Zum Inhalt springen

Ghana

Die Corona-Pandemie zwang viele weitere Kinder zur Arbeit

Kinderarbeit steigt erstmals seit zwei Jahrzehnten wieder an 

Pünktlich zum Welttag gegen Kinderarbeit am 12. Juni erscheint der gemeinsame Bericht „Kinderarbeit: Globale Schätzungen 2020, Trends und der Weg in die Zukunft” der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen UNICEF. Er zeigt: Die weltweite Zahl an Kinderarbeitern stieg nun auf mittlerweile 160 Millionen – in den letzten vier Jahren kamen allein 8,4 Millionen dazu.  

Ostern: Kinder schuften für unsere Schokohasen

Das Osterfest ist hierzulande ein Schokoladenfest. Egal ob in Form eines Eis oder als Häschen – die Deutschen lieben Schokolade zur Osterzeit. Im Durschnitt essen Deutsche 1,1 Kilogramm Schokolade in der Osterzeit- Bei einem aktuellen Bevölkerungsstand von 83 Millionen Menschen, bedeutet das jährlich 93.300 Tonnen des süßen Vergnügens zur Osterzeit.

Corona-Krise: Kinderarbeit seit 20 Jahren wieder ansteigend

Die Vereinten Nationen beschlossen 2015 die sogenannte “Entwicklungsagenda 2030”. Diese beinhaltet 17 Entwicklungsziele. Dazu gehört neben der Bekämpfung von Zwangsarbeit, moderner Sklaverei und Menschenhandel auch die Abschaffung der Kinderarbeit bis 2025. Durch die COVID-19-Pandemie hat allerdings besonders dieses Ziel einen starken Rückschlag erfahren.

Für unsere Schokolade werden Kinder in Westafrika entführt

In den USA befasst sich nun der Oberste Gerichtshof mit einem Fall, in dem schon seit fünfzehn Jahren gestritten wird: Ehemalige Kinderarbeiter, die damals aus Mali in die Elfenbeinküste zur Arbeit auf Kakaoplantagen verschleppt worden sind, klagen gegen Nestlé und den amerikanischen Futterkonzern Cargill wegen Kindersklaverei. Die beiden Giganten sollen, so der Vorwurf der Kläger, als Abnehmer von Kakaobohnen die Sklaverei von Kindern auf Plantagen in der Elfenbeinküste wie in ihrem Fall begünstigt haben.

Gold – Es ist nicht alles sauber, was glänzt

Mit gerade einmal vier Jahren hat Kalizeta Kinda angefangen, ihrer Mutter bei der Arbeit in einer Goldmine in Burkina Faso zu helfen. Das zehnjährige Mädchen zerkleinert Gestein mit einem selbstgebauten Hammer und holt sich dabei Wunden an den Händen. Wie sie gehen weltweit nach wie vor viele Kinder schädlichen und gefährlichen Arbeiten nach, um den globalen Bedarf an Gold zu decken. Das Edelmetall findet am meisten Verwendung in Schmuck, aber auch in der Elektronik, der (Zahn-)medizin und im Finanzsektor.

Schokoladenindustrie scheitert seit 20 Jahren an der Bekämpfung von Kinderarbeit

Für die Schokolade in deutschen Supermärkten müssen Kinder in Entwicklungsländern arbeiten. Das ist kein Geheimnis und sollte jedem bekannt sein. Trotzdem wird diese Tatsache gerne vergessen, wenn man vor dem Supermarktregal steht. Vor fast 20 Jahren haben sich die großen Schokoladenhersteller, darunter M&M / Mars, Nestle und Hershey‘s verpflichtet, Kinderarbeit in der Produktion ihrer Schokolade zu bekämpfen. Im Harkin-Engel-Protokoll wurde 2001 festgeschrieben, dass die gefährlichsten Formen von Kinderarbeit um 70 Prozent reduziert werden sollen. Dies gilt vor allem in den Hauptanbauländern für Kakao, der Elfenbeinküste und Ghana. Zunächst sollte das Ziel bereits 2015 erreicht werden, als das scheiterte dann 2020. Die Universität von Chicago hat sich im Auftrag des US-Außenministeriums in einer Studie mit den Fortschritten zur Umsetzung des Protokolls beschäftigt.