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Kinderarbeit in Westafrika: Giftiger Elektromüll

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

aktiv gegen kinderarbeit | Bild: © earthlink e.v.

Laut einer Studie des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) stellt Elektronikschrott in westafrikanischen Ländern mit seinen sozialen und ökonomischen Auswirkungen ein zunehmendes Problem dar. Für den Bericht wurden im Zeitraum von 2009 bis 2011 fünf westafrikanische Staaten untersucht: Benin, Ghana, Liberia, Côte d’Ivoire (Elfenbeinküste) und Nigeria. Insbesondere die Bevölkerung und die Umwelt seien durch die wachsenden Mengen an giftigem Müll bedroht, darunter auch viele Kinder, die auf den Deponien arbeiten.

Der Bericht vom Dezember 2011 zeigt, dass Kinderarbeit insbesondere im Geschäft mit dem Metallschrott verbreitet ist, obwohl Kinderarbeit in der Müllaufbereitung in Westafrika generell nicht üblich ist. In den fünf Ländern werden jährlich zwischen 650.000 und 1.000.000 Tonnen Elektromüll produziert. Obschon die Verbreitung elektrischer und elektronischer Geräte in Afrika noch vergleichsweise gering ist, steigt ihr Gebrauch rasant an: im Laufe der vergangenen zehn Jahre verzehnfachte sich die Zahl privater Computer; die Anzahl an Mobiltelefonen verhundertfachte sich gar. Schätzungen zufolge stammen etwa 15% der elektronischen Geräte aus dem Ausland – Tendenz steigend.

Die Arbeit des Sammelns und Auseinanderbauens des Elektroschrotts wird häufig von Kindern ab zwölf Jahren verrichtet. Auch jüngere Kinder ab einem Alter von fünf Jahren werden häufig für leichtere Arbeiten eingesetzt, wie das Auseinanderbauen kleiner Bestandteile und das Sortieren von Materialien. In den Geräten befinden sich zum Teil wertvolle Metalle, wie Gold, Kupfer oder Silber. Die Zahl der in diesem Bereich insgesamt tätigen Menschen beläuft sich allein für die Länder Ghana und Nigeria auf knapp 30.000.

Die Arbeit auf den Abwrackstätten ist für die jungen Metallsammler und -recycler mit vielfältigen Risiken verbunden. Elektrische und elektronische Geräte beinhalten gesundheitsgefährdende Stoffe, wie Quecksilber, Blei oder andere Schwermetalle. Um beispielsweise an Kupfer in Kabeln zu gelangen oder das Müllvolumen zu reduzieren, werden Kabel und Verpackungsmaterial sowie Plastikhüllen häufig verbrannt. Bei diesen Verbrennungsprozessen können schädlichen Substanzen freigesetzt werden.

Achim Steiner von UNEP spricht sich daher für ein effektives Management der steigenden Menge an Elektromüll in Afrika und anderen Teilen der Welt aus. Dies sei ein wichtiger Bestandteil im Entwicklungsprozess hin zu einer kohlenstoffarmen, ressourceneffizienten Green Economy.

 

Link zur UNEP Presseerklärung vom 10.02.2012 (Englisch) – nicht mehr verfügbar

Link zur UNEP Studie „Where are WEEE in Africa?“ (Englisch)




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