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Afghanistan: Kinderehen und Gewalt gegen junge Afghaninnen an der Tagesordnung

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

aktiv gegen kinderarbeit | Bild: © earthlink e.v.

Kinderehen sind in Afghanistan in allen ethnischen Gruppen verbreitet. Laut Angaben von Unifem und der Afghanischen Menschenrechtsorganisation ist bei 57% aller Hochzeiten im Land einer der Partner jünger als 16 Jahre.

Ein Großteil der Mädchen wird bereits im Alter von 10 bis 13 Jahren verheiratet. In vielen Gemeinschaften Afghanistans ist es jungen Mädchen und auch Frauen verboten das Haus jemals zu verlassen. Sie dürfen nicht außerhalb des Hauses arbeiten, die Schule besuchen, nicht einmal eine Behandlung im Krankenhaus ist ihnen in den meisten Fällen erlaubt. Kulturell bedingt werden die Frauen systematisch isoliert.

Rana* (Name geändert), ein junges Mädchen aus Afghanistan, wurde mit 15 von ihren Eltern verheiratet. Ihr Mann starb und ihre Schwiegermutter zwang sie einen anderen ihrer Söhne zum Mann zu nehmen. Rana ist aus der Zwangsehe geflohen und befindet sich heute in einem Frauenhaus in Kabul. Keiner in ihrer Familien weiß wo sie ist. Die „weit verbreitete Tradition des „Baat“, die Frauen als stumme Ware ansieht, die man beliebig handeln kann“ hat auch ein weiteres junges Mädchen in das Frauenhaus geführt. Ihre Stiefmutter verkaufte sie für 20 000 US-Dollar an einen 30 Jahre älteren Mann. Auch sie floh und fand Unterschlupf in dem Frauenhaus in Kabul, wo sie Lesen, Schreiben und Nähen lernt.

Afghanistan hat eine lang zurückreichende und grausame Tradition von Gewalt gegen Mädchen und Frauen, Kindereheschließungen, Ehrenmorden und -verstümmelungen. Das eindrucksvolle und erschreckende Titelbild des amerikanischen „Time“-Magazins vom August 2010 zeigt das entstellte Gesicht einer Kinderbraut, der von ihrem Ehemann die Nase und die Ohren abgeschnitten wurden, weil sie versucht hatte der Ehe zu entfliehen.

In Afghanistan leben 15 Millionen Frauen. Im Land gibt es gerade einmal 17 registrierte Frauenhäuser, die allesamt von ausländischen Hilfswerken unterstützt werden.

 

Link zum Artikel (Welt online)




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