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Der Kindheit beraubt: UN-Bericht über sexuelle Ausbeutung von Kindern

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

aktiv gegen kinderarbeit | Bild: © earthlink e.v.

Millionen Mädchen und Jungen weltweit werden sexuell missbraucht – und sollten nicht unverzüglich Gegenmaßnahmen getroffen werden, würde das Ausmaß weiter zunehmen, schreibt die UN-Sonderberichterstatterin Najat Maalla M’jid in ihrem Jahresbericht. 1)

Immer stärker wachse die Nachfrage nach Sex mit Mädchen und Jungen. Unterstützt werde diese Entwicklung „durch ein Milieu aus sozialer Toleranz, Komplizenschaft und Straflosigkeit“. Dies sei ein generelles Phänomen und beschränke sich nicht allein auf die Pädophilen-Szene. 1)

„Seit 2008 hat sich weltweit ein Wandel vollzogen, der massive Auswirkungen auf die Ausbreitung und Art des Kinderhandels und der Kinderprostitution hat. Die fortschreitende Globalisierung, der expandierende Internetgebrauch auch in Entwicklungsländern, Verstädterung und größere Wanderungsbewegungen, die Finanzkrise, kriegerische Konflikte und Naturkatastrophen haben Kinder verletzlicher gemacht.“ Die Anstrengungen, die unternommen wurden, um diese Entwicklung zu stoppen, hätten nur wenig ausrichten können. Den Kindern würde die „Kindheit gestohlen“. 2)

Mit dem sexuellen Missbrauch von Kindern lasse sich viel Geld verdienen. Kinder werden vergewaltigt, zur Prostitution gezwungen, Kinderpornos ins Internet gestellt – und eine ganze Industrie mache Milliarden Dollar an Profit, so Maalla M’jid. Zehntausende Kinder werden laut der UN-Beauftragten für pornographische Zwecke ausgebeutet. „Die Opfer sind tendenziell immer jünger, während die Darstellungen immer drastischer und gewaltsamer werden.“ 1)

Durch die strafrechtliche Verfolgung konnte zwar erreicht werden, dass sich die Anzahl von Internet-Domänen mit kinderpornographischen Inhalten zwischen 2006 und 2012 deutlich verringerte, doch stattdessen werden diese nun per Direktverbindungen zwischen einzelnen Computern (Peer-to-Peer-Netzwerke) in Umlauf gebracht, heißt es in dem Bericht. 2)

Besorgniserregend ist dazu der Wachstum des „Kindersex-Tourismus“. Entwicklungsländer, in denen die entsprechenden Mittel oder die Motivation fehle, um aktiv gegen Kinderprostitution und -ausbeutung vorzugehen, seien besonders beliebte Reiseziele. Doch auch in anderen Staaten sei Kinderprostitution gegenwärtig. Der Bericht legt außerdem offen, dass der Handel mit Kindern für sexuellen Missbrauch in den letzten Jahren zugenommen hat. 2)

„Die Täter der sexuellen Ausbeutung von Kindern entstammen allen Altersgruppen, können männlich oder weiblich sein und sehr unterschiedlichen sozialökonomischen Schichten und Berufsgruppen angehören.“ 2)

Jedoch ist es schwer für die Beobachter, das tatsächliche Ausmaß des sexuellen Missbrauchs von Kindern einzuschätzen, denn aus vielen betroffenen Ländern gibt es kaum exakte Zahlen und nur eine schwache Justiz. Oft bleiben die Opfer sexuellen Missbrauchs im Verborgenen, aus Scham, aus Angst vor Rache oder wegen fehlenden Vertrauens in die Behörden. 3)

Laut Experten sei es enorm wichtig, jene Länder, in denen besonders viele Jungen und Mädchen von sexuellen Missbrauch betroffen sind, bei der Verbesserung des Schutz der Kinder zu unterstützten. International müssten Sicherheitskräfte und die Justiz effektiver zusammenarbeiten, um Täter zu stellen. Zudem fordern die Experten verbesserte flächendeckende Strategien zur Bekämpfung und Prävention von Kindesmissbrauch, die sich laufend an die Entwicklungen anpassten.

Die Experten drängen: Die Rechte der Kinder müssen dringend weltweit gestärkt werden, um zehntausende Jungen und Mädchen weltweit vor sexuellen Missbrauch zu schützen. 3)

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. Süddeutsche Zeitung: UN-Bericht über sexuelle Ausbeutung von Kindern: Gestohlene Kindheit; erschienen am 12. März 2014; aufgerufen am 17. März 2014  
  2. FAZ: UN-Bericht über sexuelle Ausbeutung: „Die Nachfrage nach Sex mit Kindern wächst ständig“; erschienen am 12. März 2014; aufgerufen am 17. März 2014
  3. Süddeutsche Zeitung: UN-Bericht über sexuelle Ausbeutung von Kindern: Gestohlene Kindheit; erschienen am 12. März 2014; aufgerufen am 17. März 2014



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