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Kongo: Konfliktrohstoffe zur Herstellung von Handys

 |  Bild:  © Sjors737 - Dreamstime.com

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Heutzutage sind Mobiltelefone nicht mehr aus unserem alltäglichen Leben wegzudenken. Jedes Jahr kommen neue Handy-Modelle in die Läden, wobei die gebrauchten Mobiltelefone dann oftmals im Schrank verschwinden. Laut Auskunft der Gesundheitsorganisation Deutsches Institut für Ärztliche Mission e.V. (Difäm) liegen allein in Deutschland etwa 80 Millionen ungenutzte Handys in der Schublade, die hochwertige Rohstoffe wie Coltan, Kupfer oder auch Gold enthalten. Besonders Coltan ist notwendig, um technische Geräte herzustellen. Dieser Rohstoff kommt oftmals aus dem Ostkongo. Kinder sind häufig für den Abbau von Coltan zuständig, teilweise oder lebensgefährlichen Bedingungen. Der Rohstoffabbau von Zinn, Coltan und Gold hat in der Demokratischen Republik Kongo einen gewaltvollen Krieg ausgelöst. Soldaten kämpfen seit einigen Jahren gegen Rebellen an, welche die Bodenschätze in diesem Gebiet kontrollieren wollen. Difäm teilte mit, dass Armut und Gewalt Konsequenzen dieser Auseinandersetzung seien. „Kinder könnten nicht mehr in die Schule gehen und schufteten in den teils illegal betriebenen Minen. Der Gewinn des Rohstoffverkaufs würde häufig in Waffen investiert.“ Oftmals gelangen die Rohstoffe auf gesetzeswidrigen Handelswegen auf den globalen Markt. Anschließend werden sie in Asien unter teilweise menschenunwürdigen Bedingungen weiterverarbeitet. Das Endprodukt ist unter anderem das Mobiltelefon. Eine erneute Verwertung der Handys würde den Bedarf an Rohstoffen effizient reduzieren. German Watch, eine Umwelt- und Entwicklungsorganisation wies neulich auf die Risiken der Handyherstellung für die Umwelt hin. Viele Unternehmen in der Elektronikbranche würden die Rohstoffproblematik allerdings nicht beachten.

Um neue Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen, hatte das Deutsche Institut für Ärztliche Mission e.V. gemeinsam mit anderen Organisationen die Aktion „Handy – Segen oder Fluch?“ veranstaltet. Dabei konnte man alte Telefone, die nicht mehr benötigt werden, abgeben. Ziel dieser Aktion war es, die Menschen zum Umdenken anzuregen. Insgesamt wurden ca. 15.500 Handys eingesammelt. „Wir werden das Bewusstsein für die Zusammenhänge in der Handyherstellung und die menschenunwürdigen Zustände im Rohstoffabbau weiterhin fördern und auf die Verbindung zur schlechten Gesundheitsversorgung im Osten der Demokratischen Republik Kongo aufmerksam machen.“, betonte Difäm-Direktorin Gisela Schneider.

Der Erlös von 10.000 Euro wird in ein Projekt gesteckt, das der Aufklärung Minderjähriger im Ostkongo dienen soll. Besonders in der Demokratischen Republik werden viele Mädchen aufgrund von Unwissenheit schwanger und haben somit keine Chance auf einen Schulabschluss. Daher klären Krankenpfleger in Nebobongo die Jugendlichen in Schulen über Sexualität und Pubertät auf. Finanziert werden die Pfleger durch Difäm in der Absicht, die Gesundheit auch nachhaltig im Kongo zu verbessern.

 

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