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Ecuador reduziert Kinderarbeit

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

aktiv gegen kinderarbeit | Bild: © earthlink e.v.

Ecuador hat große Fortschritte bezüglich seines Kinderarbeitsproblems gemacht. In den letzten Jahren hat die Zahl der Kinder, die unter ausbeuterischer Kinderarbeit leiden,  drastisch abgenommen. Ecuador könnte bei diesem Thema als Vorbild für andere südamerikanische Staaten fungieren. Das Land fährt eine gänzlich andere Linie als Bolivien, welches vor kurzem eine Legalisierung der Kinderarbeit unter bestimmten Voraussetzungen gebilligt hatte.

Die Kinderarbeit in Ecuador ist in den letzten Jahren von 15,4 auf 2,6 Prozent gesunken. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie des Statistikinstituts des Landes. Die Forscher untersuchten Daten aus den Jahren 2001 und 2013. Demnach gibt es in Ecuador noch etwa 360.000 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, die arbeiten. Bevorzugte Felder sind die Landwirtschaft, die Viehzucht und der Handel. Aus der Studie ausgeschlossen sind allerdings Kinder, die in Privathaushalten arbeiten müssen. Somit kann von einer höheren Dunkelziffer ausgegangen werden.

Gran Leivit vom Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) nennt als Gründe für den Rückgang der Kinderarbeit vor allem die starke Präsenz des Staates. Das Engagement und die regulierende Rolle der Politik seien für die positive Entwicklung verantwortlich. Um das Phänomen aber komplett zu bekämpfen, müsse man auf die Beteiligung des produzierenden Sektors setzen. Zudem sei eine Sensibilisierung der Eltern nötig. Es liegt also noch ein weiter Weg vor Ecuador. Wie in vielen südamerikanischen Staaten ist Kinderarbeit auch in den Köpfen noch weit verbreitet und wird als annehmbar hingenommen. 1)

Ecuador hat jetzt schon einen langen Weg hinter sich. Dieser ist von vielen Erfolgen gekrönt. Auch wenn fast 400.000 Kinderarbeiter noch viel zu viele Einzelschicksale sind, sieht die Situation um ein Vielfaches besser aus, als noch vor über 10 Jahren. 2003 sprach die Deutsche Welle noch von über zwei Millionen Kinderarbeitern im Land.

Schon damals wurde die Armut als Katalysator für das Problem benannt. Während die Kinder selbst oft stolz sind, der Familie helfen zu können, schämen sich die Eltern inzwischen meist. Häufig fehlt es aber an Alternativen, so dass Kinderarbeit die einzige Möglichkeit bleibt, um die Familie zu ernähren. 2)

Eine schrittweise Verbesserung des Bildungssystems, die stärkere Rolle des Staates und vor allem ein stetiges Wirtschaftswachstum sehen die Autoren der neuen Studie als Haupttriebkräfte der neuen Entwicklung. Zudem gibt es Vereinbarungen mit Unternehmen, die sich positiv auswirken. Ein weiteres sehr klares Ergebnis der Studie ist auch der Zusammenhang zwischen Armut und Kinderarbeit. Vor allem in den ärmlichen ländlichen Regionen arbeiten mehr Kinder als in den Städten. Auf dem Land sind es im Schnitt fünf Mal mehr Kinder und drei Mal mehr Jugendliche, die arbeiten müssen. Als Gegenmaßnahme schlagen die Verfasser der Studie die Eingliederung der Kinder in soziale Programme vor. Die Kinder sollen nicht nur aufhören zu arbeiten, sondern – um ihre Zukunftschancen zu verbessern – auch ins Bildungssystem integriert werden sowie Zugang zur Gesundheitsversorgung bekommen. 1)

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. amerika21: Rückgang der Kinderarbeit in Ecuador – zuletzt aufgerufen am 31.08.15
  2. Deutsche Welle: Vom Himmel fiel eine Rose – zuletzt aufgerufen am 31.08.15



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