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ETP

Vollständige Bezeichnung: Ethical Tea Partnership

Branche

Die ETP ist Mitglied der Ethical Trading Initiative (ETI) und beschränkt sich auf die Teebranche. Die Vorläuferorganisation der ETP, die so genannte Tea Sourcing Partnership, wurde 1997 von großen britischen Teemarken gegründet. Im September 2004 erfolgte die Namensänderung in Ethical Tea Partnership.

regionale Verbreitung

Mitglied kann jede Teemarke werden, die ihr Produkt nach Europa, Nordamerika, Australien oder Neuseeland verkauft. ETP ist weltweit in 12 Teeanbaugebieten vertreten: Argentinien, Brasilien, China, Nordindien (Assam), Südindien (Kerala und Tamil Nadu), Indonesien, Kenia, Malawi, Sri Lanka, Tansania und Simbabwe.

Als ETP-Marken werden lediglich solche definiert, die ausschließlich von Teilnehmern der Ethical Tea Partnership hergestellt werden. Marken, die aus einer Mischung von Tee aus kontrollierter und nicht-kontrollierter Produktion bestehen, werden nicht als ETP-Marke klassifiziert. Zur Zeit der Erstellung des Eintrags waren 21 Teevertreiber Mitglied der ETP, die insgesamt 60 verschiedene Produkte produzierten. Dabei reicht die Art der Mitglieder von großen multinationalen Konzernen bis zu kleineren Privatunternehmen.

  • Accord Tea Services Ltd
  • All About Tea
  • Bell Tea Company
  • Bettys & Taylors of Harrogate Ltd.
  • Chapple’s Teahouse Ltd
  • DJ Miles & Co Ltd
  • Drie Mollen
  • Imporient UK Ltd
  • Jing Tea
  • Keith Spicer Ltd
  • Metropolitan Tea Co Ltd
  • Mother Parkers Tea & Coffee Inc
  • The Nambarrie Tea Company Limited
  • Newby Teas
  • Republic of Tea
  • Sara Lee
  • Tazo Tea
  • Herbal Republic
  • The Tetley Group
  • R Twining & Company Ltd
  • The Windmill Tea Co Ltd

Ziele

Ziel der ETP ist die Stärkung sozialer Verantwortung im Teehandel.
Indem Teemarken sich der Partnerschaft anschließen, wollen sie sicherstellen und nach außen demonstrieren, dass ihre Produkte auf sozial verantwortliche Art und Weise hergestellt werden ( ETP Consumer Leaflet ) .
Die Partnerschaft hat nicht zuletzt kommerzielle Motive. Teekonsumenten werden als zunehmend sensibilisiert für eine ethisch und sozial verantwortungsvolle Produktion der Ware charakterisiert. Mit den ETP-Standards wollen die beigetretenen Unternehmen die Ansprüche dieser Gruppe befriedigen und sie als Konsumenten behalten oder gewinnen ( ETP Annex 5 ) .

Verbindlichkeit

Produzenten werden dahingehend überprüft, ob die vorgegebenen Standards eingehalten werden. Der ETP-Standard umfasst den Ethical Trade Base Code der ETI, die ILO-Kernarbeitsnormen sowie lokale Gesetze.
Ein Zertifikat wird nur erteilt, wenn das Produkt ausschließlich aus kontrollierten Produktionsstätten stammt.

Kontrollen

Die ETP hat kürzlich ihr Monitoring-Programm umgestellt. Zuvor wurden Produzenten teilweise zu Landesrecht, ILO-Konventionen und Gewerkschaftsübereinkommen kontrolliert. Der neue Standard, der im April 2009 den alten abgelöst hat, ist global ausgelegt. Er wird dennoch lokal angeglichen, um auf die jeweiligen Problemlagen eingehen zu können.
Die Standards umfassen folgende Bereiche:
1. Freiwilligkeit der Arbeitsplatzwahl
2. Vereinigungsrecht und das Recht auf Tarifverhandlungen
3. Gesundheit und Sicherheit
4. Kinderarbeit und junge Arbeiter
5. Löhne und Leistungen
6. Arbeitszeiten
7. Diskriminierung
8. Feste Anstellung
9. Harte oder unmenschliche Behandlung
Ablauf des Monitoring-Prozesses:
Die Produzenten werden vorher über den Zeitpunkt der unabhängigen Kontrollen informiert, die je nach Größe der Plantage von mindestens zwei Kontrolleuren durchgeführt werden. Die Inspektion dauert zwischen sechs Stunden und zwei Tagen. Kontrolleure haben dabei Zugang zu allen Plantagen und Einrichtungen, zu relevanten Dokumenten und es können Gespräche mit Mitarbeitern (unter Ausschluss der Produktionsleitung) und der Leitung durchgeführt werden.
Nach dem Besuch wird ein Kontrollbericht mit Bewertung der Verhältnisse auf der Plantage auf Grundlage der Anzahl und Schwere der gefundenen Mängel erstellt und von der ETP an den Produzenten weitergegeben. Dieses Dokument ist für andere Parteien als die Kontrollorganisation, ETP und den Produzenten nicht einsehbar. Der Produzent erhält ein Zertifikat über die Teilnahme an dem ETP-Kontrollprogramm. Eventuelle Mängel sollen behoben werden. Dies wird in einem Nachfolgebesuch kontrolliert. Es wird ein Zyklus für die nächsten Besuche festgelegt ( ETP Monitoring Process) .

Sanktionsmöglichkeiten

Erhält ein Produzent eine schlechte Bewertung, so wird zunächst ein Aktionsplan für Verbesserungen aufgestellt. Wenn sich Produzenten aber dem Kontrollprogramm entziehen oder sich nicht bei der Behebung vorgefundener Mängel engagieren, empfiehlt ETP seinen Mitgliedern als letzten Schritt den Abbruch der Geschäftbeziehungen.
Die ETP sieht ihre eigentlichen Sanktionsmöglichkeiten in marktwirtschaftlichen Logiken in einer von Überproduktion gekennzeichneten Branche. Da die ETP-Mitgliederunternehmen Einsicht in die Bewertung von Produzenten erhalten, können sie neben den klassischen Kriterien Preis und Qualität auch die ETP-Benotung in die Auswahl der Produzenten einfließen lassen ( ETP Monitoring Process) .

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