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Expertentreffen zu nachhaltiger Textilindustrie in afrikanischen Ländern

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

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Verantwortungsvoller Baumwollanbau in Afrika – dies war das Leitthema der diesjährigen Stakeholderkonferenz von Cotton made in Africa (CmiA) und Competitive African Cotton Initiative (COMPACI) in Köln. Ausgerichtet wurde sie von der Deutschen Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbh (DEG), welche zur KfW gehört. Es waren 150 Experten der textilen Wertschöpfungskette aus fast 20 Ländern vertreten. Zum ersten Mal haben laut DEG auch einige Textilproduzenten, wie Ayka und Else aus Äthiopien oder Buetec aus Kamerun, an der Konferenz teilgenommen. „Die Möglichkeit, innerhalb eines Landes vom Baumwollfeld bis zum fertigen Kleidungsstück produzieren, die Textilproduktion auf eine nachhaltige Grundlage stellen und vor Ort wachsende Absatzchancen vorfinden zu können, mache die afrikanischen Länder für den amerikanischen und europäischen Markt attraktiv“, sagte Jas Bedi, Geschäftsführer der African Cotton und Textiles Industries Federation. Die Experten sind der Meinung, dass Cotton made in Africa den Grundstein einer nachhaltigen Textilbranche legen kann. Die Textilindustrie könnte sowohl ein wirtschaftlicher als auch sozialer Motor für Millionen von Menschen in Subsahara Afrika sein. 1)

Ziel ist es, die afrikanische Baumwolle konkurrenzfähig zu machen und dabei nicht die Komponente der Nachhaltigkeit zu vergessen. Es ist wichtig, ein gesichertes Einkommen für die Bauern zu garantieren sowie effiziente und nachhaltige Anbaumethoden zu verwenden, um somit die Produktivität der Bauern zu steigern. Dabei müssen soziale, ökologische und ökonomische Mindeststandards eingeführt werden. 2) Auf diesem Wege kann Kinderarbeit abgeschafft werden. Wenn Bauern mehr Einkommen erhalten, müssen die Kinder nicht ebenfalls noch arbeiten, um die Familie über Wasser zu halten, sondern können zur Schule gehen. Andere Gründe für das Wegbleiben vom Schulunterricht sind oft fehlende Schuluniformen oder Bücher. Auch dieses Problem kann mit einem höheren Einkommen behoben werden.

Cotton made in Africa ist eine Initiative der Aid by Trade Foundation aus Hamburg, die durch Handel Hilfe zur Selbsthilfe leisten möchte. Durch Schulungen erfahren Kleinbauern, wie sie anhand von effizienten und umweltschonenden Anbaumethoden die Qualität ihrer Baumwolle verbessern und folglich auch ihre Ernteerträge steigern können. Im Jahr 2013 waren 440.000 Kleinbauern aus Sambia, Simbabwe, Mosambik, Malawi, Ghana, Kamerun und Elfenbeinküste nach den Kriterien der Stiftung verifiziert. Die Produktion belief sich auf etwa 145.000 Tonnen Faserbaumwolle. Eine zusätzliche Hilfestellung haben 95 Prozent der Bauern durch die Vorfinanzierung ihrer Ausgaben für Saatgut und Dünger erfahren. Zudem führt Cotton made in Africa verschiedene Kooperationsprojekte mit den Gemeinden der Kleinbauern durch. Diese reichen von Schulbauten über Versorgung mit sauberem Trinkwasser bis hin zu Frauenkooperativen. 3)  Ein Beispiel wäre das Kooperationsprojekt zur Verbesserung des Zugangs für Kinder zu Grundschulbildung im Norden von Benin. Im Rahmen dieses Projektes wurden unter anderem Schulkantinen errichtet und Schuluniformen und Bücher angeschafft. Außerdem wurden fünf Schulgebäude für jeweils 150 Kinder gebaut. 4)

Die COMPACI Initiative wurde 2005 von der Bill and Melinda Gates Foundation und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) zur Förderung des Einkommens afrikanischer Baumwollbauern gegründet. Bis heute sind 700.000 Kleinbauern aus Benin, Burkina Faso, Elfenbeinküste, Malawi, Mosambik, Sambia, Ghana, Kamerun und Tansania Teil des Projektes und mehr als 300.000 haben bereits an landwirtschaftlichen Schulungen teilgenommen. 5) Damit erreicht das Programm fast 30 Prozent aller Baumwollbauern in Subsahara Afrika. 6)

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. epo: Expertentreffen zu afrikanischer Baumwolle in Köln – 30.09.2014
  2. KFW: Cotton made in Africa: DEG Gastgeber der nächsten Stakeholder Conference – nicht mehr verfügbar
  3. Cotton made in Africa: Cotton made in Africa veröffentlicht ersten Jahresbericht; aufgerufen am 06.03.2018
  4. Cotton made in Africa: Jahresbericht 2013 – nicht mehr aufrufbar 19.2.15
  5. Compaci: Willkommen auf Compaci – nicht mehr verfügbar
  6. Compaci: Über uns – nicht mehr verfügbar



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