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Gestohlene Kindheit: Kinderarbeit zerstört weiterhin Leben

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

aktiv gegen kinderarbeit | Bild: © earthlink e.v.

Rawalpindi: Haider Ali ist eines von Millionen von Kindern in Pakistan, die in einem Alter arbeiten, in dem sie eigentlich in der Schule sein sollten.

Der 12-Jährige verbringt seine Tage in einer Autowerkstatt damit, seinem „Meister“ bei der Reparatur von Motorrädern zu helfen und seine Nächte in einem kleinen gemieteten Raum mit zwei anderen Kindern: Mateen Ahmed, 7 und Asif Nadeem, 10. Alis Vater starb an einem Herzstillstand, als er gerade einmal fünf Jahre alt war.

Ali verließ die Schule, als er in der fünften Klasse war und fing das Arbeiten an, um seine Mutter zu unterstützen. Das war vor drei Jahren. Er arbeitet von acht bis 18 Uhr in der Werkstatt im Bereich der Glas-Fabriken in Rawalpindi und verdient damit 8.000 pakistanische Rupien (Etwa 66 Euro) im Monat

Trotzdem hatte Ali noch Glück. Wenigstens bekam er im Gegensatz zu Millionen anderen Pakistani, die keine Ausbildung haben, und denen ihre von der Verfassung zugesicherten Rechte vorenthalten werden, eine Schulung.

Seine Mitbewohner, Ahmed und Nadeem, gehören zu den Kindern, die niemals eine Schule besucht haben. Auch sie arbeiten in der Werkstatt mit Ali. Der Bericht der Gesellschaft für den Schutz der Rechte von Kindern von 2014 zeigt auf, dass es etwa 25 Millionen Kinder in Pakistan gibt, die keine Schule besuchen. Das ist die Hälfte der Kinder im Land.

Ein Bericht der Vereinten Nationen deckte auf, dass etwa 72 Prozent der arbeitenden Kinder keinen Kontakt mit ihren Familien haben, und dass zehn Prozent keinerlei Informationen über ihre Eltern besitzen. Ali und seine Kollegen gehören jedoch zu den Glücklichen, die in Kontakt mit ihren Familien bleiben und ihren Urlaub mit diesen verbringen können.

Es gibt keine offiziellen Statistiken über die Zahl der arbeitenden Minderjährigen im Land. Allerdings gibt es verschiedene Quellen, die von einer hohen Zahl an Kinderarbeitern in Pakistan ausgehen. Beispiele sind die ILO mit 12 Millionen, Unicef mit 10 Millionen und Child Rights Movement mit 9,86 Millionen. Weltweit belegt Pakistan den dritten Platz auf der Liste der Länder mit einem hohen Anteil an Kinderarbeit.

Es gibt ein Gesetz in Pakistan, das die Rechte der Kinder schützt. Zum Beispiel das Kinderarbeitsgesetz von 1991. Allerdings ermächtigt der 18te Verfassungszusatz die einzelnen Provinzen dazu, ihre eigenen Gesetze zum Thema Kinderarbeit zu verabschieden. Dem Zusatz folgend waren die Gebiete daran gebunden, ihre eigenen Gesetze nach den von Pakistan anerkannten Regeln der internationalen Arbeitsorganisation zu verabschieden. Nach fünf Jahren haben Punjab, Sindh und Balochistan es immer noch nicht geschafft, ihre Gesetze gegen Kinderarbeit von den zuständigen Behörden ratifizieren zu lassen. 1)

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. Aus dem Englischen von: Tribune: Stolen childhood: Child labour continues to destroy lives – zuletzt aufgerufen am 25.08.15



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