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Landwirtschaft (allgemein)

 |  Bild: Johannesburg, South Africa - April 29 2009: School children learning about agriculture and farming © Photography74 [Royalty Free]  - Dreamstime.com

| Bild: Johannesburg, South Africa - April 29 2009: School children learning about agriculture and farming © Photography74 [Royalty Free] - Dreamstime.com

Kinderarbeit ist vor allem in der Landwirtschaft verbreitet (etwa 60 Prozent). Fast 100 Millionen Kinder und Jugendliche im Alter vom 5 bis 17 werden heutzutage als Kinderarbeiter in der Landwirtschaft eingesetzt. Dabei ist dieser Sektor einer der gefährlichsten bezüglich der Anzahl der arbeitsbedingten Todesfälle, Unfälle sowie Berufskrankheiten und Verletzungen.  1)

Betroffene Länder

Wo wird diese Kinderarbeit eingesetzt?

Zwei Drittel der Kinderarbeiter auf der Welt sind in der Landwirtschaft beschäftigt. Sie arbeiten als Baumwollpflücker in Ägypten, Indien, Pakistan oder Usbekistan, auf den Plantagen in Ecuador und Argentinien und bei der Teeernte in Nepal, China, Indien, Sri Lanka und Kenia oder als Schuldknecht bei der Kakaoernte an der Elfenbeinküste, Nigeria und Gabun.

Fallbeispiel
Schicksal von Munyandi
Munyandis Eltern haben kein eigenes Land. Sie arbeiten 12 bis 14 Stunden auf den Feldern des Großgrundbesitzers. Auch Munyandi muss mitverdienen: Er hütet die Büffel. „Außerdem gibt es bestimmte Zeiten“, sagt der zwölfjährige Junge, „in denen ich auch auf den Feldern mithelfen muss. Während der Ernte zum Beispiel oder wenn die Reispflanzen gesetzt werden. Ich würde ja gerne zur Schule gehen, aber dazu habe ich keine Zeit. Der Großgrundbesitzer hat uns Geld geliehen. Er hat unsere Schulden in ein Buch geschrieben und gesagt, er würde unseren Lohn mit den Schulden verrechnen.
Meine Eltern können weder lesen noch schreiben. Deshalb wissen sie nicht, was im Schuldbuch steht und was sie mit ihrem Daumenabdruck „unterschrieben“ haben. Obwohl wir hart arbeiten, werden die Schulden nicht weniger.“ 2)

Tätigkeiten

Welche Arbeiten werden von den Kindern ausgeführt?

Manche Kinder helfen ihren Eltern bei unterschiedlichen Arbeiten. Sie hüten Tiere, holen Wasser, helfen bei der Aussaat und Ernte.
Andere arbeiten mit ihren Eltern zusammen oder allein auf Plantagen für Exportwaren, zum Teil als Saisonarbeiter. Dabei sind die Arbeitszeiten extrem lang, sodass es für Kinder unmöglich ist, zur Schule zu gehen.
Die Kinder erhalten in der Regel ein Drittel bis zur Hälfte des Lohnes der Erwachsenen. Auf Plantagen werden die Kinder wie die Erwachsenen nach Leistung bezahlt. 3)

Konsequenzen

Welche Gefahren und Folgen ergeben sich aus diesen Tätigkeiten für die Kinder?

Die Arbeit in der Landwirtschaft ist überaus gefährlich für die Kinder. Auf brasilianischen Zuckerrohrplantagen sind bei über 40 Prozent der Arbeitsunfälle Kinder die Opfer.
Kinder sind regelmäßig dem rauen Klima, scharfen Werkzeugen, schweren Lasten, und zunehemend giftigen Chemikalien ausgesetzt. Dies führt häufig zu Verstümmelungen und anderen physischen und psychischen Krankheiten. 3) 4)

Verbraucher-Tipps

Wie können die Verbraucher gegen Kinderarbeit in diesem Bereich aktiv werden?

Verbraucher können aktiv werden, indem sie landwirtschaftliche Produkte, wie Bananen, Kakao, Tee oder Baumwolle nur mit dem Fairtrade-Siegel kaufen.

Quellen + Links

Produkte mit dem Fairtrade-Siegel

  1. Food and Agriculture Organisation of the United Nations: Child Labour in Agriculture
  2. Bericht: Brot für die Welt
  3. Bericht: Brot für die Welt
  4. Der Artikel ist leider nicht mehr verfügbar.



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Um zu erfahren, was unsere Kampagne "Aktiv gegen Kinderarbeit" bewirkt, bitten wir dich um Antwort auf zwei kurze Fragen:

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4 Gedanken zu „Landwirtschaft (allgemein)“

  1. In Deutschland sind die Schulferien so angelegt, dass die Kinder in der Landwirtschaft helfen können bzw. konnten, zu Ernte- und Aussaatzeiten. Ebenso standen sie zu Schulzeiten Nachmittags wieder zur Verfügung. Können in den heutzutage von Kinderarbeit betroffenen Ländern keine Kompromisse gefunden werden um auch dort Möglichkeiten zu eröffnen diesen Kindern Bildung zu vermitteln?

  2. Dieser Beitrag hat mir sehr die Augen geöffnet, nun werde ich mein Leben den Kindern widmen, denn jeder soll seine Kindheit genießen können, ohne jeden Tag hart und Knochenharte Arbeit vollfüllen zu müssen oder um sich gar zu ernähren.

  3. Wie viele Kinder müssen auch hierzulande in der Landwirtschaft ordentlich knechten, ohne das sich eine Institution einmischt. Es steht sogar im Grundgesetz, dass Kinder sehr wohl mitarbeiten sollen. Da ehemalige kriegskinder nicht in der Lage sind, für sich selbst zu sorgen, werden die eigenen Kinder ausgenutzt! Nach dem Motto: wenn ihr uns nicht helft, kommen wir nicht durch und ihr ebenfalls nicht. Dem Staat interessierte dies herzlich wenig. Schade um die unwiederbringbare Kindheit und Jugendzeit. (Jahrgang 1962). Denn hätte die Bevölkerung genauso viel Geld für qualitativ hochwertige Lebensmittel ausgeben müssen, wie für anderen so manch unnützen Ramsch, gäbe es kein Übergewicht, tierleiden, verseuchte Umwelt etc. . Dann wäre jedem damit geholfen.

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