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Neue Siegel bei Fairtrade-Produkten

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

aktiv gegen kinderarbeit | Bild: © earthlink e.v.

Ein schwarzes Viereck, darin zwei geschwungene Blätter, eines grün, das andere blau – das Fairtrade-Siegel erkennt man sofort. Jetzt führt die Organisation TransFair zusätzliche Siegel ein: Programm-Siegel im Rahmen neuer Fairtrade-Programme. Das erste mit dem Titel „Kakao-Programm“ wurde im Januar dieses Jahres auf der Internationalen Süßwarenmesse in Köln vorgestellt.

Das Programm gibt Unternehmen die Möglichkeit, nur die Rohmasse – in diesem Fall den Kakao – als Einzelrohstoff zu kaufen. Dieser kann für das gesamte Sortiment verwendet werden, die Verwendung des Kakaos ist so nicht an eine Produktionsreihe gebunden. Die Unternehmen können sich auch verpflichten, nur einen bestimmten Prozentsatz an Fairtrade-Kakao zu beziehen. In welchen Produkten letztendlich ausschließlich der fair gehandelte Kakao verarbeitet wurde, erkennt der Konsument an dem extra Programm-Siegel.

Für das Kakao-Programm konnte die Organisation TransFair bereits erste Partner gewinnen. Dazu gehören unter anderem  Mars, die Rewe-Group, Kaufland und Lidl. TransFair verspricht sich bereits von den bisherigen Kooperationen eine Millionen Euro Premieneinnahmen. Die Organisation verwendet Premiengelder, um Gemeinschaftsprojekte, wie z.B. den Bau von Schulen oder eine bessere Trinkwasserversorgung, zu finanzieren. Die Projekte helfen, die Lebensbedingungen in den Dörfern nachhaltig zu verbessern. Dabei entscheiden die Arbeiter demokratisch über die jeweilige Art der Projekte, in die das Geld fließt.

Darüber hinaus ist das Ziel der Programme, den Produzenten eine größere Möglichkeit zu bieten, die Rohmasse zu verkaufen und somit die Absatzchancen der Bauern enorm zu vergrößern. Gleichzeitig hofft TransFair künftig weitere Partnerschaften mit Unternehmen zu schließen, die im Rahmen des Programms bereits einen einzigen Fairtrade-Rohstoff für ihre Produktion verwenden können.

Rund 1200 Tonnen fairgehandelter Kakao wurden laut ersten Hochrechnungen im letzten Jahr deutschlandweit verwendet, das entspricht einem Marktanteil von gerade einmal 0,2 %. Gleichzeitig zeigen laut TransFair immer mehr Unternehmen Bereitschaft, nachhaltig produzierte Rohstoffe in ihr Sortiment einzubinden. TransFair hofft durch die Einführung der Programme diesen Trend aufzugreifen und den Anteil an fair gehandelten Rohstoffen in weltweiten Produkten weiter zu steigern. 2014 soll sich so der Absatz von Fairtrade-Kakao bereits versechsfachen.

Die Euphorie angesichts des neuen Kakao-Programms ist groß bei der Geschäftsführerin von Fairtrade International, Harriet Lamb: „Mit Kakao haben wir losgelegt, aber wir gehen fest davon aus, im Verlauf von 2014 Kooperationen für Zucker- und Baumwollbauern bekannt geben zu können“.

Ein neues Siegel schmückt also bald die Süßwaren und Kleider, nicht in schwarz, sondern in weiß, mit den altbekannten blauen und grünen Blättern. Dennoch sollte der Konsument die Aussage des neuen Programm-Siegels verstehen: Es bedeutet nicht, dass das ganze Produkt fair gehandelt ist, sondern nur der jeweilige Rohstoff. Das weiße Siegel unterscheidet sich nicht nur farblich vom altbekannten schwarzen – sondern auch in seiner Bedeutung.

 

Links zu dem Artikel:

Fairtrade Deutschland: FairTrade-Siegel; aufgerufen am 19.03.18

Yahoo Nachrichten: Fairtrade eröffnet zusätzliche Absatzmärkte für Kleinbauernfamilien in Entwicklungsländern – Link nicht mehr verfügbar

EPO Deutschland: Fairtrade-Kakao: Durchbruch auf dem deutschen Süßwarenmarkt?; aufgerufen am 30.01.2014

Fairtrade Deutschland: Kakao-Programm; aufgerufen am 12.01.15

 

 




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