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UN will Kinderarbeit bis 2020 abschaffen

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

aktiv gegen kinderarbeit | Bild: © earthlink e.v.

Die UN hat einen Plan veröffentlicht, in dem sie Kinderarbeit bis zum Jahr 2020 vollkommen abschaffen möchten. Der Plan wurde als eine Reaktion auf eine Untersuchung veröffentlicht, die aufzeigt, dass der wirtschaftliche Fortschritt in Entwicklungsländern kaum einen Einfluss auf die Kinderarbeit hat. Die UN warnt, dass man den sich derzeit abzeichnenden Trend ernst nehmen muss. So sollen nach Berechnungen 2020 190 Millionen Kinder weltweit arbeiten. Aber noch schlimmer als die Tatsache, dass kein Rückgang in Sicht ist, ist der Umstand, dass Kinderarbeit in den ärmsten Regionen der Welt noch zunehmen wird. Beispielsweise in dem Teil Afrikas, der südlich der Sahara liegt, wird die Zahl über die nächsten zehn Jahre um 15 Millionen ansteigen und bis 2020 einen Wert von 65 Millionen arbeitender Kinder erreicht haben.

Ein UN Report, der diesen Montag von Gordon Brown, dem Botschafter für Bildung, veröffentlich wurde, besagt, dass so lange man das Thema Kinderarbeit nicht direkt angreift,das Millenniums-Entwicklungsziel, dass alle Kinder bis 2015 die Grundschule abgeschlossen haben sollen, nicht erreicht werden kann. Kinderarbeit verschärft das Problem der mangelnden Schulbildung nur noch mehr.

Die Untersuchung zeigt zudem, dass das Thema Kinderarbeit weitestgehend noch nicht anerkannt wurde. Ungefähr 70 Millionen Kinder unter 17 Jahren arbeiten weltweit in landwirtschaftlichen Betrieben. Ein weiterer Bereich, in dem viele Kinder beschäftigt sind, ist der Bergbau. Die Kinder sind teilweise noch nicht mal sechs Jahre alt und graben Schächte oder bauen mit Hammer und Meißel Gesteine ab. In Afghanistan ist ca. die Hälfte aller Angestellten in den Ziegelbrennereien unter vierzehn Jahren. In Äthiopien arbeiten ungefähr 60 Prozent der dort lebenden Kinder. 1)

In dem Report werden auch große Konzerne in die Mangel genommen. Er weist darauf hin, dass Agenturen in China darauf spezialisiert sind, Kinder aus ländlichen Gegenden anzuwerben, um in der Stadt für Firmen wie Apple, Google oder Samsung zu arbeiten.

Die UN denkt, dass der erste Schritt wäre, Bildung für Kinder zugänglich und bezahlbar zu machen. Vielleicht sollte man sogar so weit gehen, dass man die Familien bezahlt, damit sie ihre Kinder zur Schule schicken, eine Idee die in Brasilien gut funktioniert hat. Dieses Projekt würde jedoch weitere 13 Billionen US-Dollar kosten.

Abgesehen von den internationalen Verträgen, die sich gegen Kinderarbeit einsetzen und den Gesetzen im Land, haben große Organisationen wie die UN nun mal die Macht und vor allem das Geld um sich im Kampf gegen Kinderarbeit durchzusetzen.

Brown teilte dem Guardian mit, dass er denkt, dass Kinderarbeit die Versklavung unseres Jahrhunderts sei. Seiner Meinung nach scheitern die Bemühungen  an der Trägheit, Gleichgültigkeit und der inakzeptablen Bereitschaft vieler Regierungen und internationaler Behörden nichts zu tun. Sie sollten Menschen die Augen öffnen, denn die Bedingungen unter denen die Kinder arbeiten müssen sollten selbst die Abgebrühtesten schocken. 2)

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. SOS Childrenvillage – Approach provides template for ending child labor – nicht  mehr verfügbar
  2. Guardien – UN elimate Child Labor 2020



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