)
  • Reis, Reismehl, Buchweizen und Hartweizen machen jeweils nur unter 1% des Einkaufsvolumens an Getreide aus. Diese Produkte werden ebenfalls aus Europa bezogen; Der Reis für das Reismehl stammt aus Asien. 1)
  • An den internationalen Standorten werden auch Getreide aus Kanada, den USA, Brasilien und Argentinien eingesetzt. 1)
  • Den Kakao bezieht Dr. Oetker größtenteils von der Elfenbeinküste und aus Ghana, aber
    auch aus Brasilien und Indonesien. Er ist fast ausschließlich
    Rainforest Alliance zertifiziert;
    neu akquirierte Unternehmen bekommen eine Übergangsfrist von drei Jahren, um
    bestehende Verträge mit Lieferanten auslaufen lassen zu können. 1)
  • Palmöl bezieht Dr. Oetker hauptsächlich aus Indonesien und Malaysia. Weitere Mengen werden aus den Lateinamerikanischen Ländern, PapuaNeuguinea sowie Thailand bezogen. Dr. Oetker ist seit 2012 Mitglied bei RSPO.
    Um der globalen Zerstörung von Waldflächen entgegenzuwirken, zielt das Unternehmen darauf ab, nur noch Palmöl einzusetzen, das den RSPOStandard „Segregated“ hat.
    Da bestehende Verträge mit Lieferanten aber teils erst auslaufen müssen, gewährt Dr. Oetker neu akquirierten Unternehmen eine Übergangsfrist von drei Jahren für die Umstellung auf den Standard „Mass Balance“ und fünf Jahre für die Umstellung auf den „Segregated“ Standard. 1)
  • Zucker wird von Unternehmen aus der Umgebung der jeweiligen Standorte bezogen. So bezieht Dr. Oetker Deutschland seinen Zucker direkt aus Deutschland. Gleiches gilt für die weiteren Produktionsstandorte aus Europa: Sie beziehen ihren Zucker aus dem eigenen Land bzw. Ländern in der unmittelbaren Nachbarschaft. 1)
  • In Indien, Australien, Südafrika und in der Türkei wird Zucker jeweils aus dem
    eigenen Land verwendet; in Ägypten und Tunesien aus Brasilien. Für Nord- und Südamerika bezieht Dr.Oetker Zucker aus Kanada, den USA, Brasilien und Mexiko.

    Der Rohrzucker kommt aus Brasilien, Mexiko und Kanada. 1)
  • In einer Risikoanalyse aus dem Jahr 2020 hat Dr. Oetker für den Bezug von Rohrzucker ein Entwaldungsrisiko identifiziert. Im Zuge des Ziels der Dr. Oetker Sustainability Charter, bis 2025 entwaldungsfreie Lieferketten umzusetzen, prüft Dr. Oetker derzeit den Einkauf zertifizierter Ware. Dabei wird neben dem Ausschluss des Entwaldungsrisikos auch das von menschenrechtlichen Risiken einbezogen. 1)

Woher kommen die Produkte, Vorprodukte oder Rohstoffe bzw. wo wird produziert?

  • Dr. Oetker ist mit über 30 Produktionsstandorten mit 7500 Lieferanten aktiv. 2)
  • Produktionsstandorte sind u.a. Brasilien, Kanada, Tschechien, Ägypten, Frankreich, Deutschland, Ungarn, Indien, Italien, Malaysia, Mexiko, Polen, Rumänien, Serbien, Slowakei, Südafrika, Niederlande, Tunesien, Türkei 3)

Unternehmenspolitik

Wie ist die allgemeine Unternehmenspolitik bezüglich Kinderarbeit?

Die Firma ist Mitglied bei bzw. unterstützt (auch nach eigenen Angaben):
RSPO -
  • „Dr. Oetker ächtet jede Ausbeutung von Kindern und erwartet auch von seinen Rohwarenlieferanten, insbesondere beim Thema Kinderarbeit, den entsprechenden Bestimmungen der International Labour Organisation (ILO) unbedingt zu folgen.“ Dr. Oetker legt in seinem Supplier Code of Conduct fest, dass Kinderarbeit in der Produktion gemäß ILO-Konventionen 138 und 182 verboten ist. 4)

Kontrollen

Wie wird die Einhaltung der Unternehmenspolitik oder Richtlinien kontrolliert?

  • Dr. Oetker erwartet von seinen Lieferantent die Bereitstellung aller für die Verifizierung relevanten Dokumente und Informationen. Dr. Oetker behält sich vor, regelmäßig, mindestens zweimal im Kalenderjahr, ohne Angabe von Gründen und zusätzlich, falls Auffälligkeiten bestehen, Audits vor Ort selbst und/oder durch externe Auditoren durchführen zu lassen. Die Audits werden im Voraus innerhalb eines angemessenen Zeitraums angekündigt. Im Falle eines Vorfalls oder mutmaßlichen Verstoßes gegen den Kodex, kann die Prüfung, unter Berücksichtigung der Schwere des Verstoßes ohne vorherige Ankündigung erfolgen. 5)

Welche Siegel bzw. Zertifikate nutzt die Firma (auch nach eigenen Angaben) um aubeuterischer Kinderarbeit vorzubeugen?

Vorwürfe

Gibt es Vorwürfe zu Kinderarbeit?

  • Es liegen uns hierzu keine aussagekräftigen Informationen vor.

  • Öko-Test bemängelte in seinem Januarbericht 2016, das soziale und faire Engagement des Unternehmens: Es konnten keine Nachweise für zertifizierten Kakao, Palmöl oder Eierherkunft erbracht werden. Auf oekotest.de ist nachzulesen, dass es zwar „schriftliche Bestätigungen der Lieferanten gebe, dass bei der Kakaoernte auf Kinderarbeit verzichtet würde“, vorgelegt wurden Öko-Test aber keine Dokumente. 8)

Reaktionen

Wie reagierte oder reagiert das Unternehmen auf Vorwürfe?

  • Rohwaren, bei denen Menschenrechtsverletzungen wie beispielsweise ausbeuterische
    Kinderarbeit wahrscheinlicher sind, bezieht Dr. Oetker bewusst über zertifizierende NGOs vor Ort, wie die Rainforest Alliance und den RSPO, die diese in ihrem Standard ausschließen und dies auch engmaschig auditieren. 1)
  • Dr. Oetker hat mittlerweile fast zu 100% Rainforest Alliance zertifizierten Kakao.
  • Derzeit tragen noch wenige Dr. Oetker Produkte das FroschSiegel, obwohl für fast alle Produkte ausschließlich Rainforest Alliancezertifizierter Kakao eingekauft wird. Das
    RSPO Label wird aktuell noch gar nicht den Produkten eingesetzt, obwohl Dr. Oetker
    ausschließlich RSPO zertifiziertes Palmöl verwendet. 1)
  • Insgesamt deckt Dr. Oetker über 90 % seines Bedarfs mit Eiprodukten aus Bodenhaltung ab und arbeitet kontinuierlich an der Erhöhung dieser Quote. 9)

Soziales Engagement

Engagiert sich das Unternehmen herausragend um ausbeuterischer Kinderarbeit entgegen zu wirken?

  • Dr. Oetker unterstützt mit Geldspenden folgende Projekte: Partnerschaft mit dem SOS-Kinderdorf, Hilfen für Katastrophen-Opfer, Kinderschutzbund. 10)
  • Existenzsichernde Löhne: Dr. Oetker garantiert seinen Mitarbeitenden weltweit einen
    fairen Lohn, um die Grundbedürfnisse ihrer Familien sicherstellen zu können. Hierzu
    führt das Unternehmen regelmäßig länderspezifische Vergleiche an den internationalen Dr. Oetker Standorten durch und passen die Vergütung bei Bedarf entsprechend an. Mit dem
    Prinzip der fairen Löhne folgt Dr. Oetker der 1948 von den Vereinten Nationen
    verabschiedeten „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“. 1)

Bemerkenswertes

Gibt es Erwähnenswertes (positiv oder negativ) in Bezug auf die Arbeits- und Produktionsbedingungen über das Thema „ausbeuterische Kinderarbeit“ hinaus?

  • Bis zum Ende des Jahres 2025 hat Dr. Oetker sich das das Ziel gesetzt, nur noch Hähnchenfleisch zu beziehen, das mindestens den Kriterien der Europäischen Masthuhn Initiative entspricht. 1)
  • Das Unternehmen nutzt zunehmend MFC-zertifizierten Thunfisch. 11)

Fußnoten, Links und Quellen:

  1. Angaben des Unternehmens gegenüber earthlink vom 17.11.2022
  2. Dr. Oetker, Unsere Lieferanten, aufgerufen am 19.10.2022
  3. Dr. Oetker, Standorte & Marken, aufgerufen am 21.11.2022
  4. Dr. Oetker, Code of Conduct, aufgerufen am 19.10.2022
  5. Mitteilung von Dr.Oetker vom 17.11.2022
  6. Dr. Oetker, Unsere Verantwortung, Nachhaltiges Palmnöl, aufgerufen am 19.10.2022
  7. Dr. Oetker, Unsere Lieferanten, aufgerufen am 19.10.2022
  8. Codecheck, Dr. Oetker schneidet in Tests schlecht ab, 19.01.2016
  9. Dr. Oetker, Unsere Verantwortung, Nachhaltig handen, unser Position zu…, aufgerufen am 05.12.2022
  10. Dr.Oetker, Soziale Projekte, aufgerufen am 19.10.2022
  11. Dr. Oetker, unsere Verantwortung, nachhaltig handeln, aufgerufen am 05.12.2022



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