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Niger

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

aktiv gegen kinderarbeit | Bild: © earthlink e.v.

In Zahlen

  • Gesamtbevölkerung: 22,772,361 Einwohner (Stand: Juli 2020, geschätzt) 1)
  • 0-14 Jahre: 50.58% (Stand: 2020, geschätzt) 1)
  • 42,9% der Kinder zwischen 5 und 14 Jahren arbeiten (2.516.191). 2)

Tätigkeiten / Produkte

Allgemeine Rahmenbedingungen

Fallbeispiel

Der 13-jährige Mahamadou Aboubacar arbeitet seit drei Jahren in Komabangou. „Ich arbeite hier, weil ich meiner Mutter nach dem Tod meines Vaters helfen musste. Mindestens dreimal täglich hole ich Wasser und transportiere es in einem  200-Liter-Fass auf einer Karre etwa einen Kilometer weit“, berichtete der Junge. Er verdient etwa sechs Dollar am Tag.
„Seitdem mein Mann gestorben ist, habe ich außer meinem Jungen niemanden, der mich unterstützt“, sagt Aboubacars Mutter Mamata Gado.
„Es gibt aber auch Eltern, die ihre Kinder in die Arbeit zwingen“, betont Souley. Für die Kinder wird die gefährliche Schwerarbeit schon bald zu einem Albtraum. „Sie verletzen sich an dem schweren Gerät, das sie bedienen, oder werden krank, weil sie den giftigen Staub in den Stollen einatmen. Wenn ein Stollen einstürzt, schickt man die Kinder trotzdem in die Löcher zurück“, berichtet Souley. 3)

  • Arbeitslosenquote: 0.3% (Stand: 2017, geschätzt) 1)
  • Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze: 45.4% (Stand: 2014, geschätzt) 1)
  • Große Ungleichheit zwischen den Geschlechtern (mangelnde Bildungschancen für Frauen, frühe Heirat und Teenagerschwangerschaft) 1)
  • Mehrheit abhängig von Subsistenzwirtschaft 1)
  • geringe wirtschaftliche Entwicklung – Arbeitsmigrant*innen wandern in andere westafrikanische Länder, besonders Burkina Faso und die Elfenbeinküste aus. 1)
  • Anhaltende Angriffe der islamistischen Aufstandsbewegung Boko Haram, 2013 im Norden Nigerias und 2015 im Südosten des Nigers – Verdrängung Einheimischer in ohnehin verarmte Diffa-Region. 1)

Schulbildung

  • Schulbildung ist kostenlos. 2)
  • Analphabetenrate: 80,9% – Männer 72,7%, Frauen 89% (Stand: 2015) 1)
  • Einschulungsrate: Jungen 54,7%, Mädchen 46% 4)

Ursachen für Kinderarbeit

  • Tradition: Kinderarbeit wird von der Bevölkerung größtenteils akzeptiert.
  • Armut: Viele Familien sind auf das Geld, welches die Kinder verdienen, angewiesen.
  • Die Einschulungsquoten sind gering – daher bestehen kaum Chancen auf einen gut bezahlten Arbeitsplatz.

Gesetzliche Rahmenbedingungen

Bisherige Lösungsansätze

  • UNICEF unterhält verschiedene Projekte in Niger, u.a. Schulprojekte zur Verbesserung der Bildungschancen.
  • Die nigerianische Regierung will Kinderarbeit stärker bekämpfen, indem die Einhaltung geltender Gestze durch mehr Inspektionen besser überwacht werden soll.
  • 2019 schuf der Oberste Gerichtshof von Niger einen Präzedenzfall, in welchem er das Wahaya-System für illegal erklärte. Die Regierung unternahm jedoch nur bedingt Anstrengungen, um die Öffentlichkeit über das Gerichtsurteil zu informieren. 2)
  1. The World Factbook – Niger – Central Intelligence Agency – aufgerufen am 21.02.2021
  2. 2019 Findings on the Worst Forms of Child Labor – U.S. Department of Labor – aufgerufen am 21.02.2021
  3. Kinderarbeit in Nigers Goldbergwerken – Inter Press Sevice – aufgerufen am 01.03.2013 – Artikel nicht mehr verfügbar
  4. Niger – StatisticsUNICEF – aufgerufen am 05.09.2014
  5. Ratification of C105 – ILO – aufgerufen am 01.03.2013
  6. Ratification of C138 – ILO – aufgerufen am 01.03.2013
  7. Ratification of C182 – ILO – aufgerufen am 01.03.2013
  8. Convention on the Rights of the Child – RatificationVereinte Nationen – aufgerufen am 01.03.2013
  9. Optional Protocol to the Convention on the Rights of the Child on the Sale of Children, Child Prostitution and Child Pornography – Ratification – Vereinte Nationen – aufgerufen am 01.03.2013
  10. Optional Protocol to the Convention on the Rights of the Child on the Involvement of Children in armed conflict – Ratification – Vereinte Nationen – aufgerufen am 01.03.2013
  11. African Charter on the Rights and Welfare of the Child – Ratification – Afrikanische Union – aufgerufen am 01.03.2013



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