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Uganda: Waisen- und Straßenkinder häufig Opfer von Menschenhändler-Banden

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

aktiv gegen kinderarbeit | Bild: © earthlink e.v.

Gegenwärtig prüft das ugandische Ministerium für Geschlecht, Arbeit und soziale Entwicklung Vorwürfe, wonach in ugandischen Städten gezielt schutzlose Kinder von organisierten Menschenhändlern gekidnappt werden. So nutzen diese Banden insbesondere die prekäre Lage von Straßenkindern, Waisenkindern oder auch Insassen der Jugendstrafanstalten dazu aus, diese zu verschleppen und anschließend in der Zwangsarbeit oder der Sexsklaverei auszubeuten. Immer häufiger landen die Kinder dabei auch in den Fängen von Organhändlern. Hierzu werden die entführten Kinder häufig in angeblichen „Waisenhäusern“ oder „Kinderheimen“ gefangen gehalten, bevor diese dann in Länder wie Indien, China oder die Vereinigten Staaten verschleppt werden. Dort werden den Kindern daraufhin bestimmte Organe entnommen, um diese schließlich an wohlhabende Kunden weiterzuverkaufen.

Besorgniserregend ist ebenfalls das Ergebnis einer Ermittlung welche jüngst ergab, dass sich unter den Menschenhändlern auch Gerichtsbeamte, Bewährungshelfer, Waisenhausmitarbeiter und Beamte der Einwanderungsbehörde befinden. Die schutzlosen Kinder in den Heimen und auf den Straßen werden dabei häufig mit Nahrung, Geld oder dem Versprechen auf ein besseres Leben geködert. Oftmals sind die Menschenhändler den Kindern zuvor sogar freundschaftlich bekannt. Immer wieder gibt es jedoch auch Fälle bei welchen die Kinder freiwillig, bzw. aus existenziellen Nöten, von ihren Müttern an die Menschenhändler verkauft werden. Zumeist sind sich die Mütter dabei der Konsequenzen für ihre Kinder gar nicht bewusst. Falls die Kinder nicht zum Zwecke des Organhandels in andere Länder verschleppt werden, so werden diese zumeist in den Städten als Hilfen in Privathäusern, Restaurants, Bars, als Sexarbeiter oder Straßenverkäufer ausgebeutet. Andere wiederum müssen in der Landwirtschaft, z.B. auf Plantagen, ihre Arbeit verrichten.

Wie man sieht, ist die Situation für viele Kinder in Uganda mehr als dramatisch. In diesem Zusammenhang sind beispielsweise auch die mittlerweile allseits bekannten Machenschaften des ugandischen Rebellenführers Joseph Kony und dessen Kindersoldaten-Armee zu erwähnen. 1) Aber auch allgemeine Zahlen über die Kinderarbeit in Uganda ergeben kein positives Bild. Demnach müssen 37% aller Jungen und 36% aller Mädchen im Alter zwischen fünf und 14 Jahren arbeiten. 2) In Verbindung mit den aktuellen Anschuldigungen von menschenhandelnden Staatsbediensteten stehen insbesondere die Jungendstrafanstalten sowie andere staatliche Einrichtungen für Kinder unter heftiger Kritik. Hier soll es demzufolge häufig zu einem organisierten und systematischen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen kommen. Exemplarisch sei hierbei ein Fall erwähnt, bei welchem ein in einer Strafanstalt inhaftiertes Kind von einem Vollzugsbeamten bei lebendigem Leibe begraben wurde. 3)

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. EarthLink Bericht Joseph Kony
  2. EarthLink Info Kinderarbeit Uganda
  3. Artikel The Huffington Post (auf Englisch)



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