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Kinderarbeit bremst Einigung der EU mit Indien

In der vergangenen Woche fand in Neu Delhi ein Gipfeltreffen zwischen den Spitzen der Europäischen Union und Indien statt. Thema war, ob es in naher Zukunft zu einem umfassenden Freihandelsabkommen zwischen europäischen Unternehmen und Indien geben wird. Doch dieses Abkommen wird zunächst nicht zustande kommen. Der Grund dafür ist, dass Indien die Forderung der EU-Kommission ablehnte, das internationale Abkommen zum Verbot von Kinderabeit und zum Schutz der Umwelt in den Freihandelspakt mit aufzunehmen. Der indische Handelsminister Anand Sharma gab an, dass soziale Themen wie Kinderarbeit nichts in dem Abkommen zu suchen hätten. Auch indische Regierungskreise vertreten die Meinung, dass der Handelsvertrag gefährdet sei, falls die EU auf ihrer Forderung beharrt.
Ähnlich verhält es sich auch mit den Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen mit der südostasiatischen Staatengemeinschaft Asean (Verband südostasiatischer Nationen), der die führenden Wirtschaftsmächte Asiens angehören. In diesem Fall will Brüssel ebenfalls Klauseln zum Schutz von Sozial- und Menschenrechten mit einbeziehen. Die Länder Indonesien, Malaysia, Thailand und Singapur, die zu den wichtigsten Handelspartnern Europas zählen, haben inzwischen Freihandelsverträge mit China, Japan, Australien und teilweise der USA geschlossen, wobei diese Abkommen weitgehend auf das Einbeziehen von Sozial- und Menschenrechten verzichtet hatten. Aus diesem Grund fürchtet die EU, dass sie wegen ihrer bisher erfolglosen Handelspolitik im Vergleich zu anderen Industrieländern ins Hintertreffen geraten könnten. Bisher ist der EU ein entsprechendes Abkommen nämlich nur mit Südkorea gelungen. Ein weiterer Grund, warum Indien die Aufnahme solcher Abkommen in den Freihandelsvertrag ablehnt ist, dass das Land Sanktionen fürchtet. Die Kinderarbeit in Indien ist wegen der großen Armut nach wie vor weit verbreitet und von hoher politischer Brisanz. Es gibt zwar Gesetze, die Kinderarbeit verbieten, doch mangelt es an der Umsetzung. Genauso wie auch Umweltgesetze immer noch häufig missachtet werden. Folglich befürchtet die indische Regierung, die EU könnte diese Missstände für Strafmaßnahmen nützen. Brüssel weist das allerdings zurück. Bisher bestand noch die Hoffnung, dass das Freihandelsabkommen bis Ende 2010 abgeschlossen werden kann, doch das ist völlig unrealistisch, da die Verhandlungen kaum vorangekommen sind. Link zu: Handelsblatt




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