Die Branchenanalyse „Bekleidungswirtschaft“ von 2009 ergibt: die deutsche Bekleidungsbranche verdient 98 Prozent ihrer Umsätze mit Produkten aus internationaler Herstellung. Dabei sind es nicht mehr nur die Rohstoffe, wie beispielsweise Baumwolle, die aus Entwicklungs- und Schwellenländern bezogen werden. Seit den 1970er Jahren verlagern Unternehmen zur Kostenoptimierung auch immer mehr Produktionsschritte ins außereuropäische Ausland. Der Preis ist entscheidend. Den Zuschlag der Textilkonzerne bekommt, wer preiswert ist. „Oftmals so billig, dass er Hungerlöhne zahlt und Arbeitskräfte ausbeutet.“ Die Organisation Clean Clothes Campaign (CCC) gibt an, die Lohnkosten für die Herstellung eines T-Shirts betragen gerade einmal ein Prozent vom Endpreis. Die Bedenken, eine faire Bezahlung der Arbeiter würde die Preise stark erhöhen, sind daher nicht begründet. Leidtragende des globalen Wettbewerbs sind die Arbeitskräfte in den Niedriglohnländern. Kinderarbeit, Vergiftungen und Überarbeitung sind an der Tagesordnung. Durch den derzeit starken Trend zu nachhaltigem Konsum und die Möglichkeiten des Online-Handels können sich in letzter Zeit junge Firmen auf Kleidung, die zum einen modisch ist, und zum anderen aber auch guten Gewissens getragen werden kann, spezialisieren. Die deutsche Textilbranche verzeichnet somit eine verstärkte Nachfrage an fair hergestellten Textilien. Im Jahr 2009 wurden in Deutschland 2 Millionen Kleidungsstücke aus Fairtrade-Baumwolle verkauft. Im Jahr zuvor war es gerade die Hälfte. Es bleibt allerdings zu beachten, dass die fairen Rohstoffe oftmals in Firmen weiterverarbeitet werden, die sich nicht an faire Standards halten. Hier können Gütesiegel wie GOTS und IVN hilfreich sein, wirklich faire Mode zu identifizieren. Hier gehts zum Artikel!
Mit gutem Gewissen einkleiden
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- von susanne / EarthLink
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