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Kindersportler

 |  Bild: Child skating with the puck at ice hockey practice (Symbolbild) © Bigjohn3650 [Royalty Free]  - Dreamstime.com

| Bild: Child skating with the puck at ice hockey practice (Symbolbild) © Bigjohn3650 [Royalty Free] - Dreamstime.com

Es gibt weltweit viele Kinder, die bereits in sehr jungem Alter intensiv für eine Sportart trainieren. Die meisten Kinder tun dies freiwillig und üben den Sport als ein Hobby aus. Doch es gibt auch Kinder, die unter ausbeuterischen Bedingungen dazu gezwungen werden, bereits als Kleinkind viele Stunden hart zu trainieren. Dabei werden teils unmenschliche Methoden angewandt um die jungen Sportler zu Höchstleistungen anzutreiben. In China werden derzeit ca. 372 000 Kinder in über 3000 Sportschulen, unter teilweise extremen Bedingungen, trainiert. 1)
Dieser Eintrag bezieht sich ausschließlich auf die Kindersportler, die unter ausbeuterischen Bedingungen zu Hochleistungssportlern ausgebildet werden

Betroffene Länder

Fallbeispiel
Zou Chunlan
„Es gibt viele Athleten wie mich, die nie Hilfe bekommen. Wir werden ungebildet zurückgelassen, können keine Kinder bekommen und werden zerstört von einem System, das versprochen hat, für immer für uns zu sorgen.“ 2)

Volksrepublik China 1) 3)

Tätigkeiten

Welche Sportarten sind betroffen?

Betroffen sind vor allem die Sportarten Kunstturnen, rhythmische Sportgymnastik, Turmspringen und Geräteturnen.

Bedingungen

Welche Gefahren und Folgen ergeben sich aus diesen Tätigkeiten für die Kinder?

  • Oftmals müssen die jungen Sportler schon in sehr jungen Jahren (4-6 Jahre) ihre Familien verlassen und wachsen alleine in einem Sportinternat auf. Ihre Familien sehen sie nur alle drei bis vier Jahre. 1)
  • In China sind Internate bekannt, in denen die Kinder geprügelt werden. 4)
  • Die Kinder sind extremen körperlichen Belastungen und psychischem Stress ausgesetzt. 3)
  • Die Schulbildung wird oft für die sportlichen Ausbildung stark vernachlässigt oder sogar ganz weggelassen. 5) Wird ein Kind aus dem Sportinternat „aussortiert“, steht es ohne Ausbildung da. 1)
  • Inoffiziell wird davon gesprochen, dass manchen chinesischen Kindersportlern Dopingmittel und Hormone verabreicht werden. Beispielsweise wurden 2006 in den Klassenräumen eines Sportinternates 25 Flaschen Epo, 17 Ampullen mit Steroiden und neun Ampullen Testosteron gefunden. Im Kühlschrank des Schulleiters fand man 275 Flaschen Epo und 124 mit Steroiden. 6)

Gesundheitliche Konsequenzen

  • Durch die Überbeanspruchung der Muskeln ermüden diese und es kann zu einer Überbelastung von Bändern, Sehnen und Gelenkkapseln kommen, was wiederum zu bleibenden Gelenkschäden führen kann. Auch kann die kontinuierliche Überbelastung Ermüdungsbrüche im Wirbelsäulenbereich bewirken.
  • Die Verabreichung von Dopingmitteln kann zu gesundheitlichen Folgeschäden führen, die heute noch nicht genau absehbar sind.
  • 6)

Tendenz

  • Heute sind immer weniger Eltern in China sind bereit, ihre Kinder dem Sport zu überlassen. Eine gute schulische Ausbildung ermöglicht mittlerweile gute Erfolgsmöglichkeiten in der Wirtschaft und hat sich in China als ein weiterer erfolgsversprechender Weg zum sozialen Aufstieg erwiesen. 1)
  • Der sportliche Nachwuchs wird heute verstärk vom Land rekrutiert – dort weiß man weniger über alternative Aufstiegschancen als in den aufgeklärten Städten.

Quellen + Links

 

  1. Bundeszentrale für politische Bildung; 06.08.2008
  2. Der Artikel der New York Times ist leider nicht mehr verfügbar.
  3. DW: Tränenkinder auf dem Weg zu Olympia-Gold; 04.08.2012
  4. Stern: Die Milchzahn-Roboter; 15.08.2008
  5. NRZ: Kaderschmieden in China; 30.07.2008
  6. Stern: Sport in China: Siegen um jeden Preis; 05.08.2008 



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