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Kongo: Waffen und Blut, statt Kinderbücher

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

aktiv gegen kinderarbeit | Bild: © earthlink e.v.

Wie oft hat man als Kind mit Wasserpistolen im Garten getobt und so getan als würde man den anderen erschießen? Unzählige Male.  Man fand das witzig, es war ein tolles Spiel.

Aber was würde passieren wenn das  Spiel Wirklichkeit wäre. Würde man dann immer noch lachen? Kaum vorzustellen, dass unzählige Kinder in den Kriegsgebieten in Kongo mit echten Waffen dieses Szenario jeden Tag mitmachen müssen.

Die Kindersoldaten, wie sie genannt werden, werden verschleppt und trainiert. Nur die wirklich starken und zähen halten bis zum Schluss durch. Sie haben oft Heimweh  und sehen ihre Eltern meist nie wieder.

Dann müssen sie aufs offene Feld.  Sie tragen Waffen meist größer und schwerer als sie selbst, verstümmeln Frauen und töten die Bevölkerung. Sie zünden Häuser an und werden von Tag zu Tag skrupelloser. Spielen sie einen Tag nicht mit, werden ihnen Drogen verabreicht oder sie  werden gleich erschossen. „Keine Müdigkeit vortäuschen“ heißt es auf den tagelangen Märschen.

Viele haben  versucht zu flüchten, leider ohne Erfolg. Manche, die es doch geschafft haben, sind für ihr Leben gezeichnet. Narben sind ein Teil ihres Körpers geworden, heimat-und elternlos wachsen die Kinder auf und werden meist in der eigenen Heimat angespuckt und aufs schlimmste beschimpft. 1)

Viele der Kinder wünschten sich lieber im Krieg gefallen zu sein, als ein Leben wie dieses führen zu müssen. Da viele von ihnen verschleppt werden, wissen sie nicht, was auf sie zukommt.

Am Anfang, so erzählen viele der Kinder, wollten sie niemanden töten. Aber nachdem sie erfahren,  dass ihre Eltern oder Verwandten im  Krieg von den Gegnern getötet wurden, wollen diese Rache nehmen. 2)

Im Krieg sind nicht nur die Jungen betroffen, die Frauen haben die schlechtesten Karten gezogen. Sie werden als Küchenkraft oder als Sex-Sklavinnen benutzt. Nicht selten resultiert aus den Vergewaltigungen eine Schwangerschaft und die Geburt eines Kindes. Diese Kinder werden in der Gesellschaft oft nicht akzeptiert und somit ausgegrenzt.

Die Jungen nehmen sich einfach das, was sie wollen. Sie nehmen keine Rücksicht darauf ob dies gerecht ist, oder nicht. Sie fühlen sich durch die Rauschmittel wie im Himmel. Wenn sie Dörfer ausrauben, nehmen sie sich Frauen mit. Wenn diese nicht tun, was sie wollen, werden sie erschossen oder ihnen werden die Brüste abgeschnitten. 3)

Da das Leben eines Kindes in den Kriegsgebieten nicht viel wert ist, kämpfen sie an vorderster Front oder werden als Spione, Minenleger oder Minensucher benutzt. 4)

Die Demokratische Republik Kongo ist reich an wertvollen Rohstoffen wie Gold, Coltan und Kupfer. Die unzähligen Konflikte um diese Bodenschätze plagen den Zentralafrikanischen Staat bereits seit Jahrzehnten – ein Ende ist nicht in Sicht. Aber das schlimmste ist, dass die gesamte Bevölkerung und vor allen die Kinder unter den ewigen Kriegen leiden müssen.

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. Focus Online: Grausame Kinderarbeit; Artikel vom 26.05.2003
  2. Spiegel online: Schnarcht nicht, sonst kommt der Feind; Artikel vom 31.01.2012
  3. Welt: Aus dem Leben eines Kindersoldaten; Artikel vom 15.03.2009
  4. Reset:Kindersoldaten; Aufgerufen am 16.06.2017



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