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Armenien: Armut immer noch verantwortlich für Kinderarbeit

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

aktiv gegen kinderarbeit | Bild: © earthlink e.v.

Schlechte soziale und wirtschaftliche Bedingungen in Shirak, Armeniens ärmste Region, erschweren die Bemühungen im Kampf gegen Kinderarbeit. Vertreter der örtlichen Behörden betonen, dass Maßnahmen gegen Kinderarbeit nicht wirksam seien, solange es immer noch Faktoren gäbe, die Kinderarbeit fördern.

Karine Grigoryan, stellvertretende Direktorin des Kindertageszentrums in Gyumri, sagt , dass vor allem Armut für die Kinderarbeit verantwortlich sei. Das Elend zwinge die Kinder zur Arbeit, dadurch erhielten sie keine Bildung und somit würden sie auch in der Zukunft in Armut leben, meint Karine Grigroyan.

Grigoryan erzählt, dass es zum Beispiel eine Familie gäbe, der im Monat nur 18.000 Dram, also 34 Euro, zur Verfügung stehen. Eines der Kinder der Familie unterstütze die Familie durch Betteln.
Teresa Grigoryan, eine Verantwortliche für Soziale Sicherheit in Gyumri, erzählt, dass die Armut vor allem durch das Erdbeben im Jahre 1988 verursacht worden sei, doch seitdem werde kaum etwas getan, um die Situation zu verbessern.

Es sei also kein Zufall, dass die Shirak Region die höchste Kinderarbeitsquote in Armenien habe.

Da die Kinder über keine Qualifikationen verfügen, arbeiten sie meist als Handarbeiter, waschen Autos oder arbeiten als Träger auf dem Markt. Auch im landwirtschaftlichen Sektor werden Kinder beschäftigt.

Kinderarbeit ist keine Besonderheit in Zentralasien. Laut einer Studie, die von der Open Society-Foundation in Uzbekistan veröffentlicht wurde, werden 1,5 bis 2 Millionen Schulkinder jeden Herbst von den Lokalregierungen für zwei bis drei Monate aufs Land geschickt, um dort Baumwolle unter gefährlichen Bedingungen zu pflücken. Dies führt zu schweren Verletzungen der Kinder und verhindert somit, dass diese Bildung erhalten.

Es wird nun versucht, Kindern alternative Aktivitäten in Tageszentren anzubieten.

Das „Kleiner Prinz“-Tageszentrum in Gyumri wurde von der Caritas errichtet und beherbergt 78 Kinder. Das Zentrum stellt bedürftigen Familien außerdem eine Grundversorgung zur Verfügung.

Seit 2005 hatte der Staat geplant, 25 Tageszentren zu errichten, doch bis jetzt gibt es nur zwei Zentren. Teresa Grigoryan ist vor allem enttäuscht darüber, dass der Staat nicht wenigstens die bestehenden Zentren finanziell unterstützt.

Ein weiteres Problem sei laut Teresa Grigoryan zudem, dass auch Kinder, die eigentlich tagsüber im Zentrum seien, manchmal arbeiten gehen würden. Es werde den Kindern prinzipiell nicht verboten zu arbeiten, da viele Familien vom Geld, das die Kinder nach Hause bringen, auf Grund ihrer Armut angewiesen seien.

Link zum Artikel (Englisch):




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