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Südsudan: 280 Kindersoldaten in Freiheit (Update)

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

aktiv gegen kinderarbeit | Bild: © earthlink e.v.

Ein über 20 Jahre andauernder Bürgerkrieg im Sudan hat über zwei Millionen Menschen  das Leben gekostet. 2012 wurde der Sudan in ein jeweils voneinander unabhängiges Nord- und Südgebiet geteilt, dadurch mussten Familien fliehen und wurden voneinander  getrennt. Bewaffnete Truppen, wie zum Beispiel die Volksbefreiungsarmee SPLA oder die Terror Miliz „South Sudan Democratic Army Cobra Faction“ nahmen das als Chance, hilflose Kinder zu rekrutieren. Den Kindern wurde viel versprochen – doch müssen schon achtjährige Kinder den Truppen beim Tragen helfen, kochen oder selber kämpfen und töten. Die Kinder bekommen zwar ihren Sold und täglich Essen aber viele der Kinder haben ihre Familien seit Jahren nicht mehr gesehen. 1)
Nach der Unabhängigkeit des Südsudans fiel das Land seit 2013 durch eine politische Krise wieder in einen Bürgerkrieg. Durch einen Machtkampf und Konflikt des Präsidenten Salva Kiir mit Riek Machar, seinem früherer Stellvertreter, wurde dieser ausgelöst. Die Zahl an Toten, die durch diesen Konflikt entstanden, schätzt man auf 50.000 und Hundertausende wurden aus dem Land vertrieben. 2)
Im letzten Jahr wurden 12.000 Kinder mit Gewalt von südsudanesischen Truppen zu Kindersoldaten zwangsrekrutiert  und kämpften für bewaffnete Rebellengruppen: zum Beispiel die Miliz „South Sudan Democratic Army Cobra Faction“, welche für die Murle und ihre Rechte kämpfen. 3)
Durch eine Verhandlung der Vereinten Nationen ließ die berüchtigte Miliz „South Sudan Democratic Army Cobra Faction“ am vergangenen Dienstag 280 Kinder in Gumuruk frei. In den folgenden Wochen sollen insgesamt 3000 Kindersoldaten ihre Freiheit wiedererlangen. Die Kinder zwischen 11 und 19 Jahren haben teilweise bis zu vier Jahre lang für die Miliz gekämpft und getötet. 4)
Doch diese Kinder werden Schwierigkeiten haben, wieder in ihr Leben zurückzufinden. Durch die traumatischen Erlebnisse haben sie psychische Probleme bekommen, wie zum Beispiel posttraumatische Belastungsstörungen, denn die Kinder haben Dinge getan und gesehen, die ein Kind nie tun und sehen sollte. Zudem werden sie Probleme haben, ihre Familien wiederzufinden, denn viele mussten fliehen. Unicef im Südsudan wird die Kinder betreuen, sie mit allem Nötigen versorgen und ihnen psychologische Hilfe anbieten, damit sie das Erlebte verarbeiten können. 5)

Aktuell (23.03.2015)

Mindestens 12.000 Kinder werden im Südsudan als Soldaten eingesetzt. Obwohl beide Seiten ein Abkommen gegen den Einsatz von Kindersoldaten unterzeichnet haben, werden die Kinder in vielen Gegenden „zusammengetrieben und an die Front geschickt“, so ein Unicef Mitarbeiter. 6) In Februar sind nach Angaben der Hilfsorganisation hunderte Kinder entführt worden, um als Soldaten eingesetzt zu werden. Der Unicef Vertreter im Südsudan, Jonathan Veitch, spricht von einem „starken Anstieg“ bei den Zwangsrekrutierungen. 7) Aber es gibt auch Fortschritte. So hat eine Rebellengruppe 250 minderjährige Soldaten freigelassen. Die Kinder kämpften für die Demokratische Armee des Südsudan. 8) Unicef spricht von insgesamt 1300 befreiten Kindersoldaten seit Januar. Allerdings wirft das Kinderhilfswerk beiden Seiten vor, weiter Kinder für den Kampf zu verpflichten. 9)

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. UNICEF: Im Bürgerkrieg in Südsudan wurden Kinder als Soldaten missbraucht – stand 29.01.15
  2. DW: Südsudanesische Rebellen geben fast 300 Kindersoldaten frei – stand 29.01.15
  3. Focus: 3000 Kindersoldaten im Südsudan kommen frei – stand 29.01.15
  4. Junge Welt: Kindersoldaten im Südsudan freigelassen – stand 29.01.15
  5. DW: Südsudanesische Rebellen geben fast 300 Kindersoldaten frei – stand 29.01.15
  6. sueddeutsche: 12 000 Kinder kämpfen im Südsudan – Stand 23.03.2015
  7. welt: Hunderte Kinder im Südsudan entführt und als Soldaten eingesetzt – Stand 23.03.2015
  8. spiegel: Südsudan Hunderte Kinder freigelassen – Stand 18.04.2015
  9. welt: Rebellen im Südsudan lassen hunderte Kindersoldaten frei – Stand 23.03.2015



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