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Westafrikas Kinder in der Ebola Krise

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

aktiv gegen kinderarbeit | Bild: © earthlink e.v.

Seit dem Ausbruch von Ebola im März 2014 sind in den am stärksten betroffenen Ländern Liberia, Guinea und Sierra Leone in Westafrika bislang 8 259 Todesfälle gemeldet worden. Circa 21 000 Menschen sind offiziell infiziert, die Dunkelziffer wird von der WHO sehr hoch geschätzt. Das am stärksten betroffene Land ist Liberia. Dort verringerte sich aber die Anzahl von Neuinfektionen in der letzten Zeit. Sierra Leone ist mit 248 Neuinfektionen in der letzten Woche das Land mit der höchsten Anzahl an neuen Krankheitsfällen. Besonders stark betroffen ist die Hauptstadt Freetown. In Guinea berichtet die WHO von keinem Rückgang, auch hier ist vor allem die Hauptstadt betroffen. 1)

In Westafrika leiden vor allem die Kinder unter dem Ausbruch von Ebola. Die WHO schätzt die Anzahl der verstorbenen Kinder auf mindestens 1 200. Infiziert seien mehr als doppelt so viele und ca. 10 000 hätten ein Elternteil oder beide verloren.
Ebola-Waisen werden oftmals von der Gesellschaft ausgeschlossen. Die Folge ist neben dem Verlust der wichtigsten Beziehungspersonen oft auch die Armut, da die Versorger wegfallen. So müssen die Kinder durch Arbeit das Gehalt der verstorbenen Eltern ersetzen, um sich und ihre Geschwister versorgen zu können. Auch wenn die Eltern noch leben, aber an Ebola erkrankt sind, müssen die Kinder für den Lebensunterhalt der Familie arbeiten. 2)

Ein weiteres großes Problem in der Ebolakrise ist die Schließung der Schulen, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern. Von dieser Maßname sind rund fünf Millionen Kinder betroffen. Vor einem Jahr hatten diese noch ein gesichertes Lernumfeld, jetzt ist das Schulsystem komplett zusammengebrochen. Mädchen, die früher in die Schule gegangen sind, kümmern sich jetzt um das Heiraten, werden früher schwanger und gründen eine Familie. Und Kinder, die ein Jahr oder länger nicht in die Schule gegangen sind, kommen zu 50 Prozent gar nicht mehr zurück.

Um dies zu verhindern, setzen sich verschiedene internationale NGOs für die Sicherstellung der Bildung ein. Die wichtigsten Schritte dabei sind die Wiederherstellung des Zugangs zu Bildung z.B. mit Notfallschulen, die die Kinder über das Radio, Fernsehen oder Internet unterrichten. Der nächste Schritt ist die sichere Wiedereröffnung der Schulen, die zuvor speziell gereinigt wurden, über genügend sanitäre Anlagen verfügen und wo die Lehrer an einem speziellen Training zur Ebolabekämpfung teilgenommen haben. Als letztes ist es wichtig, dass die Schulen langfristig sicher bleiben, z.B. durch Notfallprogramme, falls wieder eine Krise kommt und vor allem durch Hygiene-Unterricht für die Kinder, bei dem sie beispielsweise lernen, wie man sich richtig die Hände wäscht, um sich vor Krankheiten zu schützen. 3)

WASH UNITED, eine NGO aus Berlin, setzt genau dort an. Da viele Krankheiten aufgrund unzureichender Hygiene übertragen werden, vermitteln Helfer vor Ort den Kindern mit Spielen und Sport beispielsweise die richtige Benutzung von Toiletten. Um die Wichtigkeit von Seife zu demonstrieren, werden Spiele mit kreidebemalten Bällen gespielt, die durch die Farbe zeigen sollen, wie schnell sich Bakterien und Viren von einem Menschen zum anderen übertragen. Den „Menstrual Hygiene Day“ hat die Organisation für Mädchen ins Leben gerufen, um ihnen zu helfen, mit ihrer Periode besser umgehen zu können. 4) 5)

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. spiegel.de: Andauerne Epidemie: Zahl der Ebola-Opfer steigt auf 8259 – stand 15.1.15
  2. netzfrauen.org: Ebola und die Kinder Wetsafrikas, die vergessenen Opfer dieser Krise – stand 15.1.15
  3. mirror.co.uk: Gordon Brown: We must stop Ebola killing kids` education – stand 15.1.15
  4. epo.de: Sanitation and Hygiene: Knocking down mathy and taboos with education and games – stand 15.1.15
  5. wash-united.org: homepage – stand 15.1.15



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