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Afrika: Kinderarbeit auf Kakaoplantagen

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

aktiv gegen kinderarbeit | Bild: © earthlink e.v.

Bei einer der wichtigsten Arbeiten des Weltmarktes muss sehr auf Präzision geachtet werden. Es geht um die Ernte von Kakaobohnen. Beim Abschneiden der Kakaofrüchte dürfen die Samenkissen nicht verletzt werden, sonst können aus diesen keine weiteren Früchte mehr wachsen. Darum braucht man flinke und geschickte Hände, wie die von Kindern.   Diese machen aber nicht nur ungefährliche Arbeiten, sondern hantieren mit extrem scharfen Macheten, schleppen vollbeladene Säcke, welche teilweise schwerer sind als sie selbst.  Nicht selten müssen die Kinder, ohne Schutz, mit chemischen Schadstoffen Insekten vernichten.

Zudem ist Kinderarbeit strengstens verboten. Die meisten von ihnen sind noch im Alter zwischen 5-14 Jahren. Man weiß nicht genau, wie viele Kinder in den Plantagen arbeiten, aber jedes Kind ist eines zu viel. Die Kinder sehen teilweise ihre Eltern monatelang /bzw. gar nicht und müssen extreme seelische und körperliche Schmerzen aushalten.

Da die Löhne von Erwachsenen viel höher sind, als die der Kinder, macht man es sich leicht und lässt die Kleinen für sich arbeiten, meist nur für Kost und Logis. Und dann nur gerade so viel, dass die Kleinen die Arbeit verrichten können und kein Stückchen mehr. 1)

Nicht selten haben die Kinder wenig oder gar keine Bildung. Darum sind sie ein leichtes Ziel der Menschenhändler. Man kann sie mit ganz einfachen Tricks in Wohnungen oder Häuser locken, ihnen eine bessere Zukunft versprechen und sie verschleppen, da man weiß, dass die Familien zu wenig finanzielle Rücklagen haben, um nach ihnen zu suchen. Und so bleiben manche Kinder für immer verschollen.

Es gibt allerdings auch die Ausnahmen, in denen Eltern ihre Nachwuchs losschicken, um Geld nach Hause zu bringen. Oft werden schon die kleinen Kinder zum Arbeiten geschickt, damit alle daheim satt werden können. 2)

Nicht selten kommt es vor, dass die Kinder unter psychischen Problemen leiden. Sie wachsen unter extremsten Bedingungen auf, wo Schlägen zum Alltag gehören oder haben Hunger und nie wirklich eine Kindheit.

Den meisten Bauern bleibt keine Wahl, als Kinder einzustellen, da sie auf billige Arbeitskräfte angewiesen sind, um die Ernte rechtzeitig einzubringen. Überwiegend die Kleinbauern müssen schauen, wie sie sich auf dem Großmarkt behaupten. Da sie meist nicht über die Mittel verfügen um sich um bessere Arbeitsbedingungen zu kümmern, müssen meist die Kinder darunter leiden.

Zum Glück hat sich in den vergangen Jahren schon einiges verbessert. Es werden Schulen gebaut, die Bauern bekommen mehr finanzielle Unterstützung und können faire Löhne bezahlen. Große Firmen haben widerwillig zugestimmt, die Kinderarbeit zu kontrollieren und einzudämmen.

Langfristig müsste man strukturell einiges ändern, doch jede Kinderhand die zur Schule geht, ist ein Schritt nach vorne.

Zurzeit greift der Kunde immer häufiger zu Bio-Schokolade aus Fairtrade Handel, der den Bauern unter die Arme greifen soll. Viele glauben, das wäre ein guter Anfang die Arbeitsbedingungen zu verbessern, wenn man Fairtrade Produkte kaufen würde. So ist es auch. Auch wenn kritische Stimmen laut werden, werden die Bauern mehr kontrolliert und es werden keine Kinder auf den Plantagen geduldet. So erhofft man sich, die Kinderarbeit in den nächsten Jahren einzudämmen.

Der Grundsatz ist immer noch man sollte mehr auf Qualität, anstatt Masse setzten. Denn somit können die Massenproduktionen gestoppt werden und ein fairer Preis ist für Käufer und Produzent zu erwarten.

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. Spiegel Online: Millionen Kinder müssen auf Kakaoplantagen schuften; Artikel vom 05.08.15
  2. ORO VERDE: Warum gibt es Kinderarbeit im Kakaosektor?; Stand vom 08.06.17



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