Gold ist ein Rohstoff, den jeder kennt. Das Metall ist sehr korrosions- und säurebeständig, zudem hat es eine hohe Dichte und ist sehr belastbar. Aufgrund dieser Materialeigenschaften ist Gold vielseitig verwendbar. Es steckt in Schmuck, Münzen, Zahnkronen, elektronischen Geräten und manchmal sogar in Lebensmitteln. Aus dem Alltag ist Gold kaum wegzudenken. Dementsprechend hoch ist die Nachfrage, vor allem im globalen Norden. Die größten Goldmengen werden in China, Australien, den USA und Russland gefördert. Doch auch viele Entwicklungs- und Schwellenländer bauen Gold ab, unter anderem Ghana, Peru, Indonesien und Mexiko. 1) 2) 3) 4)
Betroffene Länder
Wo wird mit Kinderarbeit produziert?
Kinderarbeit in der Goldförderung kommt in vielen Staaten Südamerikas, Afrikas und Asiens vor. Die größten Probleme gibt es auf den Philippinen, in Peru und in den meisten afrikanischen Ländern (z.B. Burkina Faso, Tansania, Ghana, …). Teile des dort gewonnen Goldes werden von Kindern gefördert. Formell sprechen sich zwar die meisten dieser Staaten gegen Kinderarbeit aus oder haben sogar Gesetze dagegen erlassen, in der Praxis wird aber kaum etwas unternommen. 5) 6)
Tätigkeiten
Welche Arbeiten werden von den Kindern ausgeführt?
Je nach Förderungsmethode verrichten Kinder verschiedenste Arbeiten beim Goldabbau. Meistens arbeiten sie im Kleinbergbau ohne Einsatz von Maschinen. Im Kompressor-Bergbau tauchen sie in tiefen, mit Schlamm gefüllten Schächten. In Minen müssen sie Gestein zerschlagen und aufbrechen, um Gold zu finden. Kinder sind dabei oft gegenüber Erwachsenen im Vorteil, weil sie auch in engste Gänge und Schächte kriechen können. Außerdem müssen sie das geförderte Gold mit Quecksilber versetzen, um es zu verfeinern und von anderen Mineralien zu trennen. 7) 8) 5)
Konsequenzen
Welche Gefahren und Folgen ergeben sich für die Kinder?
Bei der Förderung von Gold sind Kinder ständigen Gefahren ausgesetzt, die durch die unzureichende Ausstattung der Minen noch verstärkt werden. Die Kinder arbeiten oft ohne Maschinen oder Werkzeuge. Sie können sich verletzen, wenn sie ohne geeignete Schutzausrüstung arbeiten. Schnitt- und Schürfwunden sind durch den Umgang mit scharfkantigem Gestein an der Tagesordnung. In den Minen kommt es auch regelmäßig zu Unfällen oder Todesfällen, wenn Stollen einstürzen. Beim Tauchen in den Schächten können Kinder ertrinken. Die Verwendung von Quecksilber birgt zudem gesundheitliche Risiken, im schlimmsten Fall kann es zum Tod durch eine Schwermetallvergiftung kommen. 7) 5)
Verbraucher-Tipps
Wie können wir gegen Kinderarbeit aktiv werden?
Grundsätzlich sollte sich jeder vor einem Goldkauf über Herkunft und Produktionsbedingungen des Goldes informieren. Verschiedene Unternehmen und Initiativen bieten fair produziertes Gold ohne Kinderarbeit an. Auch Fair Trade hat einen Goldstandard entwickelt. Zudem kann Gold aufgrund seiner Materialeigenschaften mehrfach recycelt werden. Für Verbraucher ergibt sich daraus die Möglichkeit, elektronische Geräte gebraucht oder aus recyceltem Gold hergestellten Schmuck zu kaufen. An manchen Stellen, wie etwa in der Zahnmedizin, kann Gold auch komplett vermieden und durch andere Materialien ersetzt werden. 9) 10) 11) 12)
- Gold.info: Chemische Eigenschaften von Gold; Stand 10.08.2022↩
- Gold.info: Verwendung und Einsatzgebiete; Stand 10.08.2022↩
- British Geological Survey: World Mineral Production 2016-2020, 2022↩
- Xetra-Gold: Goldimporte & Goldreserven: ein internationaler Vergleich;17.06.2021↩
- Schweizer Rundfunk und Fernsehen: Kinderarbeit und Umweltverschmutzung in der Kraterlandschaft; 10.05.2022↩↩↩
- U.S. Department of Labor: List of Goods Produced by Child Labor or Forced Labor; 23.06.2021↩
- Friedrich Naumann Stiftung: Die Goldfalle; 12.05.2022↩↩↩
- terre des hommes: Gefährliche Schatzsuche: Kinderarbeit in Goldminen; Stand 10.08.2022↩
- Gold.de: Recycling & Nachhaltigkeit von Gold; 30.12.2022↩
- Gold.info: Goldrecycling – die umweltschonende Alternative; Stand 10.08.2022↩
- Fairtrade Deutschland: Fairtrade-Gold; Stand 10.08.2022↩
- UNICEF: Kinderarbeit weltweit: Die 8 wichtigsten Fragen und Antworten; 16.05.2022↩