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„Fast Fashion“: Ist das neue Kleidungsstück eher Bedarf oder Bedürfnis?

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

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„Fast Fashion: Die Schattenseiten der Mode“, so lautet der Titel der am 20.03.2015 in Hamburg eröffneten Ausstellung im Museum für Kunst und Gewerbe. Sie schaut hinter die Kulissen der Modeindustrie: Konsum, Ökonomie und Ökologie sind die beleuchteten Themenfelder.
„Fast Fashion“ ist die erste Ausstellung, die sich kritisch mit dem Kreislauf unserer Mode auseinandersetzt. Im Rahmen der Exposition werden aber auch Alternativen wie Recycling, Upcycling und Zero Waste vorgestellt. Deutsche Bundesstiftung Umwelt. 1)

Gewinnspanne von Fast Fashion

Die Gewinnspanne von „Fast Fashion“ liegt bei etwa 30-40 Prozent. 2) Am Beispiel eines T-Shirts kann man aufzeigen, warum die ausgelagerte Produktion für die Unternehmen so attraktiv ist: Verkauft wird das T-Shirt im Laden für 4,95€. Der Gewinn beträgt zwei Euro. Für die Steuern, die Fabrik, das Material und den Transport zahlt die Firma 2,72€. Was für die Arbeiter übrig bleibt, sind lediglich 13 Cent. 3)      

Was versteht man unter dem Begriff „ Fast Fashion“? Fast Fashion bedeutet einerseits „ das schnelle Kopieren und günstigere Verkaufen von Modetrends, die auf Laufstegen von bekannten Designern präsentiert werden“, andererseits „die hohe Anzahl von sechs bis acht Kollektionen pro Jahr“ ( Große Modekonzerne produzieren sogar 12 Kollektionen pro Jahr 4) ).
Laut Greenpeace haben wir heute in unseren Kleiderschränken vier Mal so viele Klamotten wie im Jahr 1980. Im Schnitt besitzen wir 20 Teile, die wir nicht tragen. Schlechte Qualität und billige Preise fördern die Wegwerfgesellschaft. In der Greenpeace Studie „Giftige Garne. Der große Textilien-Test von Greenpeace“ wird Zara als die führende Fast-Fashion Marke bezeichnet. Die Vorlaufzeiten für Produktionen des Unternehmens betragen nur wenige Wochen. Dies hat zur Folge, dass die Lieferanten unter immer höherem Druck stehen. Das darunter die Arbeiter, die unsere Kleidung produzieren, leiden, ist unausweichlich. 5)
H&M, Primark, Zara, Asos etc. sind bekannt für ihr umfangreiches Sortiment und die schnell wechselnden Kollektionen. Die Konzerne verdienen Millionen – vor allem weil die arbeitsaufwändigen Herstellungsschritte zu 90% in Billiglohnländer wie Indien, Bangladesch, China, Vietnam und Kambodscha ausgelagert werden. 6) Dort gibt es kaum Schutz für die Arbeiter(innen), und der Lohn reicht oftmals nicht zum Leben. Dass Minderjährige in den Fabriken nähen, wo unsere Billigkleidung herkommt, darüber wird immer wieder in den Medien berichtet. 7)

Die Nichtregierungsorganisation Human Rights Watch hat Anfang des Jahres einen Bericht veröffentlicht, in dem vor allem die Textilindustrie in Kambodscha unter die Lupe genommen wird. „In einer der untersuchten Textilfabriken wurde auch Kinderarbeit dokumentiert. Sie werden als billige Arbeitskraft ausgebeutet. (…) Per Gesetz beträgt das Mindestarbeitsalter 15 Jahre, allerdings dürfen Kinder auch davor schon leichte, ungefährliche Arbeiten verrichten, sofern diese nicht ihre Schulausbildung beeinträchtigen“ („Work faster or get out“ – über die Verhältnisse in kambodschanischen Textilfabriken)

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg: Fast Fashion. Die Schattenseiten der Mode; nicht mehr verfügbar
  2. Welt: „Müssen wir uns ständig neue Klamotten kaufen – Stand 30.03.2015
  3. Fast Fashion – Die Ausstellung: Ökonomie – Stand 30.03.2015
  4. Spiegel: Mode-Ausstellung „Fast Fashion“: Shoppen und Jagen – Stand 30.03.2015
  5. Nachhaltigkeit.info: Fast Fashion; nicht mehr verfügbar
  6. TAZ: Äußerlich schön und nachhaltig – Stand 30.03.2015
  7. Aktiv gegen Kinderarbeit: Primark: Billige Preise durch Kinderarbeit – Stand 30.03.2015



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