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Das mitleidslose Geschäft der nigerianischen Kinderhändler

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

aktiv gegen kinderarbeit | Bild: © earthlink e.v.

Noch nicht einmal 16 Jahre alt ist das Mädchen, von der nur die Initialen M.M. bekannt sind. Sie arbeitet in einem Friseursalon im nigerianischen Benin City. Dort wird sie von einer reichen Kundin angesprochen, die ihr glänzende Zukunftsperspektiven in Italien voraussagt. Die Kundin, ebenfalls eine Nigerianerin, verspricht dem 16-jährigen Mädchen, die 40.000 Euro für die Überfahrt nach Italien zu übernehmen. Zurückzahlen soll sie das Geld, wenn sie einen Job in Europa gefunden hat. Das ist nach Angaben der Frau einfach, in europäischen Staaten verdiene man viel. Mit der Hoffnung auf eine bessere Zukunft willigt die 16-Jährige ein. So oder so ähnlich beginnen viele Geschichten von nigerianischen Mädchen, die nach Europa kommen. Aus Nigeria wanderten sie aus, in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Am Ende verkaufen sie ihre Körper gegen ihren Willen auf den Straßen Europas. Die UN beziffert die Zahl der Zwangsprostituierten aus Nigeria auf 10.000 allein in Italien. Laut nigerianischen Behörden betreffen 46 Prozent des Menschenhandels aus Nigeria Minderjährige.

Nicht selten werden die jungen Mädchen, wenn sie Europa erreicht haben, durch psychologische Schuld gefügig gemacht. Viele Nigerianer sind Anhänger des Voodoo. Die Menschenhändler bringen die Jugendlichen in Europa zu sogenannten Priesterinnen. Diese führen ein Ritual aus, indem die Mädchen auf ihre Ahnen schwören müssen. Dadurch werden die Kinder nach dem Voodoo Glauben an ihre Herren, die Kinderhändler, gebunden. Dieser psychologische Trick der Menschenhändler führt dazu, dass die Mädchen gefügig gemacht werden und sich nicht trauen, Hilfe zu suchen oder anzunehmen. 1)

Armut und extreme soziale Gegensätze sind die Hauptgründe, die sexuelle
Ausbeutung von Kindern erst möglich machen. Durch Unwissenheit lässt sich die ländliche Bevölkerung in armen Ländern von Kinderhändlern täuschen. So lassen sich die Minderjährigen durch Versprechungen auf eine bessere Zukunft anlocken.

Viele Jugendliche haben in Nigeria keine positiven Zukunftsperspektiven. Die Jugendarbeitslosigkeit im bevölkerungsreichsten Land Afrikas ist hoch. Die Armut ist massiv. Die Hälfte der Bevölkerung lebt von weniger als einem Dollar pro Tag. Auch leidet das Land immer wieder an religiös motiviertem Terror, beispielsweise durch die Terrororganisation Boko Haram. Die Lage für die Frauen ist besonders dramatisch. Sie werden unterdrückt, sind komplett hoffnungslos und so besonders anfällig für Kinderhändler, die ihnen das Blaue vom Himmel versprechen. 1)

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. Zeit-online: Wenn Frauen Frauen verkaufen – zuletzt aufgerufen am 18.08.2015



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