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Indien: Neue Studie enthüllt Kinderarbeit in 32 Industriezweigen

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

aktiv gegen kinderarbeit | Bild: © earthlink e.v.

Eine neue Studie der „Social Service Society“ aus Karunalaya und der niederländischen Botschaft in Indien präsentiert neue Zahlen zu Kinderarbeitern in Nord-Chennai – 32 Industriezweige sind demnach betroffen. Die Mitarbeiter der Studie fanden insgesamt 371 Kinder, die als Arbeiter in der indischen Stadt beschäftigt waren, die meisten von ihnen in der Textilbranche und in Betrieben zur Fertigung von Autos und anderen Fahrzeugen. 18,8 Prozent der Kinder arbeiten in Lagerhäusern von Textiverarbeitern und den dazugehörigen Geschäften. Sie sind für den Verkauf, das Sortieren und Verpacken der Produkte zuständig und müssen vor den Läden Kunden werben. 17,7 Prozent, das sind in etwa 65 Kinder, arbeiten als Helfer in der Automobilbranche. Weitere 11,3 Prozent sind als Verkäufer in Geschäften beschäftigt, 6,4 Prozent verkaufen Tee und kalte Getränke. Die Mitarbeiter fanden ebenfalls Kinderarbeiter in der Stahl- und Metallindustrie, bei Eisenwarenhändlern, in Bars und Hotels, in der Plastik- und auch in der Elektronik-Branche. Eingeteilt werden die Kinder häufig zu gefährlichen Arbeiten wie beispielsweise Schweißerarbeiten. Sie müssen mit gefährlichen und giftigen Stoffen hantieren und meist mehr als 10 Stunden am Tag arbeiten. All dies geschieht, obwohl es in Indien ein Gesetz gegen Kinderarbeit gibt. Dem Gesetz zufolge ist es verboten, Kinder unter 14 Jahren zum Arbeiten einzustellen.  Ursache für die große Verbreitung von Kinderarbeit ist in Chennai laut der Studie nicht nur die Armut der Familien, sondern vor allem die soziokulturelle Einstellung der Menschen: die Versorgung der Familie hat Vorrang gegenüber der als unwichtig erachteten Ausbildung der Kinder.

Die Studie zur „Ermittlung von Industriezweigen, die Kinderarbeiter beschäftigen“ wurde durchgeführt, um zum einen eine Aufstellung der Industriezweige mit Kinderarbeit zu erhalten und die Zahl der Kinderarbeiter in der Region zu ermitteln. Zum anderen sollten die Arbeitgeber und andere wichtige Funktionäre durch die Ermittlungen für das Thema Kinderarbeit sensibilisiert und zu einer zukünftigen Vermeidung von Kinderarbeit bewegt werden.

 

 

Link zum Thema (englisch)




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