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Menschenhandel nach dem Erdbeben in Nepal

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

aktiv gegen kinderarbeit | Bild: © earthlink e.v.

Tausende Frauen und Kinder sind nach dem Erdbeben in Nepal gefährdet, Opfer von Zwangsprostitution zu werden. Am 25. April sind mehr als 8.040 Menschen durch das Erdbeben getötet worden. Die UN schätzt, dass mindestens eine Million Menschen von dem Beben betroffen sind. In Nepal steht Menschenhandel an der Tagesordnung. Tausende von Menschen werden wie Ware behandelt. Sie werden sexuell versklavt und arbeiten unter entsetzlichen Bedingungen. Vor allem nach einer Naturkatastrophe besteht ein erhöhtes Risiko, dass Menschenhändler auf die Jagd gehen. 1) Armut und Verwundbarkeit treibt die Menschen in die Verzweiflung. Nepals Erdbeben hat die Armen am stärksten getroffen. Zerstörte Häuser, Schulen und Existenzgrundlagen haben am härtesten die Menschen getroffen, die in den ärmsten und entlegendsten Gebieten leben. 2)

Mindestens 950.000 Kinder in Nepal leben aktuell in provisorischen Zelten oder auf der Straße. Dies könnte noch Monate dauern, wenn nicht umgehend entsprechende Maßnahmen ergriffen werden. Die Ängste wachsen, denn diese Kinder sind besonders leichte Beute für die Menschenhändler. In den Funknachrichten werden aktuell Warnungen für Eltern ausgestrahlt. Sie sollen ihre Kinder nicht unbeobachtet lassen und auf verdächtige Personen achten, die versuchen, Mädchen anzusprechen. Die Sozialarbeiter im Land schätzen, dass jährlich etwa 7.000 bis 15.000 Mädchen und junge Frauen über die Grenze an indische Bordelle verkauft werden. Diese Zahlen könnten nach dem Erdbeben steigen. Wenn die Mädchen nicht den Weg in die Prostitution gehen, enden sie als Haussklaven. Jungen werden in die Zwangsarbeit verkauft.

Humanitäre Hilfe für die Kinder ist dringend notwendig, um sie von der Straße zu holen. Sie können keinen Schutz in Schulen finden, da diese weitestgehend durch das Beben zerstört wurden. Fast 15.000 Klassenzimmer im Land wurden verwüstet und fast 10.000 sind beschädigt. Das Bildungsministerium hat ein Team aus 60 freiwilligen Ingenieuren mobilisiert, um die öffentlichen Gebäude und die Infrastruktur zu rekonstruieren. Die erste Phase des Wiederaufbaus aller öffentlichen Gebäude würde geschätzte zwei Milliarden Dollar kosten. Der Bedarf an Präventionsmaßnahmen wird noch deutlicher, wenn man den Unterschied zwischen nachgerüsteten Schulen und anderen Schulen betrachtet. Schulen, die nachgerüstet wurden, sind bei einem Erdbeben den meisten Schäden entkommen, während andere Schulen zerstört wurden. Die durchschnittlichen Kosten für die Nachrüstung bestehender Unterrichtsräume beträgt ungefähr 2.600 Dollar und für neue Klassenräume über 9.000 Dollar.

Es besteht die Dringlichkeit eines humanitären Fonds für Bildung in Notfällen. Kinder sollten nach Katastrophen schnell wieder in die Schule gehen können, um die Gefahr von Ausbeutung zu verringern. 3)

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. International Business Time: Nepal earthquake: Women and children at risk of being trafficked – stand: 19.05.2015
  2. Actionaid: Child trafficking fears in Nepal after earthquake – stand: 19.05.2015
  3. The World Post: Ruthless $570-Per-Child Traffickers Exploit Nepal Tragedy – stand: 19.05.2015



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