Vollständige Bezeichnung: CARE & FAIR – Education and Health for Carpet Knotting Families.
Ansatz der Organisation ist es, durch die Beseitigung von sozialen Missständen und allgemeinen Verbesserungen der Bildungssituation Kinderarbeit in den Produktionsländern langfristig zu überwinden.
Branche
1994 wurde die branchenbezogene Hilfsaktion Care & Fair von mehreren Teppichimporteuren gegründet. Heute umfasst sie 450 Mitgliedsfirmen weltweit. Außerdem wirbt die Organisation mit 30 humanitären Projekten in Indien, Nepal und Pakistan.
Regionale Verbreitung
Die Organisation umfasst Unternehmen aus Europa, Nord- und Südamerika sowie Asien.
Ziele für die Beteiligten der kompletten Kette aus Produzenten, Lieferanten und Händlern
- Strikte Ablehnung von Kinderarbeit und Arbeit unter Zwang
- Forderung, Teppichproduktion müsse unter „menschlichen Bedingungen“ stattfinden
- Berücksichtigung der regionalen Arbeits- und Mindestlohnstandards
- Ermöglichung des Schulbesuchs von Kindern an der Teppichproduktion beteiligter Familien. Schaffung und Pflege von Bildungsinfrastruktur, wenn nicht vorhanden.
- Sicherung der grundlegenden medizinischen Versorgung für Produzentenfamilien
- Einverständniserklärung der Produzenten mit Kontrollen, auch durch nicht näher spezifizierte Hilfsorganisationen
Kontrollen
Die Organisation trifft keine Aussagen zu Art-, Umfang und Regelmäßigkeit der durchgeführten Kontrollen der Produktionsbedingungen. Durch sogenannte „aid organisations“ durchgeführte Kontrollen werden nicht genauer spezifiziert.
Verbindlichkeit / Sanktionsmöglichkeiten
Care and Fair erachtet die oben aufgeführten Produktionsbedingungen als verbindlich. Zuwiderhandlungen können mit sofortiger Vertragskündigung geahndet werden. Außerdem landen Unternehmen, die die vereinbarten Standards nicht berücksichtigen, auf einer schwarzen Liste.
Soziales Engagement
Care and Fair wirbt auf seiner Internetpräsenz mit Entwicklungsprojekten, die aber teilweise nicht durch die Organisation finanziert, sondern durch Einzelspenden getragen werden. Es handelt sich genauer um eine überschaubare Anzahl an Einzel-/ Kleinprojekten wie Schulen und Kliniken in ländlichen Gebieten und Kleinstädten. Die Einrichtungen entsprechen bezüglich Betreuungsschlüssel und technologischer Ausstattung offensichtlich nicht westlichen Standards. Somit kann ihnen auch keine Leuchtturmwirkung zugesprochen werden.
Das angestrebte Ziel, so zur langfristigen Überwindung von Kinderarbeit beizutragen, ist also etwas überambitioniert.
Kritik
In Anbetracht der großen Anzahl beteiligter Unternehmen scheinen Anzahl, Umfang und Ausstattung der Entwicklungsprojekte sehr dürftig.
In den Formulierungen zu den Mindeststandards in den Produktionsbetrieben wird nicht auf die ILO-Normen zu ausbeuterischer oder gefährlicher Kinderarbeit Bezug genommen. ILO-Normen zu Arbeitnehmerrechten und angemessenen, sicheren Arbeitsbedingungen finden keine Erwähnung. Keine Erwähnung findet auch eine Verbesserung der Arbeitnehmerorganisation im Sinne der Bildung von Betriebsräten oder Gewerkschaften.
Die Organisation macht auch keine Angaben zur Verwendung von gesundheitsgefährdenden Chemikalien.
Links
Label Online: CAIR & FAIR Label-Information; aufgerufen am 14.03.2018
CARE & FAIR Website –> ohne Inhalte (aufgerufen am 25.06.2018)