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Zwangsprostitution und Menschenhandel auf deutschen Straßen

 |  Bild:  © Kmiragaya - Dreamstime.com

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„Mutter verkaufte mich an ein paar Männer, sie wusste was mit mir passieren wird und wo sie mich hinbringen werden …“
In Deutschland kommt man leicht, legal und billig an die gekaufte Liebe, doch zu welchem Preis der Frauen? Es wird geschätzt, dass 8000 Frauen ihren Körper in Berlin verkaufen. Doch niemand weiß, wie viele Frauen wirklich betroffen sind. Es sind meist Frauen aus dem Ausland, meist aus Osteuropa, die keinen Pass besitzen und nicht mit unserer Sprache vertraut sind. Sie werden behandelt als wären sie ohne Rechte. Man entzieht ihnen ihre Freiheit, sie werden festgehalten und dürfen nicht mehr über sich selbst bestimmen. Ihnen wurde ihre Stimme entzogen. Vor allem junge Frauen und Mädchen aus Osteuropa fallen oft Menschenhändlern zum Opfer. Denn der Markt steht über der Moral. Ob bei den Menschenhändler und Zuhältern. Den Frauen werden falsche Versprechen gemacht, um sie nach Deutschland zu locken. Man erzählt ihnen, dass sie in Deutschland zum Beispiel im Restaurant arbeiten könnten. Doch meist werden sie an der Grenze ihrer Pässe entledigt und werden dadurch ihrer Identität entzogen. Den Frauen wird gedroht und sie werden gezwungen, anschaffen zu gehen. Sie stehen mehreren Männern am Tag zur Verfügung und müssen alles tun, was die Freier wollen, ob mit Kondom oder ohne und wenn sie nicht wollen, bekommen sie den Druck vom Zuhälter zu spüren. Zudem werden die Frauen mit Drogen gefügig gemacht, vor allem mit Kokain.
Der Menschenhandel findet offen auf deutschen Straßen statt. Zwangsprostitution ist eine Form von moderner Sklaverei und ungefähr 70 bis 80 Prozent der Frauen, die bei uns auf der Straße ausgebeutet werden, stammen aus Osteuropa. Jedes Jahr werden Hunderte junge Mädchen, darunter auch Minderjährige und Frauen nach Westeuropa gebracht und verkauft. Sie kommen oft aus Temeschwar, die drittgrößte Stadt in Rumänien. Was den Frauen angetan wird, ist nicht zu entschuldigen. Die Täter sind herzlose Wesen. Die jungen Mädchen kommen meist aus gestörten Familienverhältnissen, teilweise werden die Mädchen von ihren Familien verkauft, die die Kinder ihrem Schicksal überlassen. Die Frauen und jungen Mädchen werden zur Ware reduziert und die Freier sind genauso Täter, wie die Menschenhändler und Zuhälter. Frauen werden in Rumänien von ihren eigenen Familien verkauft und das in Europa. Die Familie im heutigen Rumänien hat kaum noch Bedeutung und verlor ihren Wert.
Durch die Armut, die im Land herrscht und die Arbeitslosigkeit der Eltern, versucht man irgendwie an Geld zu kommen. Ein Großteil der Mädchen kommt aus einem sozial schwachen Haushalt, sie haben keinen Abschluss oder besuchten überhaupt keine Schule.
Armut und kaum Bildung sind gute Vorraussetzungen für das kriminelle Geschäft mit den Frauen.
Die Frauen, die aus der Zwangsprostitution fliehen konnten, wurden emotional gebrochen und brauchen viel Zeit. Vergessen werden sie diese Zeit nie, sie können vielleicht nur lernen, mit dem was ihnen zugestoßen ist, zu leben. Die Frauen haben das Vertrauen verloren, gegenüber den Menschen und schämen sich oft für das, was mit ihnen passiert ist. 1)

Die Gesetzeslage soll sich für die Prostituierten ändern, seit 2013 diskutiert die Bundesregierung über eine Änderung des Prostitutionsgesetzes von 2002. Geplant ist, dass Bordellbetreiber intensiver kontrolliert werden, Anmeldepflicht für die Prostituierten und Verbot von „Sexflatrates“. 2) Zudem hat sich die große Koalition diesen Herbst dazu entschlossen, zukünftig die Männer zu bestrafen, die zu Zwangsprostituierten gehen, jedoch wenn er der Frau hilft und Anzeige erstattet, bekommt er keine Strafe. 3)

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. RBB Online: Prostitution unter Zwang – nicht mehr verfügbar
  2. Stern: Prostitution in Deutschland; nicht mehr verfügbar
  3. TAZ: Zwangsprostitution in Deutschland – stand 26.01.15



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