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Greenpeace testet Schoko-Nikoläuse

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

aktiv gegen kinderarbeit | Bild: © earthlink e.v.

Auch dieses Jahr testete Greenpeace Schoko-Nikoläuse in Österreich. Mit einem bitteren Ergebnis: Fünf der neun überprüften Supermärkte werden für ihr Angebot an Figuren und anderen saisonalen Schokolade-Produkten mit der Note „Nicht genügend“ bewertet. Lediglich ein Supermarkt (Merkur) wurde mit der Note „Gut“ bewertet. Greenpeace hatte nicht die Möglichkeit, die Note „sehr gut“ zu vergeben. Hauptkriterien beim Nikolo-Test war das Angebot an biologisch hergestellten Produkten und an Nikolo-Schokolade, bei deren Herstellung kein Gentechnik-Futter zum Einsatz gekommen ist, also die Tiere in der Milchproduktion kein gentechnisch verändertes Futtermittel erhalten haben. Bewertet wurde auch das Angebot an Nikolo-Schokolade mit einem Siegel für faire Produktion wie Fairtrade oder UTZ. 1)

Die Testergebnisse sind hier 2) aufrufbar.

Die Übersicht der Ergebnisse macht deutlich, dass das Angebot an fair und biologisch produzierter Bioschokolade stark verbesserungswürdig ist. Schoko-Nikoläuse, die gleichzeitig Bio und fair gehandelt sind, seien leider in keinem der getesteten Supermärkte erhältlich, kritisierte Greenpeace. Wer Schoko-Nikoläuse mit gutem Gewissen schenken will, der wird derzeit am ehesten bei Bio-Märkten fündig werden. Das Sortiment bei der Bio-Supermarktkette „denn’s“ bewertete Greenpeace mit sehr gut. 3)

Die drei bekanntesten Organisationen für fairen Handel und nachhaltige Produktion sind FAIRTRADE, UTZ Certified und Rainforest Alliance. Sie setzen aber jeweils unterschiedliche Prioritäten. Während FAIRTRADE mit umfassenden, glaubwürdigen Kontrollen und hohen Standards überzeugt, weist UTZ Certified einige Mängel auf.

1. Es wird kein abgesicherter Mindestpreis garantiert.

2. Der Anteil an zertifizierten Zutaten muss nicht bei 100% liegen. (Es findet bereits eine Labelvergabe ab einem Kakao-Anteil von 90% statt.)

3. Für die Siegelverwendung genügt die Registrierung auf dem Onlineportal von UTZ
Certified und ein Vertrag mit einer autorisierten Zertifizierungsstelle. Erst danach finden Kontrollen statt.

4. Prämien sind nicht vorgeschrieben, sondern müssen von
den Bauern selbst mit Händlern verhandelt werden.

5. Informationsarbeit in den Konsumländern zu entwicklungspolitischen Themen wird kaum vorgeschrieben. 4)

Insgesamt weisen faire Handels- und Nachhaltigkeitsprogramme noch immer einige Probleme auf, deren Lösungen ausstehen. Viele Bäuerinnen und Bauern müssen von weniger als 1,25 US-Dollar pro Tag leben. Noch immer werden nur in mangelhaftem Umfang Mindestlöhne garantiert, die ein menschenwürdiges Leben ermöglichen. Zudem sind 80% aller Kakaobäuerinnen und Bauern nicht organisiert und somit ist es ihnen nicht möglich, an fairen Handels- oder Nachhaltigkeits-Programmen teilzunehmen. Auch wenn 2013 die Standards bei allen drei Gütesiegeln deutlich angehoben wurden, sind externe ArbeiterInnen in kleinbäuerlichen Betrieben oder Genossenschaften rechtlich schwächer abgesichert als ArbeiterInnen in Plantagen. 4)

Jeder, der Produkte mit FAIRTRADE-Siegel erwirbt, unterstützt das bisher verlässlichste Gütesiegel und bekämpft ausbeuterische Kinderarbeit!

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. kurier.at: „Böse“ Schoko-Nikolos; aufgerufen am 23.03.2018
  2. greenpeace.org: Nachhaltigkeit im Test – Zuletzt aufgerufen am 11.11.15
  3. greenpeace.org: Sortiment Schoko-Nikolos – Zuletzt aufgerufen am 11.11.15
  4. greenpeace.org: Factsheet 2 – Zuletzt aufgerufen am 11.11.15



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