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Mars Incorporated

Zu Mars Incorporated gehören die Marken / Firmen:
Amicelli - Balisto - Big Red (Wrigley) - Bounty - Cesar - Chappi - Doublemint (Wrigley) - Dreamies - Ebly - Frolic - Hubba Bubba (Wrigley) - Juicy Fruit (Wrigley) - kitekat - Klix Getränkeautomaten - Loyal - m&ms - Maltesers - Milky Way - Mirácoli - Pedigree - Perfect Fit - Royal Canin - Sheba - Skittles (Wrigley) - Snickers - Trill - Twix - Uncle Ben's - Whiskas - Wrigley's Spearmint

Unternehmenspolitik gegen Kinderarbeit
Kontrollen der Produktionsstätten
Vorwürfe bzgl. Kinderarbeit
Unsere Branchenzuordnung:
Süßwaren - Erfrischungsgetränke und Säfte - Lebensmittel - Sonstiges
Auf unsere Anfragen seit 20.02.2014 haben wir noch keine Antwort erhalten.


Produkte und Produktionsorte

Welche Produkte, Vorprodukte oder Rohstoffe sind in Bezug auf ausbeuterische Kinderarbeit besonders zu betrachten?

  • Mars hat Standorte in mehr als 74 Ländern. 1)

Woher kommen die Produkte, Vorprodukte oder Rohstoffe bzw. wo wird produziert?

  • Es liegen uns keine aussagekräftigen Informationen vor, woher die Rohstoffe kommen. Es ist aber davon auszugehen, dass sie aus den für die jeweiligen Rohstoffe am stärksten genutzten Regionen bezogen werden, z.B.:
    • Stammt weltweit der Kakao zu großen Teilen aus Westafrika;
    • Palmöl vor allem aus Indonesien oder Malaysia; 2)
    • Fisch zumeist aus asiatischen Ländern wie Indonesien, Pakistan, Sri Lanka oder von den Philippinen; 3)
    • Tee vor allem aus Asien (z.B. Indien) oder Afrika; 4)
    • Zuckerrohr meist aus Afrika, Asien, Südamerika und Australien, v.a. Brasilien oder Indien; 5)
    • Kaffee aus Afrika, Südamerika (z.B. Brasilien) und Asien. 6)

Unternehmenspolitik

Wie ist die allgemeine Unternehmenspolitik bezüglich Kinderarbeit?

Die Firma ist Mitglied bei bzw. unterstützt (auch nach eigenen Angaben):
  • Mars Incorporated spricht sich in einem Code of Conduct gegen jede Form von missbräuchlicher Kinderarbeit oder Menschenhandel aus. Die Erwartungen an die Zulieferer richten sich nach den ILO-Kriterien. 7)
  • Das Unternehmen kooperiert mit den Zertifizierungsprogrammen und Organisationen „Utz Certified“, „Fairtrade International“, „RSPO“ (Runder Tisch für nachhaltiges Palmöl) und „Rainforst Alliance“. 8)
  • Das Unternehmen hat 2001 das Harkin-Engel Protokoll (Kakaoprotokoll) unterschrieben.  9)

Kontrollen

Wie wird die Einhaltung der Unternehmenspolitik oder Richtlinien kontrolliert?

  • Es liegen uns hierzu keine aussagekräftigen Informationen vor.

  • Wie in seinem Code of Conduct beschrieben, kann Mars, um festzustellen, ob ein Lieferant den Verhaltenskodex für Lieferanten einhält, „Lieferanten auffordern, Selbstbewertungen durchzuführen, relevante Richtlinien oder Verfahren offenzulegen oder sich direkt vor Ort angekündigten und unangekündigten Prüfungen zu unterziehen und/oder externe Audits oder Bewertungen der Einrichtungen des Lieferanten, einschließlich der vom Lieferanten oder der Arbeitsvermittlung bereitgestellten Wohnungen und Arbeitsplätze, an die der Lieferant die Produktion der von Mars beschafften Produkte als Subunternehmer vergeben hat. Mars behält sich das Recht vor, die Betriebsabläufe, Aufzeichnungen, Richtlinien und Verfahren der vorgenannten Unternehmen zu prüfen und vertrauliche Mitarbeitergespräche in Verbindung mit solchen Prüfungen oder Bewertungen zu führen, soweit dies angemessen und vereinbart ist. Auf Anfrage gewähren Distributoren, Makler und Agenten, die an Mars liefern, Mars auch Zugang zu den Arbeitsplätzen, Aufzeichnungen, Richtlinien, Verfahren und Arbeitern ihrer Hauptlieferanten.“ 10)

Welche Siegel bzw. Zertifikate nutzt die Firma (auch nach eigenen Angaben) um aubeuterischer Kinderarbeit vorzubeugen?

Vorwürfe

Gibt es Vorwürfe zu Kinderarbeit?

  • Das Unternehmen bezieht wahrscheinlich Kakao aus der Elfenbeinküste (woher 40% des auf dem Weltmarkt gehandelten Kakaos stammt) oder anderen westafrikanischen Ländern. Von hier sind ernsthafte Vorwürfe über ausbeuterische Kinderarbeit bekannt und in einer Studie des International Institute for Tropical Agriculture (IITA) belegt worden.

  • „Kinderarbeit auch auf zertifizierten Plantagen“: Auf einer „Farmer-Feldschule“ in der Elfenbeinküste, die zu einer Vielzahl an Projekten mit dem Namen „Impact“ gehört, trifft der Journalist Ange Aboa, Ko-Autor der Dokumentation „Schmutzige Schokolade II“ (2012), auf mehrere Kinder. Sie arbeiten dort, jeder mit einer Machete in der Hand. Zwei Kinder kommen aus dem weit entfernten Burkina Faso, sie verstehen die lokale Sprache nicht – vermutlich Opfer des Menschenhandels. Einer erzählt, er würde die Schule nicht besuchen und stattdessen Kakao ernten.
    Die Farmerfeldschule ist ein Projekt von Cargill und UTZ und gehört zu einer Reihe von Projekten namens „Impact“, die hauptsächlich von Mars sowie der Internationalen Kakao-Initiative (ICI) und unter anderem auch Rainforst Alliance  und der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit finanziert werden. Auch Gelder der BRD flossen in das Projekt. Das Team um Ange Aboa fand während der Dreharbeiten kein Projekt, das die Versprechen der Schokoladen-Industrie erfüllt. 11) 12) Solche Erfahrungen und Bilder machen die Projekte und das Engagement von Mars und die Kontrollen des Kooperationspartners Rainforst Alliance und UTZ Certified sehr unglaubwürdig.
  • In der Dokumenation „Schmutzige Schokolade“ (2010) zeigt der Filmemacher Miki Mistrati Kakaoplantagen in der Elfenebinküste, auf denen überall Kinder arbeiten. Auch Mars wird in diesem Zusammenhang genannt. 13)

Reaktionen

Wie reagierte oder reagiert das Unternehmen auf Vorwürfe?

  • Nach zahlreichen Vorwürfen bzgl. Kinderarbeit auf Kakaofarmen (siehe z.B. das Schwarzbuch Markenfirmen von Klaus Werner Lobo ) hat Mars reagiert: Das Unternehmen kooperiert inzwischen mit verschiedenen Zertifizierungsprogrammen.
  • Zu den Vorwürfen bzgl. des Impact-Projekts sind uns keine Reaktionen bekannt.

Soziales Engagement

Engagiert sich das Unternehmen herausragend um ausbeuterischer Kinderarbeit entgegen zu wirken?

  • Mars möchte eigenen Angaben zufolge Verbesserungen der Lebensstandards der Bauern durch Forschung, Pflanzmaterialien und qualifizierte Schulungen unterstützen. Das Unternehmen gibt an, durch verschiedene Programme und Initiativen die Lebenssituation der Kleinbauern zu verbessern. Mars ist z.B. Mitglied der Weltkakaostiftung (World Cocoa Foundation, WCF) 14), in diesem Rahmen werden finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt und Experten für Schulungen und der Übermittlung von Fachwissen entsendet.
  • Mars unterstütz eigenen Angaben zufolge u.a. durch Geldspenden Ansätze, um missbräuchlicher Kinderarbeit entgegenzutreten, z.B. mit einem Pilotprojekt der ILO. Mars beteiligt sich mit 1 Million US-Dollar an einem Programm, das ein Gemeinschaftsschutz-Komitee errichtete, das den Schulbesuch von Kindern überwacht und eingreift, wenn Kinder unter inakzeptablen Bedingungen arbeiten.  15) (zum Vergleich: Jahresumsatz Mars c.a. mehr als 30 Milliarden Dollar) 16)

Bemerkenswertes

Gibt es Erwähnenswertes (positiv oder negativ) in Bezug auf die Arbeits- und Produktionsbedingungen über das Thema „ausbeuterische Kinderarbeit“ hinaus?

  • Das Unternehmen hat 2011 eigenen Angaben zufolge rund 30 Millionen US-Dollar in die Förderung von nachhaltigem Kakaoanbau investiert und hat vor, bis 2020 jährlich ähnliche Summen aufwenden.
  • Mars entschlüsselte gemeinsam mit Partnern den genetischen Code der Kakaobohne und machte ihn in einer Datenbank frei verfügbar. 17)
  • Bis 2040 will das Unternehmen gänzlich nachhaltig produzieren. 18)
  • Mars setzt sich eigenen Angaben zufolge mithilfe Programmen für die Geschlechtergleichheit ein. 19)

Fußnoten, Links und Quellen:

  1. Mars: Our Locations; aufgerufen am 19.02.2019
  2. Pro Regenwald: Ölpalmen überall ; aufgerufen am 09.05.2014
  3. Brot für die Welt: Position; von April 2002/ Mai 2003; aufgerufen am 09.05.2014
  4. Teekunde: Tee Anbau und Tee Anbaugebiete ; nicht mehr verfügbar
  5. EPO: Zucker: Süßes für Konsumenten, bittere Last für die Dritte Welt; erschienen am 14.05.2003; aufgegerufen am 06.10.2014
  6. Kaffeezentrale: Kaffeeanbau rund um die Welt; aufgerufen am 09.05.2014
  7. Mars: Code of Conduct; aufgerufen am 11.10.2022
  8. Mars Deutschland: Rohstoffe fair und verantwortungsbewusst beziehen; aufgerufen am 16.04.2014
  9. Zeit: So süß und doch so bitter; erschienen am 25.12.2009; aufgerufen am 11.10.2022
  10. Mars, Supply Chain Transparency, aufgerufen am 11.10.2022
  11. NDR: Kinderarbeit auch auf zertifizierten Plantagen; erschienen am 13.12.2012; aufgerufen am 16.04.2014 – Link nicht mehr abrufbar: 20.02.2015
  12. Welt.de/vermischtes/article112082338/Das-schmutzige-Geschaeft-mit-der-Schokolade.html, 17.12.2012
  13. Spiegel Online: Kinderarbeit in Afrika: bittere Ernte, erschienen am 06.10.2010; Aufgerufen am 26.05.2014
  14. World Cocoa Foundation, Members, aufgerufen am 11.10.2022
  15. Mars: FAQs; nicht mehr aufrufbar 24.2.15
  16. FAZ: Das genom des Kakaos ist entschlüsselt; erschienen am 15.09.2010; aufgerufen am 09.05.2014
  17. Mars: unser Geschäftsansatz und Nachhaltigkeitsverständnis; nicht mehr abrufbar 11.10.2022
  18. Mars: Unsere Betriebsabläufe; nicht mehr abrufbar 11.10.2022
  19. Mars: FAQs; nicht mehr aufrufbar 24.2.15



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3 Gedanken zu „Mars Incorporated“

  1. Pingback: Meine persönliche schwarze Liste … | akihart

  2. Unsere Politiker unterstützen Mars und Kinderarbeit eben deshalb, weil über die „Mars-Kinderarbeit“ in der Kakaoindustrie auch Gewerbegelder für die Städte erarbeitet werden, in denen Mars Arbeitgeber ist.
    Von dem Geld des Gewinnes durch „Mars-Kinderarbeiter“ werden also in „Mars-Arbeitgeber-Städten“ schöne Dinge gekauft.
    Die Bilder der „Mars-Kinderarbeiter“ wurden jetzt im TV sichtbar.
    Damit macht sich jede „Mars-Stadt“ schuldig, wenn man die Menschenrechte ernst nimmt. Und auch die Politiker der „Mars-Städte“ machen sich schuldig, wenn sie davon gar nichts wissen wollen, auch wenn sie fachlich darüber informiert werden. Weil über diese Fakten in einer „Mars-Stadt“, die ich kenne, im Stadtrat nicht diskutiert werden durfte. Bzw. ein solcher Antrag abgelehnt wurde.
    Gäbe es doch die Möglichkeit, dass jeder informierte Stadtratpolitiker, der so einen Antrag ablehnt in einer „Mars-Stadt“, und jeder Vorstand einer Marsfabrik durch Träume regelmäßig von den Kinderarbeitern in der Mars-Kakaoindustrie in Afrika informiert wird und mehr Mitgefühl entwickelt…
    … über eine verbesserte Situation der „Mars- Kinderarbeiter“ könnten die Stadtratpolitiker und der „Mars-Vorstand“ doch für sich positive Werbung machen. Und die Bürger in einer „Mars-Stadt“ würden sich freuen. Und am meisten würden sich die „Mars-Kinderarbeiter“ freuen, und die Politiker würden auch wieder besser träumen…
    Und manche Träume sollen ja in Erfüllung gehen…

  3. Ich habe gestern die Sendung „Schmutzige Schokolade“ im ARD gesehen, womit bewiesen ist, dass Kinder auf Kakaoplantagen, die die Firma Mars beliefern, arbeiten. Das ist ja wohl eine Schweinerei. Die Firma Mars macht Milliarden-Umsätze und die armen Kinder werden hierfür ausgebeutet. Natürlich tun die Vorstandsmitglieder so, als sei ihnen davon nichts bekannt gewesen. Ich jedenfalls werde keine Schokolade von den in der Sendung erwähnten Firmen mehr kaufen, solange nicht dafür gesorgt wird, dass Kinderabeit auf den Kakaoplantagen vermieden und dies vernünftig kontrolliert wird. Was wird nun von Ihrer Seite aus unternommen? Für diese Schokolandenhersteller müsste es ein Einfuhrverbot nach Deutschland geben. Aber das wird mit unseren Politikern nicht möglich sein.

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