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Apple: Bericht über Arbeitsbedingungen bei Zulieferern

Das Unternehmen Apple legte gestern seinen Bericht über die Arbeitsbedingungen von Mitarbeitern seiner Zulieferfirmen vor. In dem Bericht, der sich auf das vergangene Jahr bezieht, ist von Kinderarbeit, erzwungener Arbeit, gefälschten Abrechnungen und versuchter Bestechung die Rede. Mit einigen Firmen hat Apple seine Zusammenarbeit beendet.

 

In 127 kontrollierten Fabriken fanden die Apple Audit-Teams, welche die Einhaltung der Unternehmensrichtlinien kontrollieren, 37 Fälle von Verstößen gegen die Richtlinien. Apple hält in seinen Richtlinien u. a. fest, dass Diskriminierung abgelehnt und fairer Handel bevorzug wird. Zwangsarbeit/unfreiwillige Arbeit („involuntary labor“) und Kinderarbeit sind verboten. Die Arbeitnehmer haben das Recht auf Vereinigungsfreiheit und entsprechende Arbeitsschutzmaßnahmen sollen den Arbeitnehmer vor Gefahren am Arbeitsplatz weitgehend schützen.

 

Die Audit-Teams stellten fest, dass in einer Firma die Mitarbeiter mit hochgiftigen Stoffen umgehen müssen, in vier Firmen wurden gefälschte Lohnabrechnungen entdeckt, die Audit-Teams wurden bei der Befragung der Mitarbeiter gezielt getäuscht. In einer Fabrik wurde das Team bestochen. Eine andere Firma hat ihre Mitarbeiter entsprechend „trainiert“, damit bei der Befragung keine Verstöße aufgedeckt werden können.

In 10 Fabriken sind insgesamt 91 minderjährige Mitarbeiter beschäftigt, davon alleine in einer Firma 42. Mit dieser Firma sowie mit der Firma, die das Audit-Team bestechen wollte hat Apple die Zusammenarbeit unverzüglich beendet. In den anderen Fällen versucht Apple Druck auf die Unternehmen auszuüben, die Ausweise der Beschäftigten besser zu überprüfen und allen unter 16-Jährigen ihre Ausbildung bis mindesten zur Vollendung des 16. Lebensjahres zu bezahlen.

 

Ganz besonderes Augenmerk wurde auf die Firma Foxconn  gelegt. Foxconn ist einer der größten Hersteller von Elektronik- und Computerteilen. Das Unternehmen produziert im Auftrag von Apple u. a. das iPhone und das iPad, daneben auch Rechner für Dell und die PlayStation. Die Firma beschäftigt 200.000 Mitarbeiter weltweit. In den letzten Jahren gab es mehrer Skandalmeldungen über Foxconn. In den chinesischen Werken aus Taiwan haben mehrere Mitarbeiter aufgrund der schlechten Arbeitsbedingungen Selbstmord begangen. Foxconn ergriff Gegenmaßnahmen und erhöhte den Lohn deutlich. Im Juni 2010 besuchte Apple Chief Operating Officer Tim Cook mit seinem Team das Unternehmen. Neben den Lohnerhöhungen gibt es nun auch Psychologen, welche die Mitarbeiter betreuen. Zudem arbeitet Foxconn mit externen Experten und der Regierung zusammen, um die Zustände zu verbessern. Trotz dieser Maßnahmen nahm sich im Januar dieses Jahres eine junge Ingenieurin im chinesischen Shenzhen das Leben.

Link zum Artikel

Link zum Bericht (englisch)




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