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Arbeiten und trotzdem hungern – Lebensalltag vieler pakistanischer Kinder und Familien

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

aktiv gegen kinderarbeit | Bild: © earthlink e.v.

Pakistan, das flächenmäßig neuntgrößte Land Asiens und mit einer Bevölkerungszahl von 182 Millionen eines der bevölkerungsreichsten Länder der Welt, steht international unter massiver Kritik. 1) Insbesondere, weil Kinderarbeit dort an der Tagesordnung ist. Viele Millionen – Experten gehen von 8 bis 12 Millionen Kindern aus – arbeiten jeden Tag im landwirtschaftlichen Sektor, im Bausektor und zu Hause bei ihren Familien. 250 000 von diesen Kindern arbeiten in der Ziegelsteinindustrie. 2) Nicht nur, dass die Temperaturen dort der Hölle gleichen, auch die Arbeitsbedingungen sind erschreckend. Immer wieder hört man davon, dass Kinder geschlagen werden und übermäßig lange arbeiten müssen: für umgerechnet 4€ am Tag. 3)

Kinderarbeit ist laut der pakistanischen Verfassung zwar illegal und Pakistan hat auch die Übereinkommen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) Nr. 182 über das Verbot und unverzügliche Maßnahmen zur Beseitigung der schlimmsten Formen der Kinderarbeit von 1999 ratifiziert, Fortschritte in der Richtung sind jedoch nicht erkennbar. 4)

In Pakistan gibt es ca. 6 000 Ziegelöfen, 5 000 davon allein in der Punjabi Region. In den zu meist illegalen Ziegelbrennereien arbeiten die Kinder unter sehr schlechten Bedingungen. Es gibt keine Schutzanzüge gegen die Hitze und keine Atemmasken gegen den Staub, von Arbeitsrechten ganz zu schweigen. Familien, die sich Geld von den Ziegelöfenbesitzern geliehen haben, sind quasi im Besitz derjenigen, bis sie die Schulden zurückgezahlt haben. Circa 1,7 Millionen Menschen stehen in solch einem fast sklavenähnlichen Verhältnis. 5) Das dauert oft Jahre, denn am Ende eines Tages, auch wenn dieser aus bis zu 14 Stunden Arbeit besteht, bleibt nach Abzug der Miete oft nur noch Geld für eine warme Mahlzeit. 3)

Die Organisation ActionAid ist dabei, die Zustände in solchen Ziegeleien zu verbessern. Sie arbeitet mit 60 Ziegeleien zusammen und hat so die Besitzer dazu bringen können, dass diese einen Mindestlohn zahlen. Zudem hat sie dazu beigetragen, die grundsätzlichen Lebensbedingungen der Arbeiter zu verbessern. Anschluss an sauberes Wasser, Arbeitspausen, Gewerkschaften und Zugang zu Bildung – all das haben die Leute von ActionAid schon für die Arbeiter erreichen können. Das Ziel liegt darin, dass sich Besitzer anderer Ziegeleien ein Vorbild an diesen 60 Leuchtturmprojekten nehmen, und so landesweit die Bedingungen verbessert werden und die Kinder bald in der Lage sein werden, die Schule besuchen zu können. 3)

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. Wikipedia: Pakistan – zuletzt aufgerufen am 04.09.2015
  2. TheNews: Children at work – zuletzt aufgerufen am 04.09.2015
  3. Huffingtonpost: Work or Starve: Child labour in Pakistan’s Brick Kilns – zuletzt aufgerufen am 04.09.2015
  4. Auswärtiges Amt: Staatsaufbau und Innenpolitik Pakistans; aufgerufen am 27.02.2018
  5. Irinnews: Pakistan: Bonded labourers, children eke out existence at brick kilns – zuletzt aufgerufen am 03.04.2015



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